Europäische Gleichstellungscharta
Die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene, das ist das Ziel der europäischen Gleichstellungscharta.
Sie wurde 2006 vom Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE/CEMR) auf seiner Generalversammlung verabschiedet. Bisher wurde sie von über 1.600 Städten und Gemeinden in ganz Europa unterzeichnet.
Frankfurt unterzeichnete am 8. März 2012 und verpflichtete sich, einen Gleichstellungs-Aktionsplan zu erarbeiten, der ganz speziell auf die Frankfurter Situation zugeschnitten ist. Dies geschieht unter Federführung des Frauenreferats im Austausch mit Fachleuten aus Wirtschaft, Stadtgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Der Aktionsplan legt Prioritäten, Aktivitäten und Ressourcen dar und wird nach einer Umsetzungsphase von 2-3 Jahren bewertet. Oberste Priorität für uns ist die Umsetzbarkeit und der konkrete Nutzen für die Frankfurterinnen und Frankfurter.
Faktisch sind alle gleich. Aber real gibt es in einigen Bereichen
noch keine Gleichstellung der Geschlechter:
Frankfurter Jungen bekommen
im Schnitt 13,45 Euro mehr Taschengeld im Monat als Frankfurter Mädchen, die im
Gegenzug aber öfter die Schule mit einem Abschluss verlassen als die Jungen
(männl. Schulabbrecherquote 2010: 61,5%). Solange 95,8% der Vorstände in
Deutschland Männer sind, Kindererziehung als Karrierehindernis gilt, Frauen bei
gleicher Arbeit 22% weniger verdienen und unbezahlte Arbeit zu 2/3 von den
Frauen geleistet wird, sind Frauen und Männer – obwohl wir faktisch
gleichberechtigt sind – lange nicht auf einer Augenhöhe, also gleichgestellt.
Gleichstellung meint nämlich im Gegensatz zu Gleichberechtigung die
Gleichverteilung von Einkommen, Freizeit, Anerkennung und Macht.
Die
Europäische Gleichstellungscharta fordert uns durch die Erarbeitung und die
Umsetzung eines lokalen Gleichstellungsaktionsplans auf, die Frankfurterinnen
und Frankfurter dabei zu unterstützen, ihre Lebensverläufe selbstbestimmt zu
gestalten. Dazu gehören verlässliche und qualitativ hochwertige Einrichtungen
für Erziehung und Bildung, Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, Transparenz
bei der Beförderung und Entlohnung, der aktive Abbau von
Geschlechter-Rollenbildern und die Bekämpfung ihrer Weiterverbreitung.
In diesen Bereichen ist die Stadt Frankfurt vor allem durch das Dezernat
für Bildung und Frauen, das Frauenreferat und das Gleichberechtigungsbüro
bereits sehr aktiv, erhält durch den Gleichstellungsaktionsplan aber die Chance,
mit der Stadtgesellschaft und der Wirtschaft Neues anzustoßen und in Deutschland
und Europa führend in Geschlechtergerechtigkeit zu bleiben.
Mehr Infos bietet der Film zum CEMR: CEMRExternal Link
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