Stadtpolizeiliche Statistik 2023

Stadtpolizeiliche Statistik 2023

Ordnungsamt

Stadtpolizeiliche Statistik 2023

Titelbild der Stadtpolizeilichen Statistik 2023: Zwei Personen in Uniform von hinten mit Schriftzug Stadtpolizei sowie ein Lupen-Symbol auf eine Statistik
Titelbild der Stadtpolizeilichen Statistik 2023 © Stadtpolizei Frankfurt, Foto: Ordnungsamt

Die Stadtpolizeiliche Statistik 2023 knüpft an das neue Format der Jubiläumsausgabe von 2022 an. Vier thematische Schwerpunkte wurden ausgewählt, die den statistischen Werten vorangestellt wurden und damit den Fokus auf die bürgernahen Themen richten, die 2023 von Bedeutung waren:

  • Streifendienst der Stadtpolizei mit einem Zehnjahreshoch im Bahnhofsviertel und der Innenstadt
  • Alkohol-Testkäufe zum Schutz der Jugend: Erfolgreiche Senkung der Quote unerlaubter Verkäufe von fast 50 auf gut 30 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre
  • Sondernutzungskontrollen und Kontrollen der Außengastronomie auf zweithöchstem Stand der letzten zehn Jahre
  • Größere Veranstaltungen und Einsatzlagen – Präsenz für Sicherheit und Ordnung von Sportveranstaltung über Abi-Feiern bis zum Weihnachtsmarkt

Für drei der vier Top-Themen stehen unter Downloads auf dieser Seite auch Info-Grafiken zu Verfügung, die Trends und Entwicklungen anschaulich aufzeigen.

Eine Gesamtdatei inklusive der vier Top-Themen sowie aller weiteren statistischen Werte im 10-Jahres-Überblick wurden in einer PDF-Datei zusammengestellt, die Sie ebenfalls im Bereich Downloads aufrufen und abspeichern können. Hier finden sich auch Zahlen und Entwicklungen zu den übrigen Tätigkeitsfeldern der Stadtpolizei, angefangen bei verschiedenen Ermittlungstätigkeiten, über Umwelt- und Naturschutz/Abfallrecht bis hin zu Waffenkontrollen.

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Top-Themen der Stadtpolizeilichen Statistik 2023

Top-Thema 1: Streifendienst

- Die Anzahl der Streifenstunden stieg um 4.420 gegenüber dem Vorjahr und damit um 6,3 Prozent.
- 56,7 Prozent aller Streifenstunden finden im Bahnhofsviertel und in der Innenstadt statt – so viel wie noch nie in den letzten zehn Jahren. Der Hauptteil davon als bürgernahe Fußstreifen.
- Das sind 42.530 von insgesamt 74.989 geleisteten Streifenstunden in 2023.

Ein wesentlicher Baustein zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung sowie der Sauberkeit in Frankfurt am Main ist die sichtbare Präsenz uniformierter Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten auf den Straßen, Wegen, Plätzen und in den Grünanlagen. Im Streifendienst werden Gefahren beseitigt, Verstöße gegen Vorschriften geahndet, Auskünfte erteilt und Hilfe geleistet. Erkennbare und ansprechbare Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten vermitteln Sicherheit und schrecken potentielle Täterinnen und Täter durch ihre Präsenz ab.

Seit mehreren Jahren finden die Streifengänge - immer weiter verstärkt - in der Innenstadt und dem Bahnhofsviertel statt, um Verstößen entgegenzuwirken. Bis zum Jahr 2016 fand nur rund jede dritte Streifenstunde in diesen Stadtteilen statt. Inzwischen liegt der Anteil auf einem neuen Höchststand von 56,7 Prozent. Erstmalig wurden dort mehr als 40.000 Streifenstunden abgeleistet. Damit leistet die Stadtpolizei ihren Beitrag bei den gemeinsamen Bemühungen von Stadt- und Landespolizei, die Lage im Bahnhofsviertel in den Griff zu bekommen.

Am 1. November 2023 wurde eine Waffenverbotszone im Frankfurter Bahnhofsgebiet eingeführt. Darüber hinaus wurden in 2021 und 2023 drei Videoschutzzonen eingerichtet: im Bahnhofsviertel, an der Hauptwache sowie der Konstablerwache, da auf dieser Achse laut Angaben der Polizei 60 Prozent der Raubüberfälle, 45 Prozent der Taschendiebstähle, 40 Prozent der schweren und gefährlichen Körperverletzungen und knapp 50 Prozent der Rauschgiftdelikte geschehen.

Durch die immer stärkere Bindung in den oben genannten Brennpunkten mussten die Überwachungsmaßnahmen in den Außenbereichen effizienter gestaltet werden. Dies erfolgt anhand entsprechender Koordination der Einsatzkräfte sowie eingehender sachdienlicher Hinweise aus der Bevölkerung. In den Stadtteilen werden vermehrt Kfz-Streifen eingesetzt, um innerhalb kürzester Zeit die ortsgebundenen Problemlagen kontrollieren zu können. Hierdurch kann schnellstmöglich bei Gefahrensituationen oder rechtswidrigen Handlungen eingeschritten werden. Dies erklärt die mehr als 41.000 Streifenstunden, die die Bediensteten der Stadtpolizei mit Fahrzeugen im Stadtgebiet geleistet haben.

Top-Thema 2: Testkäufe Alkohol

- Jugendschutz-Projekt läuft seit 10 Jahren
- Quote der unerlaubten Verkäufe von fast 50 auf gut 30 Prozent gesenkt
- Sieben Testkaufkationen in 2023 mit 330 Einsatzstunden

Im Auftrag des Dezernates IX „Ordnung, Sicherheit und Brandschutz“ führt die Stadtpolizei bereits seit zehn Jahren „Testkäufe Alkohol“ durch. Diese werden durch die Geschäftsstelle des Präventionsrates begleitet und vom Jugend- und Sozialamt unterstützt. Hierbei werden jugendliche Testkäuferinnen und Testkäufer eingesetzt. Diese versuchen, alkoholische Getränke in Supermärkten, Tankstellen, Internet-Cafés, Kiosken und Trinkhallen zu kaufen, obwohl sie hierfür noch nicht alt genug sind. Begleitet werden sie dabei durch speziell geschulte Mitarbeitende der Stadtpolizei, die den Verkaufsversuch beobachten, die Jugendlichen sichern und im Nachgang das Verkaufspersonal über den Testkauf informieren. Im Falle des Nichtverkaufs von Alkohol erfolgt ein Lob; sollte es zu einem Verkauf gekommen sein, erfolgt die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens gegen die Betroffenen und gegebenenfalls gegen die Verantwortlichen sowie eine eingehende Belehrung.

In 2023 führte die Stadtpolizei insgesamt sieben Testkaufaktionen in den Stadtteilen Ostend, Fechenheim, Zeilsheim, Sindlingen, Höchst, Nordend, Nieder-Eschbach, Eschersheim, Riedberg, Kalbach, Rödelheim, Fechenheim, Gallus sowie in der Innenstadt durch. Dabei wurden inklusive der Voraufklärung insgesamt 330 Einsatzstunden sinnvoll in den Jugendschutz investiert. In 42 Fällen kam es zum Verkauf von Alkohol. Zwei Kontrollen erwiesen sich als besonders prekär, da der Verkauf durch selbst minderjährige Verkäuferinnen und Verkäufer erfolgte. Dies zog entsprechende Meldungen an das zuständige Regierungspräsidium nach sich und wird für die Erziehungsberechtigten Folgen haben.

Nach nunmehr 10 Jahren seit dem Start der Testkaufaktionen im Jahr 2014, ist es gelungen, die Quote der Verkäufe von fast 50 Prozent auf gut 30 Prozent zu senken. Dennoch ist die Beanstandungsquote immer noch deutlich zu hoch und lässt keine Zweifel an der Notwendigkeit, die Maßnahmen fortzuführen.

Hinweis: Von März 2020 bis Juli 2022 fanden wegen der Corona-Pandemie keine Testkäufe statt, um eine gesundheitliche Gefährdung aller Beteiligten zu vermeiden und um die gesetzlichen Vorgaben zum Kontaktverbot einzuhalten. Deshalb weist die Statistik in diesen Jahren weit geringere Zahlen aus.

Top-Thema 3: Sondernutzungskontrollen und Kontrollen der Außengastronomie

- 8.817 Kontrollen von Sondernutzungen (Gastronomie, Beach Flags, Bänke, Kundenstopper etc.) im öffentlichen Raum
- Anstieg der Sondernutzungskontrollen und Kontrollen der Außengastronomie von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
- Zweithöchster Stand an Kontrollen in den letzten 10 Jahren

Der Anstieg bei den Sondernutzungsüberprüfungen stand in unmittelbarem Zusammen­hang mit der Rückkehr zum Genehmigungsverfahren für Außengastronomieflächen, wie sie vor der Pandemie galten. In der Corona-Zeit war es den Gastronomen gestattet, zusätzliche Außenflächen als Kompensation für räumliche Beschränkungen in den Gasträumen zu nutzen. Hierbei wurden auch Einhausungen (Zelte) gestattet, um diese Flächen während der kälteren Jahreszeit besser nutzen zu können.

Mit der Rückkehr zur Normalität konnten die Gasträume wieder voll genutzt werden. Aus diesem Grund wurden Teile der Außengastronomieflächen ab dem 01.04.2023 wieder der allgemeinen Nutzung zugeführt und die Einhausungen wieder verboten. Ein nicht unerheblicher Teil der Gastronomen hat jedoch keinen Rückbau der Flächen vorgenommen, auslaufende Genehmigungen nicht erneut beantragt oder weiterhin Einhausungen genutzt, obwohl die Veränderungen ausreichend mit ihnen kommuniziert und mit den Gastronomieverbänden abgestimmt worden waren. Aus diesem Grund musste der Überwachungs­druck hier erhöht werden. In der Folge wurden deutlich mehr Verstöße festgestellt.




Top-Thema 4: Größere Veranstaltungen und Einsatzlagen

- Bereits seit 10 Jahren Überwachung der Abi-Feiern im Grüneburgpark
- 800 Streifenstunden bei der Überwachung „NFL Frankfurt Games“ in Frankfurt
- 457 Streifenstunden zur Überwachung des Frankfurter Weihnachtsmarktes
- Überwachung Silvester-Böllerverbot rund um den Frankfurter Zoo


2023 fanden in Frankfurt am Main mehr als 600 Veranstaltungen statt. Die Stadtpolizei nimmt seit vielen Jahren umfangreiche Aufgaben bei verschiedenen Veranstaltungen wahr, unter anderem beim Radrennen Eschborn-Frankfurt, beim JP-Morgan-Lauf, beim City-Triathlon, beim Ironman Frankfurt und beim Marathon.

Folgende Veranstaltungen/Einsatzlagen sind für das Jahr 2023 besonders hervorzuheben:

Abitur-Feiern im Grüneburgpark:
Schon seit 2014 überwacht die Stadtpolizei in enger Kooperation mit der Landespolizei, dem Grünflächenamt und dem ASB Frankfurt die jährlich stattfindenden Abi-Feiern im Grüneburgpark. Hierbei feierten auch 2023 rund 1.100 Abiturientinnen und Abiturienten mit Freunden das Ende der Abiturprüfungen. 2023 setzte die Stadtpolizei bei diesem Großeinsatz mit 28 Bediensteten erstmals den BOS-Digitalfunk ein, Dabei handelt es sich um einen bundesweiten digitalen Funk, der alle Behörden mit besonderen Aufgaben der Sicherheit und Ordnung vernetzt. Dies ermöglichte der Stadtpolizei direkt mit anderen Behörden, wie der Landespolizei, dem Rettungsdienst und der Feuerwehr zu kommunizieren und Maßnahmen abzustimmen.

NFL Experience Frankfurt Week:
Anfang November 2023 fand in Frankfurt erstmals die Eventveranstaltung „NFL Experience Frankfurt Week“ auf dem Roßmarkt statt. Sie war das Begleitprogramm für zwei offizielle Liga-Spiele der „National Football League (NFL)“ von vier amerikanischen Spitzenmannschaften im „Deutsche Bank Park“. Insgesamt wurden, verteilt auf vier Tage, rund 800 Streifenstunden in den Bereichen Innenstadt und Stadion aufgewendet. Neben unzähligen Sondernutzungs- und Gewerbekontrollen wurden zwei Strafverfahren wegen Produktfälschung, ein Strafverfahren wegen Betruges zum Nachteil des Jobcenters eingeleitet und sechs Verstöße gegen die Gewerbeordnung sowie das Sonntags­verkaufsverbot geahndet. Hier erfolgte die Sicherstellung von Waren. Die Maßnahmen dienten gleichzeitig als Vorbereitung auf die Einsatzmaßnahmen bei der Fußball-Europa­meisterschaft 2024, sowohl hinsichtlich der eigenen Aufgabenwahrnehmung als auch der Zusammenarbeit mit der Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten.

Weihnachtsmarkt:
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Überwachung des jährlich vom Römerberg bis zum Roßmarkt stattfindenden Weihnachtsmarktes dar. An 25 Markttagen besuchten rund zwei Millionen Menschen den Weihnachtsmarkt, der damit einer der größten in Deutschland und als wahrer Besuchermagnet weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes bekannt ist. Die Stadtpolizei teilt sich mit der Landespolizei die Sicherung des Festgeländes und führt bei 457 Streifenstunden im zugewiesenen Bereich alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherheit und Ordnung durch.


Silvester 2023/24:
Die Einsätze in den Silvesternächten stellen für alle Einsatzkräfte, egal ob Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder Stadtpolizei, alljährlich eine große Herausforderung dar. Die Feiern im öffentlichen Raum und insbesondere das Abfeuern der Feuerwerkskörper gingen in den letzten Jahren mit immer mehr Aggressionen, Sachbeschädigungen und Übergriffen auf Einsatzkräfte einher. Bei diesem Jahreswechsel war die Stadtpolizei erstmals mit der Aufgabe befasst, das Böllerverbot zum Schutze des Frankfurter Zoos durchzusetzen. Hier besteht die große Gefahr, dass durch Raketen und andere Pyrotechnik leicht Brände ausgelöst werden können, da viele Bedachungen im Zoo aus Stroh oder Kunststoff bestehen und reichlich Heu sowie Stroh auch auf Freiflächen verteilt sind. Dank eines umfangreichen Konzeptes sowie der medialen Aufklärung im Vorfeld verlief der Einsatz friedlich und ohne Zwischen­fälle.