LSBTIQ* und die Bekämpfung queerfeindlicher Gewalt

Der LSBTIQ*-Koordinierungskreis ist im ersten Jahr seines Bestehens eines der wichtigsten kommunalen Modellprojekte geworden. Er entstand als Reaktion auf die zunehmende queerfeindliche Gewalt im Sommer 2022 im Regenbogenviertel. Unter der Leitung der Stabsstelle arbeiten hier Vertreter:innen aus der Politik, Polizei, Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Betroffene von queerfeindlichen Diskriminierung und Gewalt an drei übergeordnete Zielen zusammen:
- Schutz vor Gewalt und Diskriminierung
- Sichtbarkeit der queeren Communities und Empowerment
- Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Es entstand ein Fünf-Punkte-Plan mit Interventionsmaßnahmen, die bis dato größtenteils erfolgreich umgesetzt wurden. Dazu gehören:
- Gewaltschutz: "Safer Space for Queer People"-Kampagne
- Aktionstage: "Vielfalt ohne Gewalt" im Viertel als Start der ersten Pride Month
- Ausbau eines Awareness-Konzept für den Frankfurter CSD
- Entwicklung eines ‚Zivilcourage'-Moduls für kritische Beobachter:innen
- Mediationsdialoge mit den Bars und Clubs
Große Resonanz fand vor allem die "Safer Spaces for Queer People"-Kampagne. "Safer Spaces for Queer People" sind Orte, in denen queere Menschen vor Gewalt und Bedrohung und in akuten Gefahrensituationen geschützt werden. Sie sind als niedrigschwellige Anlaufstellen zunächst im Regenbogenviertel entstanden und anhand eines Tür-Stickers erkennbar. Derzeit arbeitet die Stabsstelle daran, das Gewaltschutzkonzept zu vertiefen und die Safer Space Kampagne auf andere Stadtteile auszuweiten. Ein weiteres Ziel der Arbeit der Stabsstelle Antidiskriminierung ist es, die Sichtbarkeit der queeren Communities in der Stadt zu erhöhen. So soll der Pride Month, der in diesem Sommer erstmalig durchgeführt wurde, auf andere Stadtteile ausgeweitet werden.
Die bisherige Arbeit des Koordinierungskreises hat sich als lokales Erfolgsmodell zur Krisenbewältigung bewährt: Die gewalttätigen Übergriffe im Viertel sind zurückgegangen, das Sicherheitsgefühl von queeren Menschen ist gestiegen und das Vertrauen der Community in die Arbeit der Polizei und der Stadt ist gestärkt worden.