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Was gegen lästige Mücken hilft

18.07.2024, 12:51 Uhr

Gesundheitsamt rät, stehendes Wasser zu vermeiden und bei Reisen an Mückenschutz zu denken 

Regen, Hochwasser, Pfützen, die über Tage nicht abfließen: Der diesjährige Sommer ist für Mücken ideal, um sich auszubreiten. Das gilt für einheimische Arten und auch für eingereiste wie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die mittlerweile auch im Rhein-Main-Gebiet zu finden ist. Deren Vorkommen in Frankfurt untersucht Jonas Haller, Biologe in der Abteilung Infektiologie des Frankfurter Gesundheitsamts, im Rahmen seiner Doktorarbeit.

„Kürzlich hat sich die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage KABS an uns gewendet: Eine Bürgerin aus dem Ostend hatte eine Mücke entdeckt und ein Foto ihres Fundes an die Arbeitsgemeinschaft gesendet mit der Frage, ob es sich dabei um eine Tigermücke handelt“, sagt Haller. Das Insekt wurde zweifelsfrei als Tigermücke identifiziert, die KABS wendete sich mit der Erlaubnis der Bürgerin ans Gesundheitsamt, das wiederum Kontakt zu ihr aufnahm und anschließend den Fundort untersuchte.

„Die Aufgabe unseres Amts ist es, die Gesundheit der Menschen in Frankfurt zu schützen und zu fördern. Daher untersuchen wir auch das Vorkommen verschiedener Mückenarten im Stadtgebiet, die potenzielle Infektionsüberträger sein können und sich durch den Klimawandel in Frankfurt ansiedeln“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts.

Die Asiatische Tigermücke ist ursprünglich in Südostasien heimisch und siedelt sich weltweit in immer mehr Regionen an, so auch in Europa. „Sie ist tagaktiv und hat ein sehr aggressives Stechverhalten. Sie ist also sehr lästig“, erklärt Biologe Haller. Die Tigermücke kann zudem Überträger verschiedener Krankheiten sein, darunter Zika, Dengue oder Chikungunya. In Deutschland spielt dies aktuell keine Rolle, da die Mücke hierfür zunächst eine erkrankte Person stechen muss und die Anzahl von Virusträgern hier gering ist. Um zu verhindern, dass sich durch infizierte Reisende eine mögliche Infektion auf die Mückenpopulation in Deutschland überträgt, sollte bei Reisen in Länder, in denen diese Erkrankungen regelhaft vorkommen – vor allem Südostasien und Südamerika – aktiver Mückenschutz betrieben werden, um sich vor Infektionen zu schützen.

Den effektivsten Schutz vor Mückenstichen bieten wirksame Insektenschutzmittel mit den Inhaltsstoffen DEET oder Icaridin. Der Insektenschutz sollte im Tagesverlauf wiederholt und in ausreichender Menge auf die Haut aufgetragen werden. Am besten imprägniert man auch seine Kleidung mit dafür geeigneten Mitteln, die den Wirkstoff Permethrin enthalten. Auch nach der Rückkehr aus beispielsweise Asien oder Südamerika sollte noch zwei Wochen lang aktiver Mückenschutz betrieben werden. Das gilt auch, wenn man keine Symptome einer Infektion zeigt, denn Zika, Dengue oder Chikungunya verlaufen meist asymptomatisch, man bemerkt mitunter nicht, dass man das Virus in sich trägt.

Um zu verhindern, dass sich Mücken ausbreiten, gibt es einen einfachen Trick: Vermeiden, dass an kleinen Stellen über längere Zeit Wasser steht. Also: Die Gießkanne regelmäßig leeren, Wasser nicht in Untersetzern von Blumentöpfen stehen lassen, Abdeckungen von Sandkästen oder Gartenmöbeln im Auge behalten, Vogeltränken immer wieder mit frischem Wasser füllen. „Besonders Tigermücken brauchen wenig Wasser – je kleiner die Wasserstelle, desto wohler fühlen sie sich“, erklärt Haller und fügt hizu: „Fließgewässer oder gechlorte Pools mögen sie nicht.“

Wer denkt, eine Asiatische Tigermücke in seinem Garten, seinem Haus oder seiner Wohnung entdeckt zu haben, kann sich an das Gesundheitsamt wenden. Charakteristisch für die Mücke ist ihre auffällige schwarz-weiße Bestreifung, die sich auch an ihren Beinen zeigt, das Kopfschild mit dem weißen Strich und ihre geringe Größe. Sie ist kleiner als ein Ein-Cent-Stück. „Wer eine Tigermücke entdeckt hat, sollte sie mit einem Glas einfangen, in den Kühlschrank oder das Gefrierfach legen, Fotos aus verschiedenen Perspektiven machen und dann Kontakt zu uns aufnehmen“, sagt der Biologe. Er kann feststellen, ob es sich um eine Tigermücke handelt. Im nächsten Schritt stellt er gegebenenfalls Fallen auf, um zu beobachten, ob es sich bereits um eine feste Population der Tigermücke handelt. Die Kontaktaufnahme erfolgt per E-Mail an info.infektiologie@stadt-frankfurt.deInternal Link.

Wer in die Ferne reisen möchte und unsicher ist, ob und wie er sich vor Infektionen schützen kann, ist in der Reisemedizinischen- und Impfberatung des Gesundheitsamts richtig. „Unsere Kolleginnen und Kollegen können länderspezifische Empfehlungen geben und halten nicht nur sämtliche gängige Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor, sondern auch schwerpunktmäßig Reiseimpfungen für Kinder und Erwachsene. Zudem hat das Team der Infektiologie die Weltseuchenlage ständig im Blick, um individuell und aktuell auf infektiologische und weitere gesundheitliche Gefahren für Reisende in der Beratung hinzuweisen“, betont Tinnemann.

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