Mietenmonitor Frankfurt am Main
Informationskampagne für faire Mieten
Ein bezahlbarer und gerechter Wohnungsmarkt ist ein wichtiges Ziel der Stadt Frankfurt am Main. Ab Februar 2025 startet die Stadt ein dreimonatiges Pilotprojekt, um gezielt über gesetzliche Mietpreisgrenzen zu informieren. Vermietende, bei denen auffällige Mietangebote festgestellt werden, erhalten gezielte Informationsschreiben, um über die rechtlichen Regelungen zu informieren. Dieses Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Mietenmonitor UG aus Freiburg, die öffentliche Mietinserate analysiert. Das Vorhaben basiert auf erfolgreichen Projekten in anderen Städten und soll zu einem faireren Mietniveau beitragen.
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Was ist der Mietenmonitor?
Mit Hilfe des Mietenmonitors ermittelt die Stadt Frankfurt am Main Inserate für Wohnungen auf Online-Plattformen, für die eine Miete verlangt wird, die möglicherweise nicht den aktuell gültigen gesetzlichen Regelungen entspricht. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:
1.) Analyse der Mietangebote: Die Mietenmonitor UG untersucht öffentlich zugängliche Inserate in Frankfurt am Main. Dabei wird geprüft, ob Mietangebote gegen folgende Vorschriften verstoßen könnten:
- § 556d BGB regelt die sogenannte Mietpreisbremse, die in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt die Miete bei Neuvermietungen auf maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete begrenzt.
- § 5 WiStrG stellt es als Ordnungswidrigkeit dar, wenn Vermietende in Zeiten von Wohnraummangel vorsätzlich oder leichtfertig unangemessen hohe Mieten verlangen, die die ortsübliche Vergleichsmiete um mehr als 20 % übersteigen.
Für die Analyse wurde auf Grundlage des qualifizierten Frankfurter Mietspiegels ein Abfragemodell entwickelt, dass unter Annahmen die ortsübliche Vergleichsmiete für inserierte Wohnungen kalkuliert.
2.) Informieren der Vermietenden: Erkennt die Analyse mögliche Verstöße, erhalten Vermietende ein Schreiben, das die geltenden Rechtsvorschriften erläutert, auf Informations- und Beratungsangebote verweist sowie mögliche Konsequenzen aufzeigt. Die Kontaktdaten aus den Anzeigen werden ausschließlich für die Informationsschreiben verwendet und anschließend gelöscht. Es findet keine dauerhafte Speicherung statt und es werden keine Profile von Vermietenden erstellt.
Welche Ziele verfolgt die Stadt Frankfurt mit dem Mietenmonitor?
- Aufklärung und Sensibilisierung: Vermietende und Wohnungsanbieter über die gesetzlichen Mietpreisgrenzen informieren.
- Förderung fairer Mietpreise: Einen Beitrag zu einem gerechten Mietmarkt in Frankfurt leisten.
- Prävention: Möglichen Verstößen vorbeugen, bevor es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt.
Haben Sie Fragen?
- Wie finde ich die ortsübliche Vergleichsmiete für eine Wohnung in Frankfurt am Main raus?
Die ortsübliche Vergleichsmiete ist ein wichtiger Wert für die rechtssichere Vermietungen von Wohnungen. Sie kann mit Hilfe des qualifizierten MietspiegelsInternal Link für Frankfurt am Main berechnet werden. Damit das einfach und komfortabel gelingt, bietet die Stadt Frankfurt einen Online-Mietspiegel-RechnerExternal Link an. - Wo finde ich weitere Informationen?
Sie finden Beratung bei Rechtsanwält:innen oder Verbänden. Darüber hinaus bietet das Amt für Wohnungswesen zahlreich Informationen rund um das Wohnraummietrecht und andere gesetzliche Regelungen zur Mietpreishöhe. Infoblätter zur Mietpreisbremse und zu Mietpreisüberhöhung finden Sie unten auf der Seite zum Download.
- Mietrechtliche BeratungInternal Link: Zahlreiche Infoblätter rund um das Mietverhältnis
- MietpreisüberhöhungInternal Link: Informationen zu § 5 WiStrG
- Stabsstelle MieterschutzInternal Link: Eigentümer:innen-Wechsel & Modernisierungsmaßnahmen
- Warum führt die Stadt Frankfurt dieses Projekt durch?
Die Einhaltung der Mietpreisgrenzen ist entscheidend, um faire Mietbedingungen sicherzustellen. Das Projekt soll dabei helfen, mögliche Verstöße frühzeitig zu adressieren und damit zu vermeiden. - Wer wird kontaktiert?
Nur Vermietende und Wohnungsanbieter:innen, deren Inserate als auffällig identifiziert werden, erhalten ein Informationsschreiben. - Warum habe ich mehrere Schreiben erhalten?
Wenn Sie mehrere Inserate online gestellt haben, kann es sein, dass Sie mehrfach Schreiben erhalten. Jedes Schreiben verweist auf die ID des Angebots und die Plattform. - Werden personenbezogene Daten dauerhaft gespeichert oder Datenbanken mit Vermietenden erstellt?
Es werden keine personenbezogenen Daten dauerhaft gespeichert oder Profile zu einzelnen Wohnungsanbieter:innen erstellt. Die Verarbeitung der in den Inseraten genannten Kontaktdaten dient einzig und alleine der gezielten Zusendung des Informationsschreibens. - Welche Inhalte hat das Informationsschreiben?
Das Schreiben informiert über rechtlichen Vorgaben zur Mietpreishöhe, wie z. B. die Mietpreisbremse und weißt auf Informationsquellen hin. - Gibt es ähnliche Projekte in anderen Städten?
Ja, Städte wie Freiburg, Heidelberg und Esslingen nutzen das Angebot bereits erfolgreich. Ihre Erfahrungen zeigen, dass solche Informationsschreiben einen positiven Einfluss auf den Mietmarkt haben. - Was passiert nach dem Pilotprojekt?
Die Stadt Frankfurt wird die Ergebnisse auswerten und auf dieser Grundlage über eine mögliche Fortführung oder Anpassung des Projekts entscheiden.