Allfeld, Dora, Hans und Walter

Allfeld, Dora, Hans und Walter

Stolperstein-Biographien in Sossenheim

Allfeld, Dora Hans und Walter

 

Walter Allfeld wurde in Sossenheim als Sohn von Johannes Allfeld und Pauline, geb. Blumenthal, geboren, war protestantisch und von Beruf Maschinenschlosser. Der Vater starb 1935. Dora Adler wurde am 6. April 1889 in Friedberg als Tochter des Metzgers Benjamin Adler und Johanette, geb. Schiff, geboren. Ihr Sohn Hans wurde in Höchst geboren. Die Familie wohnte anfangs in der Kirchstraße 19, nach der Eingemeindung 1928 in der Michaelstraße und dann in der Renneroder Straße 23.

 

Walter Allfeld gehörte zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und war neunmal wegen antifaschistischer Betätigung bis zu drei Wochen in „Schutzhaft“.

 

Hans Allfeld ging in die Albrecht-Dürer-Volksschule in Sossenheim, später auf das Leibnitz-Gymnasium in Höchst, das er als Sohn einer Jüdin 1938 verlassen musste.

 

1943 wurde Dora Allfeld als Zwangsarbeiterin zur Fabrikarbeit verpflichtet und arbeitete im Schichtdienst in zwei „deutschen Betrieben“, weil sie als Partnerin in einer sogenannten „arisch-jüdischen Mischehe“ lebte. Sie wurde im Rahmen der von der Frankfurter Gestapo durchgeführten "Mischehenaktion" am 17. Januar 1945 verhaftet und am 14. Februar 1945 nach Theresienstadt deportiert. Dort war sie später in der Krankenstation.

 

Walter und Hans Allfeld kamen ins Zwangsarbeiter-Lager Clausthal-Zellerfeld. Alle wurden befreit und nach Frankfurt zurückgebracht, Hans und Walter Allfeld am 17. April 1945, Dora Allfeld am 4. September 1945. Die Familie wohnte erst in der Treburer Straße 25, dann in der Kurmainzer Straße 93. Am 21. Februar 1947 wanderte die Familie über Bremen nach New York/USA aus. Die Reise erfolgte auf dem Schiff „Merlin", das 1946 von einem Truppentransporter in ein Schiff umgerüstet wurde, um Migranten in die USA zu bringen. Hans Allfeld fuhr mit einem anderen Schiff.

 

17 Jahre zog sich ihr Entschädigungsverfahren hin, in dem mehr als zehn ärztliche Fachgutachten erstellt wurden, bis 1964 endlich eine Rente nachgezahlt wurde. Dora Allfeld starb 1975 im Queens General Hospital in New York.

 

Der Stolperstein wurde initiiert von Heinz Hupfer und finanziert vom Heimat- und Geschichtsverein Sossenheim.

 

Karteieintrag für Dora Allfeld im "Ghetto" Theresienstadt
Karteieintrag für Dora Allfeld im "Ghetto" Theresienstadt © Archiv Heinz Hupfer

 

Walter Allfeld auf dem Wahlvorschlag der KPD, Sossenheimer Zeitung, 26.4.1924
Walter Allfeld auf dem Wahlvorschlag der KPD, Sossenheimer Zeitung, 26.4.1924 © Archiv Heinz Hupfer

 

 

Walter Allfeld 
Geburtsdatum:
5.5.1894 
Haft:
17.1.1945, 18.2.1945-17.4.1945 Clausthal-Zellerfeld, Befreit 

 

Dora Allfeld, geb. Adler 
Geburtsdatum:  6.4.1889
Haft:
17.1.1945
Deportation:   14.2.1945 Theresienstadt, Befreit

 

Hans Allfeld 
Geburtsdatum: 8.6.1921 
Haft:  17.1.1945, 18.2.1945-17.4.1945 Clausthal-Zellerfeld, Befreit

 

 

Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Walter
Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Walter © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

 

Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Dora
Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Dora © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

 

Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Hans
Stolperstein Renneroder Straße 23, Allfeld, Hans © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

 

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