Queeres Leben in den Stadtteilen
10.06.2024, 15:30 Uhr
In der dritten Woche macht der Pride Month 2024 Station im Gallus und im Ostend
In den kommenden Tagen stehen Gallus, Ostend und die Innenstadt im
Mittelpunkt des Pride Month 2024, nachdem Bornheim in der vergangenen Woche im
Fokus stand. Auf dem Programm stehen queere Führungen, Diskussionen und
als Höhepunkt ein queeres Straßenfest.
Zu einem „queeren Stolperstein-Spaziergang“ laden die Initiative Freundeskreis
Frankfurter Engel und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Hessen am Samstag,
15. Juni, ein. Der Rundgang startet um 12.45 Uhr mit einer Besichtigung des
Geschichtsorts Adlerwerke in der Kleyerstraße 17. Danach geht es zum
Stolperstein für Karl Stecker vor dem Wohnhaus in der Frankenallee 60. Stecker
wurde wegen seiner Homosexualität von den Nazis inhaftiert und starb 1942 im KZ
Mauthausen.
Nach einem Stop im Haus Gallus, wo Winfried Becker, Direktor des
Gallustheaters, an die Frankfurter Ausschwitzprozesse 1964 erinnert, endet der
Rundgang in der Friedensgemeinde bei Kaffee und Kuchen sowie mit Gesang des
schwulen Männerchors „Mainsirenen“.
Um 16 Uhr beginnt dann das Pride Straßenfest in der Gustavsburgstraße. Motto
ist: „Gallus ist queer – und das zeigen wir!“ Organisiert wird das
Straßenfest von queeren Jugendlichen und Einrichtungen aus dem Gallus.
„LGBTQIA* im Gallus – hat das was mit mir zu tun?“ lautet der Titel eines
Podiumsgesprächs am Montag, 24. Juni, ab 16 Uhr im Familienrestaurant des
Mehrgenerationenhauses in der Idsteiner Straße 91, Eingang Kelkheimer Straße.
Nicole Peinz, Koordinierungsstelle für LSBTIQ Themen im AmkA, Shivā Amiri,
Sufi, Performerin, Empowerment- und Anti-Diskriminierungstrainerin, Ahmed
Araychi von der Tariq-Ben-Ziad-Moschee und Pfarrer Nulf Schade-James von der
Evangelischen Friedensgemeinde gehen der Frage nach, wie es um LGBTQIA* im
Gallus steht: Kann man im Stadtteil offen queer auftreten oder müssen
Schutzräume gesucht werden? Wie werden queere Menschen hier repräsentiert und bestärkt?
Was hat sich in den vergangenen Jahren im Stadtteil verändert?
Um ähnliche Fragen geht es auch am Montag, 17. Juni, um 18 Uhr in der Weinbar
East Grape in der Louis-Appia-Passage 12 am Ostbahnhof. Unter dem Motto „Queer
im Kiez – sicher und lebenswert?“ diskutieren Volker Marx und Alexander
Vogt vom Ortsbeirat 4, die Leiterin der Stabsstelle Antidiskriminierung
Harpreet Cholia, Constance Ohms von der Beratungsstelle gewaltfreileben und die
Polizistin Felicias Thomas über die Situation im Ostend und die Frage, wie der
Stadtteil für queere Menschen sicherer und lebenswerter werden kann.
Einen Rundgang durch das Regenbogenviertel bietet Stadtrat Christian
Setzepfandt am Dienstag, 18. Juni, um 16 Uhr an. Setzepfandt ist nicht nur als
langjähriger Aktivist für die Rechte von Lesben und Schwulen bekannt, sondern
auch als ein begnadeter Stadtführer. Hier führt er, beginnend am Frankfurter
Engel auf dem Klaus-Mann-Platz, zu den queeren Orten des Viertels.
Den Pride Month hat Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg initiiert.
Premiere war 2023. In diesem Jahr bietet der Pride Month in insgesamt neun
Stadtteilen ein umfassendes Programm mit mehr als 20 Veranstaltungen. Das
vollständige Programm ist im Internet unter vielfalt-bewegt-frankfurt.de/de/pride-monthExternal Link abrufbar.