Frankfurt wappnet sich für den Klimawandel
Die Anpassungsstrategie beschreibt die Ausgangslage in den Bereichen Planung,
Bauen, Grün, Mobilität, Wasser und Gesundheit, legt Ziele fest und empfiehlt
Maßnahmen. So sollen die Kaltluftschneisen zur Belüftung der Innenstadt in
Rahmen- und Bebauungsplänen erfasst und gesichert werden. Auch alle laufenden
Planungen für Neubaugebiete werden hinsichtlich der Anpassung an den
Klimawandel überprüft. Beispiele dafür gibt es schon: So entspringen der
Kätcheslachpark am Riedberg und der Europagarten klimatologischen
Untersuchungen. Vor allem aber hat die Stadt mit dem GrünGürtel und dem großen
Grünraum am Main die Weichen richtig gestellt. Über das Niddatal und entlang
des Mains strömt auch in heißen Sommernächten kühlende Luft in die Stadt.
Auch im Hochwasserschutz hat sich in den letzten
Jahren schon viel getan. Zur Vorbereitung auf Spontanhochwasser und lokale
Starkregenereignisse wurden gemeinsam mit Nachbargemeinden Gewässerpegel und
Warnsysteme für die Taunusbäche eingerichtet, alle Anwohner wurden per
Faltblatt über Risiken, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen informiert. In künftigen Baugebieten soll mehr Regenwasser
direkt versickern können. Durch Entsiegelung – beispielsweise durch Rasengleise
für die Straßenbahn – kann auch die Regenwasserbewirtschaftung in älteren
Quartieren verbessert werden.
Beim Bauen gehen Klimaschutz und Wohnkomfort Hand in Hand. So erspart eine gute
Dämmung verbunden mit Sonnenschutz und Nachtlüftungskonzept den Einbau von
Klimaanlagen. Der Magistrat fördert mit dem Programm "Frankfurt frischt auf" die Begrünung von Dächern und Fassaden.
Im Grünbereich kommt es darauf an, Parks, Grünzüge und Alleen miteinander zu
verknüpfen. So sollen grüne „Speichen“ von der Innenstadt bis zum GrünGürtel
und „Strahlen“ hinaus in die Region geschaffen werden. Die Arten- und
Sortenanzahl der Bäume wird ständig erhöht, um sich für neue Schädlinge und
Hitzeperioden zu wappnen. Neben typischen Bäumen wie Ahorn, Kastanie, Linde und
Platane pflanzt das Grünflächenamt zum Beispiel Amberbäume, Blaseneschen und
Zürgelbäume, die besser mit Hitzestress zurechtkommen.
Hitze kann auch für Menschen bedrohlich werden. Daher geben die Behörden seit
2005 bei schwülheißen Wetterlagen Hitzewarnungen aus, ältere allein lebende
Menschen sollen dann von „Trinkpatinnen und -paten“ versorgt werden.
Schließlich muss sich die Stadt auch auf neue Allergene oder Schädlinge
einstellen. Ambrosia und Eichenprozessionsspinner sind hier wohl nur die
Vorboten des Klimawandels.