KOMPETENZZENTRUM FÜR HOCHPATHOGENE INFEKTIONSERREGER (KHPI)
Hochpathogene Krankheitserreger führen häufig zu schweren Krankheitsverläufen mit hoher Sterblichkeitsrate. Hierzu zählen u.a. Viren, die viral hämorrhagische Fieber (VHF) wie Ebola-, Marburg-, Lassa-, oder Krim-Kongofieber verursachen. Diese Krankheiten gehen oft mit tödlich verlaufenden Blutungen einher. Auch die gefährliche Lungenpest oder die Affenpocken werden durch hochpathogene Infektionserreger hervorgerufen. Diese Infektionskrankheiten kommen in Deutschland nicht vor, können aber durch Reisende eingeschleppt werden. So kam es in den letzten Jahren in Deutschland und Europa zu mehreren importierten Fällen von viral hämorrhagischem Fieber, wie z.B. Ebola- und Lassafieber. Um ein sicheres Management im Umgang mit diesen Erkrankungen zu gewährleisten, wurde 2001 durch das Hessische Sozialministerium unter Beteiligung der unten aufgeführten Institutionen ein Konzept erarbeitet. Seit 2005 übernimmt das KHPI die oben genannten Aufgaben auch für Rheinland-Pfalz, seit 2014 zusätzlich für das Saarland.
Das KOMPETENZZENTRUM FÜR HOCHPATHOGENE INFEKTIONSERREGER (KHPI) wird getragen:
- vom Gesundheitsamt Frankfurt am Main, das die Organisation die Einsatzleitung vor Ort ausübt und rund um die Uhr eine Beraterfunktion für hessische, rheinland-pfälzische und saarländische Gesundheitsämter und Kliniken wahrnimmt
- vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main, das die medizinische Versorgung der Patienten in der Sonder-Isolierstation gewährleistet
- von der Branddirektion Frankfurt am Main, die für die Logistik und den Patiententransport in einem Infektions-RTW zuständig ist
- vom Hochsicherheitslabor in Marburg (BSL4-Labor)
- vom STAKOB (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für hochpathogene Krankheitserreger)
- vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration als oberster Landesbehörde, dem u.a. die länderübergreifende Koordination obliegt; für Rheinland-Pfalz das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz und für das Saarland das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
- von den medizinischen Diensten der Fraport AG im Auftrag des öffentlichen Gesundheitsdienstes
Bereits bei bestehendem Verdacht auf das Vorliegen einer Erkrankung durch hochpathogene
Infektionserreger müssen erforderliche Schutzmaßnahmen im Umgang mit Patienten und Kontaktpersonen umgesetzt werden, um eine Ausbreitung
der Krankheit zu vermeiden. Insbesondere muss sich das medizinische
Personal aufgrund des engen Kontaktes zum Patienten und zu potenziell
infektiösem Material besonders gut schützen.
Des Weiteren führt das Kompetenzzentrum Schulungen für die
Gesundheitsämter und Kliniken durch.