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Voller Fokus auf Start-ups, MICE und Frauen

27.06.2024, 12:45 Uhr

Delegationsreise des Wirtschaftsausschusses bringt viele Erkenntnisse 

Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Recht und Frauen waren Mitte Juni mit Stadträtin Stephanie Wüst sowie Vertretern der Frankfurter Verwaltung und städtischen Gesellschaften in Barcelona zu Gast. Im Rahmen der Studienreise standen neben der kommunalen Wirtschaftsförderung und -entwicklung vor allem die Themen Start-ups, Innovation, MICE und Frauenrechte auf dem Programm der rund 30-köpfigen Reisegruppe.
 
Wirtschaftsdezernentin Wüst: Start-ups, Innovation und Wirtschaftsförderung im Fokus
 
Stadträtin Wüst betont die hohe inhaltliche Dichte der Termine vor Ort: „Wann immer von europäischen Vorzeigestädten die Rede ist, fällt der Blick recht schnell auf Barcelona. Sich hier Anregungen für die Arbeit im Stadtparlament zu holen, war eine kluge Entscheidung der Stadtverordneten. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung haben wir die Planung der Reise unterstützt und den Fokus auf Themen gerichtet, die auch für unseren Standort wichtig sind – konkret die Förderung von Start-ups in einem attraktiven Ökosystem, Innovation im Tech-Sektor, die Ausstattung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing sowie die Integration internationaler Fachkräfte.“
 
Johannes Hauenschild, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Recht und Frauen, hebt die Bedeutung des internationalen Austauschs und der Vernetzung hervor: „Von anderen Metropolen zu lernen, ist auch für uns als Stadt Frankfurt am Main immer sinnvoll. Außerdem stärkt es stets den europäischen Gedanken und führt Städte über den gesamten Kontinent näher zusammen. Gleichzeitig bin ich froh, dass wir als Ausschuss für Wirtschaft, Recht und Frauen die Möglichkeit und Chance dazu hatten, mit den Akteuren hier vor Ort ins Gespräch zu kommen und nähere Hintergründe zu erfahren. Ich freue mich, das neu gewonnene Wissen nun in unsere Arbeit für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Frankfurt am Mains einbringen zu können.“
 
Mittelfristige Strategie für Wirtschaftsförderung lohnt sich
 
Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sagt: „Wirtschaftsförderung ist in vielen Teilen tägliche Handarbeit und braucht vor allem einen langen Atem. Wir sehen immer wieder, dass sich langfristiges Bemühen und der persönliche Kontakt auszahlen, wenn es beispielsweise um die Ansiedlung internationaler Unternehmen geht oder Stadteilmanagement. Die Besuche hier vor Ort haben uns das nochmal bestätigt: Es lohnt sich einer mittelfristigen Strategie für den Wirtschaftsstandort zu folgen und dabei alle Akteure mit einzubeziehen. Das macht Barcelona schon seit vielen Jahren und profitiert heute sehr davon.“
 
Roese führt weiter aus: „Spannend war für uns die Verknüpfung zwischen Start-ups und Innovation, denn mit dem starken Gründersektor stieg in Barcelona auch die Nachfrage großer, internationaler Unternehmen und Konzerne. Hier ist ein ‚place to be‘ für Gründer entstanden und davon können wir in Frankfurt sicher etwas adaptieren.“
 
Abwechslungsreiches Programm und tiefe Einblicke
 
Das Programm startete mit einem Besuch bei Barcelona Activa, der lokalen Wirtschaftsförderung Barcelonas. Der Direktor für die Förderung ausländischer Wirtschaftsaktivitäten, Mario Rubert, präsentierte den Wirtschaftsraum und gab Einblicke in aktuelle Projekte der Entwicklungsgesellschaft. Mit dem Barcelona Green Deal legt die Stadt beispielsweise für das nächste Jahrzehnt fest, wie sie wettbewerbsfähiger werden und sich an Herausforderungen wie den ökologischen und digitalen Wandel anpassen möchte. Eine konkrete Maßnahme ist die Umgestaltung zur Wiederbelebung oder Schaffung neuer strategischer Gebiete für wirtschaftliche Aktivitäten. Eines dieser Gebiete ist das 22@Barcelona, ein 200 Hektar großes postindustrielles Areal, das in ein innovatives Stadtviertel umgewandelt werden soll.
 
Großen Anklang bei der Delegation fand das Thema Start-ups und Gründungen: Auf dem Barcelona Tech Campus erfuhren die Teilnehmer, welche Rolle Tech Barcelona im Ökosystem der spanischen Metropole spielt und wie dieses vor Ort aufgestellt ist. Auf einem Rundgang durch die Einrichtungen standen Venture-Builder, Start-ups, Konzerne und Coworking im Fokus. Ein Besuch bei Barcelona & Partners, die als NGO innovative Unternehmen in die Stadt ziehen möchte, sowie dem lokalen Kongress- und Messe-Veranstalter Barcelona Convention Bureau rundeten das wirtschaftspolitische Themenfeld ab.
 
Ein Empfang durch die Stadträtin für Frauenrechte, Racquel Gil Eivoá, und die Direktorin des Frauenbüros, Marie Rengel Vilches, stand ebenfalls auf dem Programm. Das Frauenbüro setzt sich für die Gewaltprävention ein und konzipiert, implementiert und koordiniert politische Maßnahmen mit einem umfassenden Ansatz zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt. Teil des Angebots sind Dienstleistungen, die von körperlicher, sexueller, psychologischer oder arbeitsbezogener Gewalt betroffene Frauen unterstützen. Einen ebenso wichtigen Baustein der frauenpolitischen Arbeit stellte das LIDERA Projekt vor. Die Initiative hält Angebote, Programme und Aktivitäten vor, um Frauen Unterstützung zu bieten, die sich beruflich weiterentwickeln möchten.
 
Wirtschaftsdezernentin Wüst zieht positives Fazit der Reise
 
Das Fazit von Stadträtin Wüst fällt positiv aus: „Ziel von Ausschussreisen ist der gemeinsame Austausch zu fachpolitischen Herausforderungen über den eigenen Tellerrand hinaus. Für ehrenamtlich tätige Stadtverordnete, die sich über einige Tage intensiv mit Best Practices aus ihrem Themenspektrum auseinandersetzen können, sind diese Reisen genauso wertvoll wie für uns als Vertreter der Stadtregierung, die wir mit der Erfahrung aus der täglichen Praxis den Blick auf eben diese Vorbilder lenken können. So konnten wir eine der weltweit erfolgreichsten Förderkulissen für Start-ups aus eigener Anschauung erleben und herausarbeiten, wo wir in Frankfurt schon heute gut aufgestellt sind und wo Luft nach oben bleibt. Gleiches gilt für die Kongressförderung, die wir mit dem Doppelhaushalt 2024/25 deutlich stärken möchten. Platz 9 im kürzlich erschienenen CVENT-Ranking der 25 attraktivsten Standorte für Business-Meetings ist zwar achtbar, doch wir haben den Anspruch, hier zur Spitzengruppe um London, Barcelona und Madrid aufzuschließen. Auch die Termine, die das Frauenreferat zusteuerte, waren inhaltlich bereichernd und wertvoll. Die Ausschussreise war ein Treffer ins Schwarze.“

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