Verleihung des Frankfurter Schulpreises 2024 in der Paulskirche
13.06.2024, 12:30 Uhr
Bildungsdezernentin Weber, Stadtschulamt und Bildungsstätte Anne Frank verleihen den Frankfurter Schulpreis 2024 in der Paulskirche / IGS Herder mit dem ersten Platz ausgezeichnet
Während einer Feierstunde hat Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, gemeinsam mit der Leiterin des Stadtschulamtes, Ute Sauer, und der Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel, am Mittwoch, 12. Juni, in der Paulskirche die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Frankfurter Schulpreises geehrt.
Unter dem diesjährigen Motto „Frieden mit mir, mit dir, mit allen“ waren alle
Frankfurter Schulen aufgerufen, sich mit Projekten zu bewerben, die in
modellhafter Weise ein besseres Miteinander von Schülerinnen und Schülern
verwirklichen. Zehn Schulen wurden im Juli 2023 von einer Fachjury für den
Schulpreis nominiert und mit je 2000 Euro Startgeld zur Umsetzung ihrer
Projekte im Schuljahr 2023/24 ausgestattet. Bei einem feierlichen Festakt im
Rahmen des Anne Frank Tages, moderiert von der Journalistin Anne Chebu,
wurde am 12. Juni die IGS Herder mit dem ersten Preis, die
Henri-Dunant-Schule mit dem zweiten Preis und die Paul-Hindemith-Schule mit dem
dritten Preis ausgezeichnet. Eine lobende Anerkennung erhielt die Michael-Schule.
„Die sehr intensive fächerübergreifende und kontinuierliche Beschäftigung
mit dem Thema Frieden ist wirklich bemerkenswert. Ich finde besonders die
Vielfalt der künstlerischen Ansätze schön. Kunst kann gesellschaftliche
Wahrnehmung verändern und die Aufmerksamkeit auf gemeinsame Werte und
politische Missstände lenken“, sagte Stadträtin Weber in ihrer Laudatio für die
erstplatzierte IGS Herder. Der siebte Jahrgang der Integrierten Gesamtschule
hatte das ganze Schuljahr über das Thema Frieden in den fünf künstlerischen
Disziplinen Theater, Tanz, Kunst, Musik und textiles Gestalten bearbeitet und
so künstlerische Arbeit als Ausgestaltungsmöglichkeit eines friedlichen
Miteinanders erprobt. Der erste Preis für die IGS Herder ist dotiert mit 6000
Euro Preisgeld.
„Mit ihrem Friedens-Projekt haben die Schüler*innen durch vielfältige und
sichtbare Aktionen Impulse in die Schule getragen und so Beiträge für das
friedliche Miteinander geleistet. Beispielhaft wurde gezeigt, wie man Konflikte
ohne Gewalt löst, aufmerksam zuhört und respektvoll miteinander umgeht. Diese
Fähigkeiten sind von unschätzbarem Wert, nicht nur im schulischen Kontext,
sondern auch im täglichen Leben“, sagte Ute Sauer, die Leiterin des
Stadtschulamtes, in ihrer Laudatio für die zweitplatzierte Henri-Dunant-Schule.
Die bereits im Jahr 2020 mit dem dritten Platz des Frankfurter Schulpreises
ausgezeichnete Grundschule aus dem Stadtteil Sossenheim hatte sich in ihrem
Friedensprojekt kindgerecht und jahrgangsübergreifend mit dem Thema
auseinandergesetzt – etwa durch die Implementierung gewaltfreier Kommunikation
in Form sogenannter Giraffensprache im Schulalltag, die Ausrichtung eines
Friedensfestes oder die Unterzeichnung eines schulinternen Friedensvertrages.
Der zweite Preis für die Henri-Dunant-Schule ist dotiert mit einem Preisgeld in
Höhe von 5000 Euro.
„Dass sich von Queerfeindlichkeit betroffene Schüler*innen aufgrund konkreter
Gewaltvorfälle eigeninitiativ zusammengeschlossen und bottom-up ein Projekt
gestartet haben, das queere Jugendliche empowert, aber auch Denk- und
Lernprozesse in der gesamten Schulgemeinde angestoßen hat, beeindruckt mich
nachdrücklich. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit jeglicher Form stellt eine
Gefährdung des sozialen Friedens dar – dagegen aktiv vorzugehen ist
friedensstiftend im besten Sinne, weit über die unmittelbar betroffene Gruppe
hinaus“, sagte Schnabel in ihrer Laudatio für die drittplatzierte
Paul-Hindemith-Schule. Ausgehend von queerfeindlichen Schmierereien, verbalen,
psychischen und körperlichen Angriffen, hatten betroffene Jugendliche an der
Integrierten Gesamtschule ein Projekt gegen Queerfeindlichkeit angestoßen, im
Rahmen dessen unter anderem Fortbildungen für die Lehrkräfte
initiiert, Safer Spaces für Betroffene eingerichtet und über einen
selbstgedrehten Trickfilm Gespräche zum Thema in den Klassen angestoßen wurden.
Der dritte Preis für die Paul-Hindemith-Schule ist dotiert mit einem Preisgeld
in Höhe von 3500 Euro.
Über die drei geehrten Schulen hinaus sprach die Jury noch eine mit einem
Preisgeld von 500 Euro verbundene lobende Anerkennung für die Michael-Schule
aus. Kinder der heilpädagogischen anthroposophischen Schule hatten unter
anderem einen Friedenstanz eingeübt und in ihrem Schulgarten einen Ort der
friedlichen Begegnung zwischen Mensch, Tier und Natur geschaffen. Zu den
weiteren nominierten Schulen gehörten die Bethmannschule, die
Carl-von-Weinberg-Schule, die Eichendorffschule, die
Engelbert-Humperdinck-Schule, die Stauffenbergschule und die Ziehenschule
Die Jury unter Vorsitz von Bildungsdezernentin Weber setzte sich aus Deborah
Schnabel für die Bildungsstätte Anne Frank, der Leiterin des Stadtschulamtes,
Ute Sauer, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes, der
Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, des Amts für
multikulturelle Angelegenheiten, des Stadtelternbeirats, des
Stadtschüler*innenrats und der Europaunion Frankfurt zusammen.
Abschließend bedankte sich die Dezernentin herzlich bei allen teilnehmenden
Schulen, der Bildungsstätte Anne Frank, der Jury und dem Stadtschulamt.