Smart Retail Interview

Glückwunsch zu Ihrem Sieg beim Smart Retail Pitch Frankfurt, Herr Mann. Können Sie sich bitte kurz vorstellen und uns erzählen, wie Sie vom Wettbewerb Smart Retail Frankfurt erfahren haben?

Philipp Mann (PM): Vielen Dank! Ich bin durch einen LinkedIn-Beitrag auf den Wettbewerb aufmerksam geworden. Normalerweise nehmen wir an solchen Wettbewerben nicht teil, da wir ohnehin sehr beschäftigt sind und lieber im Hintergrund arbeiten. Aber das Thema Smart Retail passt perfekt zu uns und unseren Projekten. Deshalb haben wir uns spontan entschlossen, uns zu bewerben.

Mit welchem Projekt sind Sie ins Rennen gegangen?

PM: Wir haben unseren 3-in-1 KI-Produktberater vorgestellt. Dieses Tool führt den Kunden zunächst durch ein spielerisches Quiz, um seinen Bedarf je nach Produktgruppe zu ermitteln. Anschließend erhält der Kunde eine personalisierte Produktempfehlung basierend auf seinen Antworten. Schließlich decken wir auch das gesamte Segment der Kundenberatung ab, falls der Kunde noch Fragen zu den Produkten oder dem Händler hat.

Welche Technologien oder Innovationen haben Sie in Ihre Lösung integriert?

PM: Die größte Innovation ist die künstliche Intelligenz hinter dem Produktberater. Wir nutzen maschinelles Lernen, um die Empfehlungen ständig zu verbessern, basierend auf dem Feedback der Nutzer. Zudem haben wir Gamification-Elemente integriert, um das Quiz interessanter und ansprechender zu gestalten. Ein weiteres Highlight ist unser eigenes Wine Language Model bei unserer Wein-Lösung „TailorWine“. Dieses Modell ermöglicht es uns, umfangreiches Wissen über Wein bereitzustellen und individuell auf Kundenanfragen einzugehen.

Welche spezifischen Probleme im Einzelhandel adressiert Ihre Lösung und inwiefern halten Sie digitale Innovationen im stationären Einzelhandel für wichtig?

PM: Unsere Lösung adressiert mehrere zentrale Probleme: Lokale Geschäfte verlieren zunehmend Kunden an Online-Händler, die mit personalisierten Angeboten, besseren Preisen und schnelleren Lieferungen überzeugen. Hinzu kommen Sichtbarkeitsprobleme, da stationäre Geschäfte oft übersehen werden, wenn Kunden online nach Produkten suchen. Zudem können traditionelle Geschäfte nur schwer mit den sich schnell ändernden Kundenwünschen mithalten. Digitale Innovationen sind daher essenziell, um den stationären Einzelhandel wettbewerbsfähig zu halten und die Kundenbindung zu stärken.

Was hat Ihnen die Fachjury als Feedback gegeben?

PM: Die Jury war sehr beeindruckt von unserer bisherigen Lösung im Weinbereich und unseren Plänen, diese Technologie auf andere Branchen auszuweiten. Sie gaben uns viel Lob, stellten aber auch viele Fragen dazu, wie wir unsere Idee noch weiterentwickeln könnten. Das Feedback war extrem wertvoll und motivierend für uns.

Wenn Sie als technologieaffines Unternehmen einen Wunsch erfüllt bekämen, wäre das …?

PM: Unser größter Wunsch wäre subventionierte Infrastruktur für Server und ähnliche Ressourcen. Dies würde sicherstellen, dass wir keinen Nachteil gegenüber ausländischen Wettbewerbern haben und unsere Innovationen weiterhin vorantreiben können.

Würden Sie erneut an solch einem Wettbewerb teilnehmen?

PM: Wir wägen sorgfältig ab, an welchen Wettbewerben wir teilnehmen. Wenn der Wettbewerb jedoch so hervorragend organisiert ist wie dieser von der Stadt Frankfurt und der Wirtschaftsförderung, dann würden wir definitiv wieder teilnehmen.

Innovationsfähigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Haben Sie bereits weitere Ideen, die Ihre Agentur in Zukunft angehen möchte?

PM: Unser ursprünglicher 3-in-1 Kundenberater hat sich mittlerweile zu einem 4-in-1 Kundenberater weiterentwickelt. Unsere neueste Innovation ist ein KI-Telefon-Produktberater, der in der Lage ist, Stimmen zu klonen und mittels künstlicher Intelligenz und Natural Language Processing (NLP) – einer Technologie, die es Computern ermöglicht, menschliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten – rund um die Uhr telefonisch Fragen zu beantworten und Produktempfehlungen zu geben.

Als Wettbewerbsgewinner stehen Sie nun in Frankfurt an mehreren Stellen in den kommenden Monaten im Fokus. Was hat es Ihnen bislang gebracht und auf was freuen Sie sich am meisten?

PM: Wir konnten bereits die ersten Projekte starten und freuen uns darauf, zu zeigen, wie wir dem Handel in Frankfurt helfen können. Besonders freuen wir uns darauf, langfristig einen positiven Unterschied in Frankfurt zu machen – die Stadt digitaler, personalisierter und damit besser für ihre Bürger zu gestalten.

Danke für das Interview und alles Gute für Ihre Zukunft, Herr Mann.