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Mit KiSS die Sprachkompetenz von Frankfurts Kindern fördern

08.07.2024, 11:36 Uhr

Das KiSS-Siegel vor dem Hintergrund der Frankfurter Skyline
Das KiSS-Siegel vor dem Hintergrund der Frankfurter Skyline © Hessisiches Kinderversorgungszentrum
Frankfurter Kitas erhalten das Kindersprachscreening-Siegel des Landes Hessen im Gesundheitsamt

Ob beim Spielen, Malen oder Toben – Kinder können sich untereinander auch ohne viele Worte verständigen. Und gleichzeitig ist es auch für sie überaus wichtig, die Sprache des Landes, in dem sie leben, zu verstehen und flüssig zu sprechen. Denn spätestens wenn ein Kind in die Schule kommt, ist diese Sprachkompetenz gefragt. Mit dem Kindersprachscreening KiSS will das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege die Entwicklung der Sprachkompetenz von Kindergartenkindern fördern und damit ihre Bildungschancen verbessern. Am Dienstag, 9. Juli, wird im Gesundheitsamt das KiSS-Siegel an 14 Frankfurter Kindertageseinrichtungen verliehen, die KiSS fortan für ihre Kindergartenkinder anbieten.

„Auch wir Erwachsene erleben, wie wichtig Sprache ist, um Teil einer Gemeinschaft zu sein“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, und fährt fort: „Sprache ist der Schlüssel zu Teilhabe. Je früher wir beginnen, Sprachkompetenz zu fördern, desto einfacher ist es für die Kinder, eine Sprache – ob es nun ihre Mutter- oder die Zweitsprache ist – zu erlernen und auch anzuwenden. Ich danke allen pädagogischen Mitarbeitenden, die sich für die Sprachförderung der kleinen Frankfurterinnen und Frankfurter stark machen und dank deren Engagement heute 14 Kitas das KiSS-Siegel erhalten.“

Mittels des Sprachscreenings untersuchen die KiSS-geschulten pädagogischen Fachkräfte auf spielerische Weise den Sprachstand der vier bis viereinhalb-jährigen Kinder ihrer Kita, ganz gleich, ob diese ein- oder mehrsprachig aufwachsen. Untersucht werden etwa Spontansprache, Sprachverstehen, Artikulation, Wortschatz und Grammatik. 

Die Auswertung kann ergeben, dass ein Kind sprachlich unauffällig ist. Auch eine notwendige sprachpädagogische Förderung oder ein medizinischer Abklärungsbedarf kann beim Screening festgestellt werden. Neben der Untersuchung beinhaltet das KiSS-Programm auch das Sprachfördermodul „DiALoGE“, mit dem die geschulten Pädagoginnen und -Pädagogen die Sprachkompetenz der Kinder trainieren, indem sie die Kleinen in deren Kita-Alltag sprachlich begleiten und so deren Wortschatz erweitern. Die Teilnahme der Kinder am Sprachscreening ist freiwillig.

Geschult werden die frischgebackenen Frankfurter KiSS-Pädagoginnen und -Pädagogen von Sprachexpertinnen und -experten des Gesundheitsamts der Stadt. Sie verfügen durch ihre Ausbildung oder ihr Studium über das entsprechende Fachwissen in den Bereichen kindliche Sprachentwicklung und Sprachstörungen. Die Sprachexpertinnen und -experten bilden die Pädagoginnen und Pädagogen gemäß des vom Hessischen Kinderversorgungszentrums (HKVZ) entwickelten Kindersprachscreenings KiSS aus. Das HKVZ untersteht dem Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege.

„Das KiSS-Programm setzt genau zu dem Zeitpunkt an, zu dem eine Förderung am wirkungsvollsten ist: zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr“, sagt Dr. Maria Karathana, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin im Gesundheitsamt Frankfurt, und ergänzt: „Das standardisierte Screeningverfahren KiSS bietet die Grundlage, um möglichen Sprachauffälligkeiten rechtzeitig entgegenzuwirken und damit Chancengerechtigkeit zu fördern. Je mehr Kitas sich am KiSS-Programm beteiligen, desto besser können wir die Sprachkompetenz der Frankfurter Kinder fördern.“
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