Mit einem gemeinsamen Klimaschutz- und Standortmanagement auf dem Weg zu einem nachhaltigen Gewerbegebiet
Die Stadt Frankfurt am Main setzt im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf die Zukunftssicherung und Weiterentwicklung bestehender Gewerbegebiete. Nachhaltig bedeutet, ökonomische, ökologische und soziale Fragen zusammenzudenken. In einer vom Stadtplanungsamt erstellten Machbarkeitsstudie wurden entsprechende Empfehlungen formuliert. Die Entwicklung des Standortes Fechenheim-Nord/Seckbach zu einem nachhaltigen Gewerbegebiet im Sinn dieser Studie wurde am 17.12.2015 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Hierfür wurden Mittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für den Zeitraum von fünf Jahren bereitgestellt. Es wurde ein Standortbüro eingerichtet, welches mit einem Standortmanager der Wirtschaftsförderung und einem*r Klimaschutzmanager*in des Energiereferats besetzt wurde. Aufgrund der erfolgreichen Arbeit vor Ort wurden in der Zwischenzeit beide Stellen verlängert. Am 2. März 2021 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, das 2019 erstellte Klimaschutzteilkonzept umzusetzen und die Personalstelle des Klimaschutzmanagements bis Ende 2026 zu verlängern.
Klimaschutzmanager seit Januar 2017 im Einsatz
Gemeinsam mit dem Standortmanager und in Zusammenarbeit mit den Unternehmen und weiteren Akteuren entwickelt das Klimaschutzmanagement das Areal zum ersten nachhaltigen Gewerbegebiet Frankfurts. Einen zentralen Baustein stellt das Klimaschutzteilkonzept für das Quartier dar. Für dessen Erstellung konnten erfolgreich Bundesfördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) in Höhe von ca. 45.000 Euro erhalten werden. Im Rahmen der Bestandsanalyse wurden sowohl der Gesamtverbrauch an Energie, in Form von Strom, Gas, Öl und Treibstoffen, als auch der aggregierte Verbrauch an Wasser und die Menge der erzeugten Abfälle erfasst. Das Konzept wurde 2019 abgeschlossen und ist der Ausgangspunkt für konkrete Umsetzungsmaßnahmen zur Einsparung von Energie, Ressourcen und Kosten. Das Projekt wurde darüber hinaus mit 150.000 Euro vom Bundesinstitut für Bau Stadt- und Raumforschung (BBSR) „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau - Gewerbe“ (ExWoSt) gefördert.
Im Gewerbegebiet sind ca. 400 Betriebe angesiedelt, die das Klimaschutzmanagement dabei unterstützt, Energie und Geld zu sparen. Bereits Ende 2017 wurden kostenlose Beratungsangebote für die Unternehmen vor Ort entwickelt. So können die Unternehmen eine kostenlose Energieberatung in Anspruch nehmen, welche neben einer Vor-Ort-Begehung, die Erstellung eines Kurzberichts durch professionelle Energieberater umfasst. Der ebenfalls kostenlos angebotene Photovoltaik-Check zielt auf die Nutzung des hohen Potentials an freien Dachflächen im Gebiet. Darüber hinaus werden weitere, zum Teil kostenlose Beratungsangebote an die Unternehmen vermittelt. Die Wirtschaftsförderung bietet eine kostenfreie Elektromobilitätsberatung an. Aktuelle Maßnahmenschwerpunkte sind die Abwärmenutzung aus Rechenzentren, das Grüne Kraftwerk sowie die Erarbeitung von Demonstrationsobjekten zu den Themen Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien.
Gemeinsam mit den Unternehmen wurden bislang folgende Meilensteine erreicht:
- Erstellung eines Konzeptpapiers mit 34 Maßnahmen im Rahmen der Teilnahme am ExWoSt-Gewerbe Forschungsprogrammes des BBSR
- Erstellung einer Standort-Homepage (www.frankfurter-osten.deExternal LinkExternal Link) mit Unternehmensverzeichnis
- Initiierung einer Standortinitiative (FrankFurter Osten Nachhaltig; FFN e. V.), welche im Mai 2018 als Verein gegründet wurde (30 Gründungsmitglieder)
- Erstellung von zwei Imagevideos für das Gebiet bzw. die Standortinitiative
- Erarbeitung des Klimaschutzteilkonzeptes Nachhaltiges GewerbegebietExternal LinkExternal Link im April 2019 (Dokument auch unten in der Downloadliste)
- Planung und Durchführung von Netzwerk- und Informationsveranstaltungen
- Umsetzungsbeschluss für das Klimaschutzteilkonzept
- Erstellung der Animation „Das Grüne Kraftwerk“ zur Visualisierung und Dokumentation klimafreundlicher Energieerzeugungsanlagen
- Entwicklung einer Fahrradkarte für das Gebiet
- Auszeichnung von Demonstrationsprojekten (Best-Practise-Unternehmen für eine nachhaltige betriebliche Entwicklung)
- Erstellung von Listen für Energieberater:innen für Nichtwohngebäude sowie Solarenergie-Dienstleister (beide für die Stadt Frankfurt, siehe Abschnitt „Listen Dienstleister“)
Mehr Informationen auf der Seite der StandortinitiativeExternal LinkExternal Link.