„Mit uns, nicht über uns“
02.05.2024, 15:26 Uhr
Anlässlich des Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen würdigt Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg die Kooperation mit der FBAG
Am Sonntag,
5. Mai, wird jährlich der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von
Menschen mit Behinderungen begangen. In Frankfurt am Main jähren sich außerdem
zum 50. Mal historisch bedeutsame Proteste von Menschen mit Behinderungen. So
blockierten 1974 Teilnehmende des VHS-Kurses „Bewältigung der
Umwelt“ mit Rollstuhl die Straßenbahngleise an der Hauptwache. Sie sahen
für die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum großen Verbesserungsbedarf. Auch
viele öffentliche Gebäude waren damals unzugänglich für Menschen mit
Behinderungen.
Diese Proteste haben viel in Bewegung gebracht und markierten den Beginn der
Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen in Frankfurt. Ihr Slogan früher
wie heute lautet: „Mit uns, nicht über uns“. 1992 wurde die Frankfurter
Behindertenarbeitsgemeinschaft (FBAG) gegründet. Sie ist die organisierte
Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen in Frankfurt und berät den
Magistrat.
Gemeinsam mit der VHS möchte Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess
Eskandari-Grünberg den internationalen Aktionstag zur Gleichstellung von
Menschen mit Behinderungen am 5. Mai und das Jubiläum „50 Jahre
Selbstvertretung“ zum Anlass nehmen, auf die Kooperation der Stadt mit
der FBAG aufmerksam zu machen.
Anlässlich des Jubiläums der Blockade organisiert die VHS eine Podiumsveranstaltung
am Dienstag, 7. Mai, 16 Uhr, im Sonnemann-Saal des Historischen Museums,
Saalhof 1, mit dem Titel „50 Jahre VHS-Kurs ,Bewältigung der Umwelt‘“. Auf
dem Podium sitzen Vertrerinnen und Vertreter von FBAG, Lebenshilfe und anderen
Interessengruppen. Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg wird die Gäste begrüßen.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird per E-Mail an inklusion.vhs@stadt-frankfurt.deInternal Link gebeten.
„Das aktive Einbinden der Expertise der FBAG als Interessensvertretung der
Menschen mit Behinderungen bedeutet einen Gewinn für die Umsetzung der Vorhaben
der Dezernate, Ämter und Betriebe und damit für die gesamte Stadtgesellschaft“,
sagt Eskandari-Grünberg. „Die FBAG berät uns, schildert uns Bedarfe und kann
Lösungen vorschlagen.“
Jedoch bleibt noch einiges zu tun. 15 Jahre nach Inkrafttreten der
UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) in
Deutschland ergab eine Prüfung der Vereinten Nationen (UN), dass die Umsetzung
in Deutschland schleppender verläuft als in anderen europäischen Ländern.
Deshalb möchten die Stadt Frankfurt und die FBAG darauf aufmerksam machen, dass
in allen Bereichen des Lebens noch mehr Inklusion umgesetzt werden muss.