Masterplan Klimaschutz

Masterplan Klimaschutz

Politik

Frankfurt am Main hat einen Masterplan für den Klimaschutz

Wie Frankfurt seine Klimaschutz-Ziele verfolgt

Bis zum Jahr 2050 will die Stadt Frankfurt am Main ihren Gesamtenergieverbrauch halbieren und den verbleibenden Energiebedarf mit erneuerbaren Energien weitestgehend aus dem Stadtgebiet und der Region abdecken. Ferner sollen die Treibhausgasemissionen um rund 95 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 gesenkt werden. Als Grundlage dient der „Masterplan 100 % Klimaschutz“, der im Jahr 2012 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde.

Jacek Chabraszewski  Fotoliacom
Radfahren in Frankfurt © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jacek Chabraszewski Fotolia.com

Klimaschutz Schritt für Schritt: Vom Beschluss zur Umsetzung

• Im März 2012 hat die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, dass Frankfurt spätestens im Jahr 2050 vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll und dazu ein „Masterplan 100 % Klimaschutz“ entwickelt wird.
• Kurz darauf erhielt Frankfurt gemeinsam mit 18 weiteren Kommunen den Zuschlag für Projektmittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des damaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Die Laufzeit des Projekts wurde zunächst auf Januar 2013 bis Dezember 2016 festgelegt.
• Während in Projektphase eins (2013 bis 2015) das Erstellen einer Machbarkeitsstudie im Fokus stand, ging es in Phase zwei (2015 bis 2016) vorrangig um die Umsetzung.
• Mitte 2016 nutzte das Energiereferat der Stadt Frankfurt die Chance, eine Anschlussförderung bis 2018 zu beantragen. Diese beschied das heutige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Dezember 2016 positiv. Das Projekt wurde um zwei Jahre verlängert.
• Im Mittelpunkt der zwei Jahre (2017 bis 2018) stand die Ausgestaltung des zivilgesellschaftlichen Prozesses. Dies umfasste, einzelne Akteure am Umsetzungsprozess Klimaschutz für Frankfurt weiter zu beteiligen und zu unterstützen, langfristige Konzepte zur Reduktion von CO2-Emission zu fördern und das Engagement Einzelner bekannter zu machen und zu vermehren.

Machbarkeitsstudie zeigt: Die Ziele sind erreichbar


Im Jahr 2015 stellten das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) mit Unterstützung des Fraunhofer Institutes für Solare Energiesysteme (ISE) eine Machbarkeitsstudie zum „Masterplan 100 % Klimaschutz“ fertig. Sie dient als politische Entscheidungsgrundlage und wurde in ihrer Ausarbeitung am 24. September 2015 von der Stadtverordnetenversammlung bestätigt. Die Institute analysierten die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Auf Basis der energetischen Ausgangslage zeigt die Studie, welche Potenziale Energieeinsparung und -effizienz sowie der Ausbau von erneuerbaren Energien bieten. Außerdem stellt sie Finanzierungsmodelle und mögliche Szenarien vor. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel grundsätzlich erreichbar ist, Frankfurts Energieversorgung bei gleichzeitiger Halbierung des Energiebedarfs bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.

Ergebnisse und Aktionen

... auf lokaler Ebene:
Die Ergebnisse aus dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“-Prozess fließen in die Fortschreibung des Energie- und Klimaschutzkonzeptes von 2008 ein. Die Stadtgesellschaft von Frankfurt am Main war von Anfang an in den Entwicklungs- und Entstehungsprozess der Masterplan-Aktivitäten eingebunden. Beteiligte Zielgruppen waren und sind:
• der interdisziplinäre Klimaschutzbeirat, ein beratendes Gremium von über 30 hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus allen relevanten Sektoren,
• die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt am Main,
• Fachämter und weitere Akteure wie Initiativen, Ortsbeiräte, Unternehmen, Interessenverbände und Fraktionen.
Parallel hierzu wurden Netzwerke ausgebaut und die Kontakte zu weiteren Fachleuten und Interessengemeinschaften intensiviert.

Der „Masterplan 100 % Klimaschutz“ ist eng mit den einzelnen kommunalen Klimaschutzmaßnahmen verzahnt. Sie helfen dabei, die ambitionierten Ziele zu erreichen.

... auf regionaler Ebene
Im Frühjahr 2013 haben die Stadt Frankfurt und der Regionalverband FrankfurtRheinMain ihre Zusammenarbeit zur Energiewende vereinbart. Sie ist ein wichtiger Baustein, damit die Energiewende in Frankfurt und der Rhein-Main-Region gelingen kann. Im Zentrum steht, ein gemeinsames Regionales Energiekonzept zu erarbeiten.
Hierzu entwickelten sechs Strategiegruppen in einem einjährigen Beteiligungsprozess Themen-Visionen für 2050 sowie Strategien und Maßnahmen. Insgesamt beteiligten sich etwa 100 Institutionen mit rund 150 Fachleuten in den Strategiegruppen „Energieversorgung“, „Mobilität“, „Siedlung/Wohnen“, „Wirtschaft“ und „Wertschöpfung“. Die Ergebnisse wurden in der Abschlussveranstaltung im November 2015 vorgestellt. Das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main und der Regionalverband FrankfurtRheinMain haben die Arbeitsergebnisse in einer Broschüre zusammengefasst. Sie steht gemeinsam mit dem ausführlichen Arbeitsbericht zum Download bereit.

Im Rahmen des regionalen Energiekonzeptes wird die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region FrankfurtRheinMain in verschiedenen Projekten verstärkt. Darüber hinaus werden zur weiteren Vernetzung der regionalen Experten gemeinsam mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain zweimal jährlich Akteurstreffen durchgeführt, welche wichtige Impulse für die Umsetzungsphase des Regionalen Energiekonzeptes geben.

 

Auszeichnung und Abschluss des BMU-Förderprogramms "Masterplan 100 % Klimaschutz"

Am 19. September 2018 zeichnete die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU) Rita Schwarzelühr-Sutter auf der Konferenz "Masterplankommunen: Vorbilder für den Klimaschutz" 19 Kommunen für ihr vorbildliches Engagement im Klimaschutz aus. Für die Stadt Frankfurt am Main nahm Umweltdezernentin Rosemarie Heilig die Auszeichnung entgegen. Mit dieser Auszeichnung läuft nun auch das Förderprogramm „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des BMU aus. Frankfurt am Main wird weiterhin an den im Projekt festgelegten Zielen „Reduktion der CO2 Emissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 und Einsparung der Endenergie um 50% bis zum Jahr 2050“ festhalten sowie die Klimaschutz-Projekte weiter fortführen, ausbauen und voran treiben.

 

 

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