Zika-Virus-Infektion
Das Zika-Virus wird meist durch die in tropischen und subtropischen Regionen heimischen Stechmückenarten der Gattung Aedes, die bevorzugt am Tage aber auch nachts stechen, auf den Menschen übertragen.
Schwerpunkte der Zika-Virus-Übertragung stellen aktuell Mittel- und Südamerika sowie einige pazifische Inseln Ozeaniens dar. Aktuelle Informationen und Karten zu Ländern mit bekannter Übertragung finden Sie unter den rechts angegebenen Links.
Die Infektion verläuft in den allermeisten Fällen asymptomatisch. In ca. 20% der Fälle kommt es zu einer meist milden Erkrankung mit Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, einer Entzündung der Augenbindehaut sowie seltener zu Muskel- bzw. Kopfschmerzen. Eine Behandlung im Krankenhaus ist nur in sehr seltenen Fällen erforderlich, meist bei Personen mit multiplen Vorerkrankungen.
Die Symptome können anderen durch Viren verursachten und durch Mücken übertragenen Erkrankungen wie Dengue oder Chikungunya ähneln und klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.
Zur diagnostischen Abgrenzung gegenüber diesen Erkrankungen stehen entsprechende Labortests zur Verfügung. Eine durchgemachte Infektion erzeugt wahrscheinlich eine lebenslange Immunität. Bislang existiert weder eine zugelassene Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe.
Hinweis für Schwangere und Frauen, die schwanger werden möchten
Eine Zika-Virus-Infektion während der Schwangerschaft kann zur Fehlbildung des Gehirns beim Föten, der sogenannten Mikrozephalie führen (relativ kleiner Kopfumfang bei Neugeborenen, meist einhergehend mit geistiger Behinderung). Wahrscheinlich kommen weitere neurologische Störungen dazu, die zurzeit noch intensiv untersucht werden. Ein Zusammenhang mit dem sehr seltenen und als Komplikation von diversen Virusinfektionen bekanntem, mit Lähmungen einhergehendem Guillan-Barré-Syndrom, gilt ebenfalls als wahrscheinlich.
Schwangere und Frauen, die schwanger werden wollen, sollten daher von vermeidbaren Reisen in Zika-Virus-Ausbruchsgebiete absehen. Grundsätzlich sollten Reisende in Risikogebieten auf eine konsequente Anwendung von Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen achten (Repellenzien für die Haut, langärmelige Kleidung, Moskitonetz etc.).
Eine sexuelle Übertragung ist in der Akutphase der Infektion, aber auch danach möglich. Daher empfehlen das Auswärtige Amt und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin nach einer möglichen Infizierung in den Ausbruchsgebieten bei Sexualverkehr mit Schwangeren den Kondomgebrauch bis zum Ende der Schwangerschaft.
Generell sollten Männer, die aus einem Zika-Ausbruchsgebiet zurückkehren, ihre Sexualpartner für die Dauer von mindestens 8 Wochen durch Kondomgebrauch vor einer möglichen Ansteckung schützen. Männer, die Symptome einer Zika-Virus-Infektion entwickeln, sollten laut WHO und ECDC mindestens 6 Monate lang "Safer Sex" praktizieren.
Frauen sollten nach Rückkehr aus einem Ausbruchsgebiet mindestens 8 Wochen mit einer Schwangerschaft warten.
Bei Symptomen nach der Rückkkehr aus einem betroffenen Gebiet
Reisende, die innerhalb von zwei Wochen nach ihrer Rückkehr aus einem betroffenen Gebiet Symptome entwickeln, die auf eine Infektion mit dem Zika-Virus hindeuten, sollten einen Arzt aufsuchen und auf die Reise hinweisen. Bei fehlenden Symptomen ist dem Nationalen Referenzzentrum für tropische Infektionen am Bernhard-Nocht-Institut zufolge eine diagnostische Abklärung nur sinnvoll bei aktuell schwangeren Frauen und Männern mit schwangerer Partnerin, die aus Zika-Virus-Ausbruchsgebieten zurückgekehrt sind.