Valfer, Frieda und Heinrich
Heinrich Valfer wurde in Friesenheim, Frieda Valfer in Kuppenheim geboren. Sie besuchte die Volksschule und die Höhere Töchterschule in Rastatt. Vermutlich vor ihrer Heirat betrieb sie mit ihrer Schwester ein Modeatelier. Heinrich und Frieda Valfer hatten einen 1925 in Frankfurt zur Welt gekommenen Sohn. Ihm gelang die Flucht in das US-amerikanische Exil. Heinrich Valfer war Kaufmann, Prokurist, Mitgesellschafter und zuletzt alleiniger Inhaber der Weinhandlung und Cognacdestillation „Johann Müller & Co. Kellerei Germania" in der Schleusenstraße 15. Frieda Valfer besaß dort Prokura. Hauptkellerei und Büroräume befanden sich in Frankfurt, ein Weinberg nebst Nebenkellerei in Hochheim.
1935 musste der Zusatzname „Kellerei Germania" aufgegeben werden, da die Eheleute jüdischer Herkunft waren. Nach dem November-Pogrom war Heinrich Valfer vom 11.11. bis 10.12. 1938 in Buchenwald inhaftiert (Häftlingsnummer 21387). Während seiner Haft wurde der Weinkeller geplündert. Das Unternehmen wurde zum 30. September 1938 abgemeldet und zum 2. September 1941 aus dem Handelsregister gelöscht. Später zog eine Ölfirma in die Räume ein. Die Fluchtpläne des Ehepaares scheiterten am Auswanderungsverbot im Herbst 1941. Die letzte Frankfurter Adresse war die Beethovenstraße 21.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Brigitte Ehrlich und Harald Hullmann (Düsseldorf).
Frieda Valfer, geb. Kahn | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
14.02.1887 19.10.1941 nach Lodz unbekannt |
Hermann Valfer | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
24.01.1882 19.10.1941 nach Lodz unbekannt |