Neubau der Deutschherrnbrücke: Deutsche Bahn präsentiert Pläne
28.10.2024, 15:41 Uhr
Neubau hat Auswirkungen auf die Sportanlage Mainwasen, enge Einbindung der Vereine in die Planung
Im Osten Frankfurts stehen die
Arbeiten für das nächste große Bahnprojekt an. Die Deutsche Bahn (DB) erneuert
sowohl den denkmalgeschützten Deutschherrnbrückenzug nahe der EZB als auch den
anschließenden Schlachthofbrückenzug zwischen Main und Südbahnhof. Beide
Bauwerke sind bereits über 100 Jahre alt und nicht mehr instand zu setzen. Da
die beiden Brückenzüge nicht nur für Frankfurt, sondern durch die zentrale
Lage auch für den gesamtdeutschen Eisenbahnverkehr von hoher Bedeutung
sind, plant die DB neue zusätzliche Bauwerke neben den bestehenden Brücken
zu errichten. Die vorhandenen Brücken sollen dabei so lange in Betrieb bleiben,
bis die neuen Bauwerke fertiggestellt sind. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten
ist es, den Bahnverkehr geringstmöglich zu beeinflussen. Nach Abschluss der
Planung und des Planfeststellungsverfahrens ist der Baubeginn für die
bestehenden Brückenbauwerke für 2029 vorgesehen.
Für den Neubau des betreffenden, rund 1,2 Kilometer langen Abschnitts benötigt
die DB eine Logistikfläche in direkter Umgebung. Auf dieser werden die Brücken
vormontiert und von dort aus zu ihren künftigen Standorten transportiert.
Hierfür kommen die Mainwasen am Sachsenhäuser Mainufer als bestgeeignete Fläche
in Betracht. Dies wiederum bedeutet, dass für die dort derzeit beheimateten
Sportvereine ein neuer Standort gefunden werden muss. Hierzu sind die Stadt
Frankfurt und die DB im engen Austausch. Beiden Partnern ist es hierbei
wichtig, dass der Trainings- und Spielbetrieb kontinuierlich weitergehen kann
und die Vereine im gesamten Prozess eng eingebunden werden.
Angestrebt wird nach jetzigem Stand eine dauerhafte Verlegung der Sportanlagen
an den nahe gelegenen Kaiserlei, die durch die DB finanziert und gestaltet
werden soll. Die Stadt Frankfurt und die DB haben die Vereinsvorsitzenden und
Übungsleiter der beiden betroffenen Sportvereine, SV 1894 Sachsenhausen und VfL
Germania 1894, und den betroffenen Ortsbeirat gemeinsam über den aktuellen
Sachstand informiert.
Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef sagte: „Wir haben bereits
die Mittel für die Sanierung der Sportanlagen Mainwasen bereitgestellt und
werden erste Maßnahmen im Bestand vor Ort realisieren. Gleichzeitig nehmen wir
die Notwendigkeit zum Neubau zur Kenntnis. Wir wissen, dass die Bauarbeiten am
Deutschherrnbrückenzug mit Auswirkungen für die Vereine verbunden sind. Mir ist
es insbesondere als Sportdezernent wichtig, hier eine gemeinsame Lösung für die
Vereine zu finden. Es muss sichergestellt werden, dass ein Standort für die
Vereine entwickelt wird, der ihre Erfordernisse bestmöglich erfüllt. Dazu
werden die Vereine eng in die Planungen eingebunden.“
Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte bei DB InfraGO, sagte:
„Die Deutschherrnbrücke ist eine wichtige Verbindung im deutschen
Eisenbahnnetz. Sie muss dringend erneuert werden. Gleichzeitig können wir diesen
zentralen Schienenweg nicht mehrere Jahre lang sperren, ohne deutliche
Auswirkungen im ganzen Bahnknoten Frankfurt und darüber hinaus zu erzeugen. Wir
müssen die neue Brücke also parallel zum Bestand errichten. Dass wir mit diesen
Bauarbeiten stark in den Alltag der Menschen im Frankfurter Osten, Niederrad
und Sachsenhausen eingreifen müssen, ist uns bewusst. Umso dankbarer sind wir
über die Unterstützung der Stadt bei der Suche nach einer guten und für die
Sportvereine akzeptablen Lösung.“
„Der Erhalt und die Modernisierung der Bahninfrastruktur in Frankfurt ist uns
extrem wichtig, damit wir die Erreichbarkeit der Stadt auch in Zukunft
sicherstellen – für alle Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt sowie bundesweit“,
sagte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. „Deshalb freue ich mich, dass das
Projekt vorankommt. Wir unterstützen die Deutsche Bahn dabei, eine zeitgemäße
Bahninfrastruktur vor Ort zu planen, zu bauen und zu erhalten, um die
Einführung des Deutschlandtakts zu ermöglichen. Denn 60 Prozent aller Fernzüge
in Deutschland fahren über Frankfurt am Main.“ Selbstverständlich,
ergänzte Siefert, müsse eine sichere und komfortable Verbindung für
Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger im Bereich der
Gerbermühlstraße sichergestellt werden, wenn die Sportanlagen an den Mainwasen
Richtung Osten verlegt würden.
Um die erforderlichen bauvorbereitenden Arbeiten vorab durchführen zu können,
soll die Verlagerung der Sportplätze deutlich vor Baubeginn erfolgen. Um einen
nahtlosen Trainings- und Spielbetrieb sicherzustellen, soll der Umzug erst dann
erfolgen, wenn die neuen Sportanlagen am neuen Standort erstellt sind.
Nach Beendigung der Arbeiten geht das Areal der Mainwasen wieder in Nutzung der
Stadt Frankfurt über. In enger Zusammenarbeit werden die Stadt Frankfurt und
die DB die Planungen vorantreiben und transparent über die weiteren Schritte
informieren.
Nähere Informationen zum Projekt finden sich unter frmplus.deExternal Link.