Wissenschaft vorrantreiben
„beraten. förden. schützen“ – so lautet der Claim des Gesundheitsamts und sein Auftrag. Um ihn erfüllen und dabei auf fundierte Daten und Fakten zurückgreifen zu können, setzen sich die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts seit Langem mit wissenschaftlichen Fragestellungen auseinander. Diese Daten zu generieren, erfolgreich wissenschaftlich zu arbeiten und die Felder Wissenschaft und Forschung in den Fokus zu rücken, ist das Ziel des im Herbst 2023 gestarteten Schulungsprogramms „Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens“. Amtsleiter PD Dr. Peter Tinnemann und Medizinwissenschaftlerin Dr. Rebecca Zöllner haben das Programm eigens für das Amt entwickelt. Mit ihm können sich die Mitarbeitenden, ob mit Studienabschluss oder Fachausbildung, praxisnah im eigenen Haus weiterbilden.
Die elf jeweils 90-minütigen und zwei je ganztätigen Module des Programms vermitteln das wissenschaftliche Arbeiten und Kommunizieren, zeigen, wie man richtig zitiert, wie man Daten erfasst, aufbereitet und auswertet und vieles mehr. Externe und interne Referentinnen und Referenten führen durch die Module, praktische Übungen unterstützen, das Gelernte zu erproben und zu festigen. Die Module sind als eigenständige und unabhängige Lerneinheiten konzipiert und können weitgehend beliebig kombiniert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, drei Schwerpunkte zu wählen
Neue Impulse für die Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst
Rund 1.100 Teilnehmende, geballtes Wissen, viel Zeit für Gespräche: Vom 26. bis 29. April 2023 haben sich Amtsärztinnen, Amtsärzte und Mitarbeitende der Gesundheitsämter aus ganz Deutschland beim 72. Wissenschaftlichen Kongress der Bundesverbände der Ärztinnen und Ärzte (BVÖGD) sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) in Potsdam getroffen.
Im Gesundheitsamt Frankfurt werden Forschung und Wissenschaft großgeschrieben. Kolleginnen und Kollegen aus diversen Abteilungen vertraten das Amt beim Wissenschaftlichen Kongress mit 20 Beiträgen verschiedener Formate.
Sie berichteten unter anderem über die Entwicklung des Schwerpunktcurriculums „Öffentlicher Gesundheitsdienst“ in Hessen, das in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität im Gesundheitsamt entsteht, über drei Fälle von Flughafenmalaria in Frankfurt, Suizidprävention für Kinder und Jugendliche, hygienische und allgemeine Aspekte der im Frühjahr 2022 ad hoc eingerichteten Massenunterkünfte 85 für Geflüchtete, Klimaanpassungsmaßnahmen in Frankfurt und die Auswirkungen von Einsamkeit. Zudem gingen sie der Frage nach, wie der Theorie-Praxis-Transfer zwischen Wissenschaft und Öffentlichem Gesundheitsdienst gelingen kann.
Der Wissenschaftliche Kongress dient den Mitarbeitenden der Gesundheitsämter seit 1951 als Plattform, Wissen und Erkenntnisse aus dem eigenen Arbeitsalltag über Stadt- und Ländergrenzen hinweg zu teilen. Gespräche und Erfahrungsaustausch ermöglichen den Blick über den Tellerrand und liefern neue Impulse für die eigene Arbeit. Der 72. Wissenschaftliche Kongress stand unter der Überschrift „Der ÖGD–Wichtiger denn je“ – ein Motto, das die Beiträge des Gesundheitsamts Frankfurt und aller teilnehmenden Ämter mit angewandten Beispielen verdeutlichten.