Bildungskommune

Bildungskommune

Bildung

Frankfurt am Main ist "Bildungskommune"

Jede Kommune ist voller Menschen auf der Suche nach Bildung. Und voller Menschen und Institutionen, die Bildung zu bieten haben. Wie gelingt es, Bürgerinnen und Bürgern die Bildungsangebote zu machen, die zu ihrer Lebenssituation passen? Wie schaffen wir es, kommunale Bildungsakteure zukünftig besser zusammenzubringen? Mit dem ESF Plus-Programm "Bildungskommune" unterstützt das BMBF die Stadt Frankfurt am Main bei der Weiterentwicklung ihrer Bildungslandschaft.

Zu sehen ist ein kreisförmiges Raster mit Farbverlauf. Dieser umfasst die Spektralfarben von rot nach blau. Rechts daneben befindet sich der Schriftzug Bildungskommune Frankfurt. Die Wortbildmarke steht unter anderem für für Digitalität, Ineinandergreifen, Analog-digitale Vernetzung, Transparenz.
Wortbildmarke Bildungskommune Frankfurt © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Gestaltung: Dorit Lecke

Bildung mit allen für eine starke Demokratie

Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung entscheidet maßgeblich über die Chancen von Menschen, ihre individuellen Fähigkeiten zu entfalten, ihre (beruflichen) Ziele zu verwirklichen und Gesellschaft mitzugestalten.

Über das Förderprogramm „Bildungskommunen“ entwickelt die Stadt Frankfurt am Main bis 2027 die Grundlagen für die datenbasierte kommunale Steuerung des Bildungsangebotes im Schwerpunktthema „Inklusion und Integration durch Bildung“.

Aktuelles

 Rückblick auf das Fachgespräch „Mit Daten zu mehr Bildungsgerechtigkeit?!“

Podiumsgäste sitzen auf der Bühne
Podiumsgäste des Fachgesprächs © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Petra Bruder

Am Dienstag, den 14. Januar 2025, fand im Rahmen des Förderprogramms „Bildungskommunen“ das Fachgespräch „Mit Daten zu mehr Bildungsgerechtigkeit?!“ in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Frankfurt statt. Auf dem Podium diskutierten Stadträtin Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Benedikt Post, Leiter des Stadtvermessungsamts, Gaby Hagmans, Direktorin des Caritasverbands Frankfurt, Prof. Kerstin Schneider vom Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung/Universität Wuppertal, sowie Dr. Brigitte Scheuerle von der IHK Frankfurt über die Rolle von Daten für einen gerechten Bildungszugang und die Steuerung kommunaler Bildungsprozesse.

Daten als Grundlage für Bildungsgerechtigkeit

Stadträtin Sylvia Weber unterstrich, dass die Kommune als Verantwortliche für Kitas und Kindertagespflege eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit spielt, da diese bereits früh im Bildungsverlauf entsteht. „Als Kommune ist es unsere Aufgabe, Bildungsbedarfe entlang des Lebensverlaufs zu antizipieren. Je besser die Datengrundlage ist, desto besser können wir Zugänge schaffen und Bildungsteilhabe langfristig sichern.“ Dabei müsse die Kommune nicht nur mehr Daten erheben, um „gefühlte Wahrheiten“ durch Fakten zu untermauern, sondern diese auch gezielt miteinander verknüpfen.
Gaby Hagmans betonte, dass Bildung eine zentrale Voraussetzung für Selbstverwirklichung sei und daher frühzeitig ansetzen müsse, um Wirkung zu entfalten. Sie hinterfragte, ob die derzeitige Datenlage ausreiche oder ob zusätzliche Erhebungen notwendig seien, um gezielte Steuerungsimpulse zu setzen.

Fachimpuls: Bildungsungerechtigkeit bildungsökonomisch betrachtet

In ihrem Fachimpuls sprach Prof. Kerstin Schneider die bekannten Defizite des deutschen Bildungssystems an, wie sie etwa durch die PISA-Studien belegt werden. Sie stellte heraus, dass Bildungsungerechtigkeit schon im frühen Kindesalter beginnt und dass Investitionen in Bildung gerade in dieser Phase nicht nur bildungspolitisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind. Schneider schließt ihren Vortrag mit der Forderung nach einem bundesweiten „Bildungsverlaufsregisters“, um die Effekte von Bildungsmaßnahmen besser sichtbar zu machen. Durch die Verknüpfung von Bildungs- und Arbeitsmarktdaten könnten die Auswirkungen von Bildung auf individuelle Lebensverläufe nachvollzogen und gezielte Steuerungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Das Fachgespräch zeigt, dass Daten einen entscheidenden Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten können. Wichtig sind dabei die Standardisierung der Daten und die damit ermöglichten Verknüpfungen. Diesen Schritt geht die Stadt Frankfurt nun mit dem Programm Bildungskommune und dem Aufbau eines Datenbasiertes Kommunales Bildungsmanagements (DKBM) mit dem Ziel, Bedarfe für Unterstützungsstrukturen zu identifizieren, deren Wirkung zu analysieren und Maßnahmen entsprechend anzupassen.

Die Dokumentation des Fachgesprächs wird in Kürze auf dieser Internetseite veröffentlicht.

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Abschlussveranstaltung Stadtwerkstatt Frankfurter Bildungsverständnis

Man sieht die Bühne der Abschlussveranstaltung dekoriert mit Leuchtbuchstaben, die den Schriftzug "Bildung" ergeben
Bildung leuchtet © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stadtschulamt

Einen kompetenzbasierten, institutionenübergreifenden Bildungsbegriff zu entwickeln, der die Vielfalt der Stadt und der Menschen, die in ihr leben, als Potenzial versteht und nicht als Bildungsherausforderung – das ist das Ziel des Prozesses zur Entwicklung eines Frankfurter Bildungsverständnisses. Mit einer Abschlussveranstaltung am 16.11.2024 wurde nun der rund 2-monatige Prozess „Stadtwerkstatt“ abgeschlossen. Über 370 teilnehmende Personen haben sich in den Prozess bestehend aus Workshops, Fragebögen und Experten:innerviews eingebracht.

Alle erarbeiteten und benannten Themen aus dem Prozess werden nun vom Stadtschulamt aufbereitet und bis Ende Januar 2025 schriftlich als Entwurf des Frankfurter Bildungsverständnis formuliert. Dieser wird im Anschluss, ab Februar 2025, über die Beteiligungsplattform „Frankfurt fragt mich“ (ffm.de) veröffentlicht und bietet den Prozessteilnehmenden die Möglichkeit zur Textkonsultation. Ab April 2025 wird der Entwurf in den Parlamentarischen Geschäftsgang eingebracht.

Das Frankfurter Bildungsverständnis und dessen Anwendung sollen der Frankfurter Praxis als Rahmung dienen.

Die Dokumentation zur Abschlussveranstaltung wird demnächst auf dieser Seite veröffentlicht.

Alle Keynotes finden Sie hier: Videothek | Bildung integriertInternal Link


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Die Stadtwerkstatt ist eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des ESF-Plus Programms „Bildungskommune“. Ziel ist die Erarbeitung eines Frankfurter Bildungsverständnis. Dieses bildet eine abgestimmte Grundlage für die Programmaktivitäten und darüber hinaus für die Gestaltung der Frankfurter Bildungslandschaft.

Über die Bildungskommune

DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK

Wann? 
01.12.2023 - 30.11.2027

Für wen? 
alle Altersgruppen, im Sinne des lebenslangen Lernens

Wirkt wie?
Durch Beobachtung, Dokumentation und Analyse von Exklusionsmechanismen werden beteiligungsorientiert kommunale Lösungsansätze zur deren Reduktion entwickelt. Es zielt auf die Stärkung des Zusammenwirkens aller Bildungsakteure, eine bessere Transparenz und Zugänglichkeit von Bildungsangeboten und eine analog-digitale Vernetzung der Bildungslandschaft.  Gemeinschaftlich werden Lösungen für dringliche Themen in der Bildungskommune entwickelt sowie ein tragfähiges Handlungskonzept im Bereich Integration und Inklusion durch Bildung.

Partner
VHS, Stadtbücherei, Verein Umweltlernen e.V., Goethe-Universität Frankfurt

Das Programm „Bildungskommunen" wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

 

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