Zuerst stellt sich die Frage: Was ist Kindern zumutbar?
Ein zwei- bis dreiwöchiger Urlaub unterscheidet sich vom gut vorbereiteten Umzug in ein tropisches Land. Folgendes ist zu bedenken:
Eine Ernährungsumstellung ist im gesamten Kleinkindalter eher problematisch.
Je jünger Kinder sind, desto ausgeprägter ist ihr Flüssigkeitsbedarf selbst unter gewohnten klimatischen Bedingungen.
Zur Anpassung an ein neues Klima benötigen Kinder bis zu drei bis vier Wochen Zeit; in dieser Zeit sind sie besonders infektanfällig und wenig belastbar.
Kinder sind durch Infektionskrankheiten viel gefährdeter als Erwachsene. Nicht vor allen Krankheiten können sie durch Impfung geschützt werden.
Jedes reisende Kind sollte die für sein Alter empfohlenen Impfungen erhalten haben: Ein Kind älter als zwölf Monate sollte mindestens dreimal gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hämophilus influenzae (Hib), Polio, Hepatitis B und mindestens einmal gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft sein. Hinzu kommen die jeweiligen Reiseimpfungen.
Bei Magen-Darm-Infekten verlieren kleine Kinder rasch Flüssigkeit mit unter Umständen lebensbedrohlichen Folgen.
Malaria ist für Säuglinge und Kleinkinder oft lebensgefährlich.
Kinderhaut ist besonders Sonnenbrand gefährdet. Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Hautkrebsrisiko.
Geringe Defizite in der Küchen-, Trinkwasser- und Sanitärhygiene werden von gesunden Erwachsenen eher toleriert als von kleinen Kindern.
Fazit: Tropen-Urlaubsreisen sind im allgemeinen nicht empfehlenswert für Kinder unter sechs Jahren und auch noch problematisch im Alter von sechs bis zehn Jahren. Das gilt auch für Abenteuer-, Trekking- und Rundreisen.