Vor Hitze geschützt
04.06.2024, 15:59 Uhr
Frankfurts Gesundheitsamt setzt sich besonders für vulnerable Gruppen ein
Der
Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und das
Wohlbefinden der Menschen dar, insbesondere durch anhaltende sommerliche Hitzeperioden.
Diese haben große Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der
Menschen. Hitze kann die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität negativ
beeinträchtigen und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie
Hitzschlag, Hitzeerschöpfung und Sonnenbrand führen, die in einigen Fällen
sogar lebensbedrohlich sein können. Besonders gefährdet sind ältere Menschen,
Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Kleinkinder und Personen, die sich
nicht ausreichend schützen können.
„Manche Menschen können sich nicht aus eigener Kraft oder eigenem Antrieb vor
Hitze schützen. Daher wurde im Jahr 2023 der erweiterte Klimaaktionsplan für
die Stadt Frankfurt am Main verabschiedet, an dem das Gesundheitsamt aktiv
mitgewirkt hat. Dieser Plan umfasst kurzfristige Klimaanpassungsmaßnahmen für
akute Notfälle und dient dem Schutz der Bevölkerung, sensibler Einrichtungen
und kritischer Infrastruktur“, erklärt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke
Voitl.
„Wir unterschätzen oft, wie stark der Klimawandel unsere Gesundheit
beeinflusst“, betont Dr. Anette Christ vom Gesundheitsamt. „Um unsere
Bevölkerung zu schützen, müssen wir konkrete, ressortübergreifende
Anpassungsmaßnahmen für Akutsituationen entwickeln.“ Dr. Peter Tinnemann,
Leiter des Gesundheitsamtes, fügt hinzu: „Der Schutz vor den Folgen des
Klimawandels muss auch ein Schutz der Gesundheit. Seit 2022 haben wir im
Gesundheitsamt ein neues Sachgebiet – Klima, Umwelt & Gesundheit, um dieses
Thema gezielt aufzugreifen.“
Seit der Hitzewelle des Jahres 2003 führt das Frankfurter Gesundheitsamt ein
Hitze-Monitoring durch und ist dabei, Hitzeanpassungsmaßnahmen zum Schutz
vulnerabler Gruppen umzusetzen. Das Frankfurter Gesundheitsamt informiert und
sensibilisiert die Stadtbevölkerung regelmäßig zu den Themen Klima, Hitze und
Gesundheit. Dieses Jahr wurde neben diversen Informationsflyern auch eine
Webseite zum Thema „Hitze“ erstellt. Sensible Einrichtungen wie Kitas, Schulen
und Alten- und Pflegeheime werden ebenfalls beraten und sollen langfristig
geschult werden.
Auch eine Kühle Orte-Karte unter frankfurt.de/kuehle-orte hat das Gesundheitsamt Frankfurt erstellt. Sie
hilft den Frankfurterinnen und Frankfurtern, bei Hitze kühlere Orte zu finden,
falls sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr abkühlen können. „In diesem Sommer
wollen wir zudem untersuchen, ob die Kühle Orte Karte von der Bevölkerung
genutzt wird und ob wir auch Menschen erreichen, die zur vulnerablen Gruppe
gehören, aber nicht in einem Pflegeheim leben“, erklärt Kirsten Duggan vom
Gesundheitsamt.“ Das Monitoring ist Teil eines bundesweiten Forschungsprojekts
des Frankfurter Gesundheitsamt, das untersucht, wie gut das deutsche
Gesundheitssystem auf den Klimawandel und Hitzeextreme vorbereitet ist. Ziel
ist es, evidenzbasierte Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu entwickeln.
Hintergrund Hitzeaktionstag
Der zweite Hitzeaktionstag soll dazu beitragen, die Bevölkerung für die
gesundheitlichen Risiken von Hitze zu sensibilisieren und Wissen über das
richtige Verhalten bei Hitze zu verbreiten. Darüber hinaus sollen sensible
Einrichtungen im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich sowie weitere
Einrichtungen für vulnerable Bevölkerungsgruppen ermutigt werden, geeignete
Hitzeschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu initiieren und umzusetzen.
Weitere Informationen finden sich unter frankfurt.de/hitzeInternal Link.