Trinkwasserversorgung

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Wassersparen - Kampagne "Frankfurt spart Wasser!"

Trinkwasserversorgung

Wissenswertes zur Wasserversorgung

Täglich nutzen wir es und es gibt noch einiges darüber zu erfahren. Darum informiert die Stadt Frankfurt am Main auf dieser Seite über Wissenswertes der Frankfurter Wasserversorgung. Fragen wie „Wo kommt das Trinkwasser her?" oder „Wie viel Wasser wird in der Stadt Frankfurt am Main verbraucht?“ werden nachfolgend beantwortet. Zudem finden Sie Links zu den Wasserversorgungsunternehmen und Informationen zum Wasserkonzept der Stadt Frankfurt am Main.

Renaturierte Wasserfläche am Mainufer an der Carl-Ulrich-Brücke in Fechenheim
Renaturierte Wasserfläche am Mainufer an der Carl-Ulrich-Brücke in Fechenheim © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Eckhard Krumpholz
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Wer versorgt Frankfurt mit Wasser?

Die Trinkwasserversorgung ist eine kommunale Pflichtaufgabe der Stadt im Rahmen der Daseinsvorsorge. Diese Aufgaben hat die Stadt auf die Mainova AG (www.mainova.deExternal Link) als Konzessionsnehmer übertragen. Die Mainova ist für die Verteilung des Trinkwassers an die Bevölkerung im Stadtgebiet zuständig und hat die Netzdienste Rhein-Main GmbH (www.nrm-netzdienste.deExternal Link) mit der Betriebsführung des Trinkwasserverteilnetzes beauftragt. Die Mainova ist am kommunalen Gemeinschaftsunternehmen Hessenwasser GmbH & Co. KG (www.hessenwasser.deExternal Link) beteiligt.

Hessenwasser ist für die Beschaffung und Bereitstellung des Trinkwassers für Städte und Kommunen in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und für den Betrieb des technischen Leitungsverbundes der Region zuständig. Die Aufgaben von Hessenwasser umfassen vorrangig die Gewinnung und Aufbereitung von Wasser in eigenen Wasserwerken, den Wasserbezug von Dritten sowie den Transport und die Speicherung von Trinkwasser sowie die Gewinnung von Betriebswasser (Brauchwasser) aus den Oberflächengewässern. Zur Grundwasseranreicherung im Frankfurter Stadtwald und als Betriebsführer für den Wasserverband Hessisches RiedExternal Link wird Flusswasser aus dem Main und dem Rhein gewonnenen, aufbereitet und zur Grundwasseranreicherung im Vorfeld der eigenen Gewinnungsanlagen und der Verbandsmitglieder infiltriert.

Zur Ergänzung der Wasserbeschaffung hat Hessenwasser mit Dritten Wasserlieferungsverträge abgeschlossen und erhält Wasserlieferungen auch im Rahmen von Verbandsmitgliedschaften. In Frankfurt am Main werden rund 25 Prozent des Trinkwasserbedarfs aus Gewinnungsanlagen im Frankfurter Stadtwald und in Praunheim gewonnen. Die restlichen 75 Prozent werden aus dem Umland – vor allem aus dem Hessischen Ried, dem Vogelsberg und dem Bereich Main-Kinzig – bezogen. Die Versorgung Frankfurts und auch des Großteils der Region Rhein-Main erfolgt über einen technischen Leitungsverbund und basiert auf einem historisch gewachsenen Zusammenwirken zwischen lokaler und regionaler Wassergewinnung. Die moderne leitungsgebundene, öffentliche Wasserversorgung von Frankfurt nahm ihren Anfang im Jahr 1873 bzw. 1876 mit der Erschließung regionaler Quellwasserressourcen im Bereich Birstein-Fischborn und Biebergemünd.

Wie viel Wasser wird in Frankfurt verbraucht?

Der Trinkwasserbedarf von Haushalten und Kleingewerbe in der Stadt Frankfurt am Main hat sich seit 1977 bis 2017 um rund 36 Prozent reduziert, verbunden mit einem gleichzeitigen Bevölkerungsanstieg von circa 114.00 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Der Wasserverbrauch für die Stadt Frankfurt am Main lag im Trockenjahr 2018 bei 54,3 Millionen Kubikmetern (2020: 52,4 Mio. Kubikmeter). Dies entspricht der Anzahl von rund 1,4 Millionen Tanklastwagen mit einem maximalen Ladevolumen von rund 40 Tonnen bzw. 40.000 Litern.

Es sind nicht allein die Frankfurter:innen, die so viel Wasser benötigen. Der Wasserverbrauch ist in Frankfurt strukturell bedingt erhöht: Frankfurt mit seiner hohen Arbeitsplatzdichte und den vielen Einpendler:innen hat eine Tagesbevölkerung von über einer Million Menschen, die das Frankfurter Trinkwasser für den täglichen Bedarf nutzten. Auch der Flughafen, die Messe und Einrichtungen wie Hotels, Hochschulen, Krankenhäuser, Kulturstätten und andere wirken sich auf den Wasserverbrauch aus. Rechnet man diese Sondereffekte einschließlich Industrie und Großgewerbe, Rohrnetzverluste und Eigenbedarf (beispielsweise Rohrnetzspülungen) heraus, liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Frankfurt am Main inklusive Kleingewerbe mit rund 125 Liter / Einwohner:in und Tag auf dem durchschnittlichen deutschen Niveau.

Wo kommt das Wasser her?

Zur Trinkwasserversorgung nutzt Frankfurt lokale und regionale Wasserressourcen. Die Stadt wird über vier sogenannten Beschaffungsbereiche (Frankfurt Nord, Hessisches Ried, Stadtwald und Main-Kinzig) mit Trinkwasser versorgt.

Von den 54,3 Millionen Kubikmetern, die für die öffentliche Trinkwasserversorgung der Stadt Frankfurt am Main im Jahr 2018 bereitgestellt wurden, stammen:

  • ca. 21,8 Millionen Kubikmeter aus dem Beschaffungsbereich Frankfurt Nord (Wasserwerke Hattersheim und Praunheim II sowie Bezug aus dem Vogelsberg).
  • ca. 15,3 Millionen Kubikmeter aus dem Beschaffungsbereich Hessisches Ried
  • ca. 11,8 Millionen Kubikmetern aus dem Beschaffungsbereich Stadtwald.
  • ca. 5,4 Millionen Kubikmetern aus dem Beschaffungsbereich Main-Kinzig.

Rund 85 Prozent des Trinkwassers werden aus natürlichem Grundwasser gewonnen. Die übrigen 15 Prozent bestehen aus Grundwasser, das aus aufbereitetem Flusswasser gebildet wurde. Dabei wird aus Main und Rhein Wasser aus der fließenden Welle entnommen, in Aufbereitungsanlagen (in Niederrad und in Biebesheim) aufbereitet und über Infiltrationsanlagen zur Grundwasseranreicherung dem Untergrund zugeführt. In 2018 wurden für die Versorgung der Stadt Frankfurt 8,1 Millionen Kubikmeter aufbereitetes Flusswasser in den Untergrund infiltriert.

Wasserkonzept Stadt Frankfurt am Main

Im Wasserkonzept External Linkder Stadt Frankfurt wird die rechtliche, organisatorische und technische Ausgangssituation der Wasserversorgung beschrieben. Darüber hinaus erfolgt eine Darstellung von Wasserverbrauch und -dargebot sowie eine Prognose für das Jahr 2030 für die Trink- und Betriebswasserversorgung der Stadt. Nach einer Gefährdungsanalyse werden Maßnahmen in den mit Trinkwasser in Verbindung stehenden Handlungsfeldern abgeleitet.

Hinsichtlich der enthaltenen Maßnahmen bildet das Wasserkonzept die Richtschnur zu dessen Umsetzung bis 2030. Es ist geplant, das Konzept regelmäßig fortzuschreiben.

Der Anstoß für die Erstellung des Konzepts wurde durch den Leitbildprozess zum Integrierten Wasserressourcenmanagement des Landes Hessen gegeben.

Das Konzept wurde durch die Mainova, die Hessenwasser und das Umweltamt erarbeitet. Zudem wurden bei Ämtern, Eigenbetrieben und Gesellschaften mit städtischer Beteiligung Art und Umfang der Nutzung von Betriebs-/Brauchwasser abgefragt.

Der Mehrbedarf an Trinkwasser bis 2030 kann durch die Steigerung der Infiltration von aufbereitetem Flusswasser im Frankfurter Stadtwald und Hessischen Ried grundsätzlich abgedeckt werden. Dies setzt aber einen entsprechenden Ausbau der Infrastruktur voraus.

Darüber hinaus plant der Magistrat Maßnahmen umzusetzen, die vorrangig dem Ausbau der Betriebs-/Brauchwassernutzung dienen. Dies sind insbesondere:

  • Gründung Arbeitsgruppe „Nachhaltige Wasserversorgung“ bestehend aus städtischen Stellen und Gesellschaften sowie Beteiligungen (Mainova und Hessenwasser); Aufgaben: Bündelung von Fachkompetenzen und Zuständigkeiten; fachlicher Dialog mit dem Ziel der Entwicklung und Begleitung von konzeptionellen Strategieansätzen, Handlungsempfehlungen, Projekte und Maßnahmen.
  • Konzeption und Realisierung einer Informationskampagne Wassersparen in Kooperation mit Mainova und Hessenwasser.
  • Regelhafte Festsetzung von Bau und Nutzung von Betriebswassersystemen bei Aufstellung von Bebauungsplänen größerer Neubaugebiete.
  • Erstellung einer Studie zur Prüfung vorhandener Potenziale der Betriebswassernutzung in städtischen Ämtern, Betrieben und Mehrheitsgesellschaften inklusive der detaillierten Ermittlung des Ist-Stands der Betriebswassernutzung und der Aufstellung eines Entwicklungskonzepts zu deren Ausbau.
  • Prüfung der Nutzung von im Stadtgebiet befindlichen ehemaligen Anlagen der Trinkwasserversorgung für die Betriebswassergewinnung.
  • Prüfung einer städtischen Förderung von Anlagen zur Nutzung von Regenwasser im Bestand.
  • Prüfung einer städtischen Satzung zur verpflichtenden Errichtung von Regenwasserzisternen bei Neubauten.
  • Aufbau eines zentralen, stadtweiten aktiven Managements der Grundwassermessstellen zur quantitativen und qualitativen Überwachung des Grundwassers, mit den grundlegenden Zielen der Schaffung einer validen Datenbasis für Bewertungen und des Ressourcenschutzes.