Bahnhofsviertelnacht 2019
Am Puls der Stadt: 50.000 feiern das Bahnhofsviertel
Rund 50.000 Menschen waren nach Schätzungen der Polizei zur zwölften Bahnhofsviertelnacht am Donnerstag, 15. August, in den Straßen des kleinsten Stadtteils unterwegs.
Knapp 50 offizielle Programmstationen sowie zahlreiche weitere Geschäfte und im Viertel heimische Institutionen gewährten den Besuchern von 18 bis 24 Uhr spannende Einblicke hinter die Kulissen.
„Das Bahnhofsviertel ist für mich der Ort, der Frankfurt zur Metropole macht, der so weltoffen ist wie kaum ein anderer Stadtteil in diesem Land: menschlich, kulinarisch und sprachlich. Darauf können wir stolz sein, das wollen wir zeigen“, betonte Oberbürgermeister Peter Feldmann während der Eröffnungsveranstaltung im Hof der Weißfrauen Diakoniekirche in der Gutleutstraße 20.
Wie in jeder anderen Metropole seien Probleme und Konflikte auch hier Teil der Lebenswirklichkeit. „Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen, sondern müssen vielmehr genau hinsehen und Dinge ansprechen, sagte Feldmann.
Dass das Viertel ununterbrochen am eigenen Image arbeite und sich den Problemen stelle, sei besonders den vielen Sozialarbeitern, der Drogenhilfe, Polizisten und den Kräften des Ordnungsamtes zu verdanken, würdigte Feldmann das Engagement aller Institutionen und Hilfseinrichtungen im Viertel. „Frankfurt lebt vom Wandel, von Kontrasten und von der Vielfalt. Diese Vielfalt lassen wir uns nicht durch Hetze und Diskriminierung zerstören rief das Stadtoberhaupt zum Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung auf.
Nach dem traditionellen Friedensgebet, dem Auftritt der Frankfurter Band Gastone sowie einem Sänger-Ensemble der Oper Frankfurt auf der Hauptbühne luden die zahlreichen Programmstationen zur Erkundungstour durch das lebhafte Treiben rund um den Hauptbahnhof ein. Während etliche Besucher in den umliegenden Clubs bis in die frühen Morgenstunden feierten, zog Thomas Feda, Geschäftsführer der für die Organisation zuständigen städtischen Tourismus+Congress GmbH, ein positives Fazit: „Trotz des großen Andrangs in den Straßen ist die Veranstaltung weitestgehend friedlich geblieben, auch dank der Unterstützung der Sicherheitsbehörden und des Verständnisses von Anwohnern und Geschäftsbetreibern aus dem Viertel.“
Stationen, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren und neue Facetten in der kulturellen Vielfalt des Stadtteils aufzeigten, fanden großen Anklang beim Publikum: So ließ sich zum Beispiel im ehemaligen Cream Music, Frankfurts ältestem Musikladen, in der Taunusstraße 43 eine Installation der „Frankfurt Historic Guitar bewundern. Auf das von Zupfinstrumentenmacher Nikola Petrek gebaute Instrument hatten bereits Elvis Presley, Carlos Santana, Alice Cooper, John Lennon oder die Rolling Stones einen Blick geworfen, als sie das Geschäft betraten. Ebenfalls neu mit dabei war das Café Toastado, in dem man in der Münchener Straße Toast-Kreationen und Kaffee samt Salsa-Tanzaufführung genießen konnte.
Auch nach der zwölften Bahnhofsviertelnacht konnte insgesamt ein positives Fazit gezogen werden.