Informationen zur psychosozialen Versorgung
Hier finden Sie Informationen und Hinweise zum Umgang mit den psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Krisen gehören zum Leben dazu. Jede und jeder hat im Laufe ihres oder seines Lebens schon Krisen erlebt und gemeistert. Nun befinden wir uns allerdings schon seit einem Jahr in einer globalen Krise mit erheblichen gesundheitlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirklungen. Alle sind betroffen: Alte Menschen, die ein hohes gesundheitliches Risiko tragen und besonders unter Kontaktbeschränkungen und Besuchsregelungen leiden; junge Menschen, die auf vieles verzichten, was bisher normal war, und sich größtenteils dennoch vorbildlich und verantwortungsbewusst verhalten; Menschen im mittleren Lebensalter, die zum Teil mit existenziellen Sorgen zu kämpfen haben oder durch die Erfordernisse von Arbeit und Familie in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling doppelt betroffen sind. Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine Vielzahl verschiedener Bevölkerungsgruppen, die die Auswirkungen der Pandemie auf besondere Weise trifft. Dazu gehören zum Beispiel Risikogruppen oder Menschen in prekären Lebenssituationen, aber auch Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Von uns allen haben die Auswirkungen der Pandemie schon sehr viel abverlangt. Es ist verständlich, dass bei einigen zu gewissen Ermüdungserscheinungen, Überforderung und manchmal auch Hoffnungslosigkeit kommt.
Tipps zum durchhalten
Damit uns in dieser hoffentlich letzten Phase der Pandemie nicht die Puste ausgeht, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, durchzuhalten.
- Achten Sie auf Ihre Grundbedürfnisse und versuchen Sie Ihren Alltag zu strukturieren: Nahrung, Flüssigkeit, Schlaf, Bewegung und Sauerstoff - möglichst regelmäßig und zu festen Zeiten!
- Achten Sie aufeinander und unterstützen Sie sich gegenseitig (z.B. in der Familie, im Freundeskreis, im Team).
- Gespräche mit vertrauten Menschen oder ein kurzer Smalltalk sorgen für Entlastung und sind auch mit Abstand möglich.
- Achten Sie auf einen bewussten Umgang mit Medien und schützen Sie sich so vor dauerhafter Konfrontation mit Corona-Themen.
- Wenn Ihnen alles zu viel wird oder Sie von anderen rückgemeldet bekommen, dass Sie traurig, gestresst oder gereizt wirken, nehmen Sie diese Hinweise ernst und tun sie das, was Ihnen guttut! Hier einige Beispiele: Hobbys nachgehen, Spazieren gehen oder Rad fahren, Schreiben (z.B. Tagebuch), puzzeln, malen, Gesellschaftsspiele spielen etc. Auch körperliche Arbeit kann entspannend sein!
- Akuten Belastungssituationen können Sie mit sogenannten „Skills“ entgegenwirken:
- Lenken Sie sich ab, z.B. durch „Hirn-Flick-Flacks“ (Kopfrechnen oder ähnliches) oder „extreme Körperempfindungen“ (Chili-Bonbons, Eiswürfel, Ammoniak etc.)
- Konzentrieren Sie sich auf Sinnesempfindungen, indem Sie zum Beispiel Wolken oder Tiere beobachten, an Blumen, Duftöl oder Kaffee riechen, Schokolade schmecken, barfuß laufen
- Verändern Sie den Augenblick, zum Beispiel durch Gedankenstopp-Technik, Entspannungsübungen oder Selbstermutigung
Wenn sie merken, dass Sie diese Maßnahmen alleine nicht ausreichen, haben Sie keine Scheu professionelle Hilfe oder Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Anlaufstellen und Hinweise
Wir haben Ihnen an dieser Stelle einige Anlaufstellen, Links und Hinweise auf Materialien zusammengestellt, auf die Sie zurückgreifen können:
- Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar:
0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222
https://www.telefonseelsorge.de/External Link
- Der Krisendienst Frankfurt ist telefonisch täglich von 9:00 Uhr bis 1:00 Uhr nachts erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen
069 61 13 75
https://krisendienst-frankfurt.de/External Link
- Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes ist weiterhin an folgenden Tagen von 9:00-12:00 Uhr telefonisch für Sie erreichbar: Mo, Di, Do, Fr
069 - 212 33311
https://frankfurt.de/themen/gesundheit/psychische-gesundheit/der-sozialpsychiatrische-dienst-spdi Internal Link
- Das Corona-Krisentelefon des Zentrums für Psychotherapie der Goethe Universität Frankfurt am Main ist an folgenden Tagen von 10:00 bis 13:00Uhr erreichbar: Mo, Di, Do, Fr
069 798 23849
www.psychologie.uni-frankfurt.de/Corona_Krisentelefon External Link
- Das Info-Telefon Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist zu folgenden Zeiten erreichbar: Mo, Di, Do von 13:00 bis 17:00 Uhr sowie Mi und Fr von 08:30 – 12:30 Uhr
0800 - 33 44 533
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/coronaExternal Link
- Wenn Sie selbst unter Suizidgedanken leiden oder sich Sorgen um Ihre Angehörigen machen, erreichen Sie rund um die Uhr eine der psychiatrischen Kliniken in Frankfurt unter folgender Hotline-Nummer
069 - 630 13 113
http://frans-hilft.de/External Link
External LinkWenn Sie den Verdacht haben, dass sich jemand aus Ihrem Umfeld in den nächsten Minuten oder Stunden etwas antun könnte, lassen Sie sie / ihn nicht alleine! Rufen Sie den Rettungsdienst (112) oder begleiten Sie die / den Betroffene/n in eine psychiatrische Klinik!
Hinweise zum Umgang mit Kindern in der aktuellen Situation finden Sie unter
Wenn Sie als an Covid-19 Erkrankter eine Absonderung / Isolierung oder als Kontaktperson eine häusliche Quarantäne vom Gesundheitsamt ausgesprochen bekommen haben, sind Sie im Kontakt mit einer Mitarbeiterin / einem Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Wenn Sie eine Frage zum Thema haben oder das Bedürfnis nach einer psychosozialen Beratung am Telefon, melden Sie dies an. Sie erhalten dann zeitnah einen Rückruf von einem Mitarbeiter / einer Mitarbeiterin (Sozialarbeiter*in, Psycholog*in, Psychiater*in) des Gesundheitsamtes.
Das Psychosoziale Krisenmanagement des Bundesamtes für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat Tipps für die häusliche
Quarantäne zusammengestellt:
https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Tipps_ haeusliche_Quarantaene.html;jsessionid=D21DD2144B52754C0490123950EF2AF4.2_cid355External Link
Halten Sie durch und passen Sie auf sich auf!