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Zum Tod von Carmen-Renate Köper

09.10.2024, 15:20 Uhr

Die Schauspielerin Carmen-Renate Köper ist am Dienstag, 1. Oktober, wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes Peter Eschberg, mit dem sie seit 1967 verheiratet war, im Alter von 97 Jahren verstorben. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig kondoliert den Angehörigen im Namen der Stadt Frankfurt: „Wir sind traurig zu erfahren, dass Carmen-Renate Köper so kurz nach ihrem Mann verstorben ist und trauern mit ihrer Familie. Carmen-Renate Köper war eine leidenschaftliche, geradlinige Künstlerin, die in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit ihrer Persönlichkeit und ihrer großen Ausstrahlung als Schauspielerin das Frankfurter Theaterleben prägte. Ihre künstlerische Präsenz und Beliebtheit beim Publikum nutzte sie, um gegen das Vergessen der jüdischen Vergangenheit Frankfurts einzustehen. So wurde sie Mitglied der Initiative 9. November und realisierte während ihrer Frankfurter Zeit Filmportraits etwa über Bertha Pappenheim, Trude Simonsohn und Arno Lustiger. Mit diesem Bekenntnis zeigte sie ganz selbstverständlich, wie Künstlerinnen über die Bühne hinaus politische Wirkung entfalten können. Mit dieser Haltung ist Carmen-Renate Köper ein Vorbild für uns, das wir nicht vergessen werden.“
 
Ihren Weg auf die Bühne ging Köper ganz bewusst und auch gegen Widerstände. So musste sie während ihrer Zeit an der Schauspielschule Bochum als Hausangestellte arbeiten um diese Ausbildung finanzieren zu können. Als Schauspielerin verbrachte sie lange erfolgreiche Jahre an den Theatern in Köln und Bonn und wirkte etwa in den 1980er Jahren in der Uraufführung von Elfriede Jelineks „Clara S.“ und in der deutschen Erstaufführung von Edward Bonds „Der große Frieden“ mit. In dieser Zeit begann sie die Arbeit an Drehbüchern für Fernsehserien.
 
Köper kam 1991 mit ihrem Mann Peter Eschberg ans Schauspiel Frankfurt. Hier verkörperte sie unter anderen 1995 Claire Zachanassian in „Besuch der alten Dame“ und 1998 die Titelrolle in „Wassa Schelesnowa“ von Maxim Gorki. Für ihr Engagement wurde die Künstlerin 1999 mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt und der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen ausgezeichnet. Auch nach ihrer Frankfurter Zeit kehrte sie gelegentlich an den Main zurück etwa für Lesungen im Literaturhaus und im Palmengarten.

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