Bilanz zum Geschäftsjahr 2023: Mainova investiert in die Energiezukunft
25.04.2024, 14:10 Uhr
Bereinigtes Konzernergebnis (EBT) bei 148,2 Mio. Euro / Breit aufgestelltes Geschäftsportfolio bewährt sich / Investitionen auf eine halbe Milliarde Euro gesteigert / Transformation erfordert hohen Kapitalbedarf
„Mainova
hat im Jahr 2023 in einem anspruchsvollen Umfeld ein gutes bereinigtes
Konzernergebnis (EBT) von 148,2 Millionen Euro (+22,8 Mio. Euro) erzielt.
Dank des breit gefächerten Geschäftsportfolios konnte Mainova Marktchancen
nutzen und die spürbaren Folgen der Energiekrise auffangen, die das Ergebnis
auch im Geschäftsjahr 2023 belasteten“, sagte Michael Maxelon,
Vorstandsvorsitzender der Mainova, anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz am
Donnerstag, 25.April, in Frankfurt. „Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet stehen
vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende. Mainova ist
dafür gut aufgestellt und gestaltet diese aktiv mit: Mit dem erklärten Ziel bis
2040 klimaneutral zu sein, hat der regionale Energieversorger seine
Investitionen in die Energiezukunft im vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel
auf eine halbe Milliarde Euro gesteigert. Wir fördern die Lebensqualität in
Frankfurt und Rhein-Main und investieren bis 2028 rund 2,6 Milliarden Euro
in die Dekarbonisierung, die Stärkung der Infrastruktur und die Erweiterung
unseres Beteiligungsportfolios“, betonte er.
„Das Energiejahr 2023 war in ganz Deutschland weiter geprägt von großen
Unsicherheiten: von den schwankenden und insgesamt zu hohen Energiepreisen für
Menschen und Unternehmen sowie offenen Fragen zur dauerhaften Sicherung einer
zuverlässigen Versorgung“, resümierte Maxelon. „Wirksamer Klimaschutz wird
nur möglich sein, wenn wir es schaffen, gleichzeitig unseren
Wirtschaftsstandort und den sozialen Zusammenhalt zu sichern. Dafür müssen wir
sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Bezahlbarkeit von Energie im
Blick behalten“, führte er aus.
Die Ergebnisse in den einzelnen Segmenten
Das Ergebnis der Gasversorgung verringerte sich deutlich auf 2,0 Millionen Euro
(-29,3 Mio. Euro), während das Ergebnis der Stromversorgung mit 39,3 Mio. Euro
(-2,6 Millionen Euro) leicht unter dem Vorjahr lag. Sowohl die Gas- als
auch die Stromversorgung standen aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität im
Vertriebsgeschäft unter Druck. Das Ergebnis in der Gasversorgung belasteten
zusätzlich geringere Absätze aufgrund des veränderten Verbrauchsverhaltens
sowie der wärmeren Witterung und die deutlich gesunkene Verzinsung im
Netzgeschäft. In der Stromversorgung trug der Energiehandel positiv zum
Ergebnis bei.
Im Segment Erzeugung und Fernwärme stieg das Ergebnis deutlich auf 48,8
Millionen Euro (+43,4 Millionen Euro). Dabei war das Vorjahr durch hohe
Beschaffungskosten außerordentlich belastet. Das Ergebnis in 2023 resultierte
maßgeblich aus der Vermarktung der Kraftwerke sowie einer optimierten
Beschaffungsstrategie. Der stetige Ausbau der Fernwärme trug ebenfalls positiv
zum Ergebnis bei.
Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen reduzierte
sich erwartungsgemäß auf 8,8 Millionen Euro (-24,1 Millionen Euro) vor allem
aufgrund des Rückgangs der Stromhandelspreise nach der außergewöhnlichen
Marktlage im Vorjahr.
Das Ergebnis in der Wasserversorgung lag bei 8,8 Millionen Euro (+6,9
Millionen Euro). Höhere Bezugskosten wurden durch periodenfremde Einmaleffekte
überkompensiert.
Das Segment Beteiligungen lag mit 70,8 Millionen Euro (+33,2 Mio. Euro)
deutlich über dem Vorjahr aufgrund höherer Ergebnisse sowie positiver
Bewertungen einzelner Unternehmen.
Um die mit der Energiewende verbundenen Projekte umzusetzen, stellt Mainova
weiter Fachkräfte ein. 2023 schuf das Unternehmen 114 neue Arbeitsplätze. Die
Mitarbeiterzahl stieg auf insgesamt 3217. Perspektivisch erhöht Mainova darüber
hinaus die Zahl ihrer Ausbildungsplätze. Mit der geplanten Erweiterung des
modernen Nachwuchszentrums sollen künftig 100 junge Menschen im Jahr die Chance
auf eine fundierte Fachausbildung erhalten.
Investitionsvolumen steigt
„Die Vielzahl der zur Umsetzung anstehenden Projekte, die in den kommenden fünf
Jahren ein Investitionsvolumen von rund 2,6 Milliarden Euro erfordern,
ziehen einen zusätzlichen hohen Finanzierungsbedarf nach sich. Aus diesem Grund
beabsichtigt Mainova eine Kapitalerhöhung in Höhe von einer Milliarde Euro
durchzuführen, der die Mainova-Aktionäre bereits im August 2023 zugestimmt
haben“, unterstreicht Mainova-Finanzchef und zwischenzeitliches
Vorstandsmitglied Uwe Kettner. Darüber hinaus seien künftig noch deutlich
höhere Investitionen erforderlich, wie für den Ausbau der Netze im Zuge der
Wärmewende in Frankfurt.
Mainova treibt die Dekarbonisierung voran
Entscheidend für die Dekarbonisierung ist die ausreichende Verfügbarkeit von
grünen Elektronen, also Strom, und grünen Molekülen, beispielweise Wasserstoff.
Mainova baut deswegen die erneuerbaren Energien weiter massiv aus. Zuletzt mit
dem Solarpark Boitzenburger Land, der seit September 2023 jährlich rund 200
Gigawattstunden Sonnenstrom erzeugt und damit 85.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid im
Jahr einspart. Durch die im vergangenen Jahr erworbene Mehrheitsbeteiligung am
Photovoltaik Generalunternehmer Solea sollen in den kommenden Jahren zahlreiche
weitere Solarprojekte umgesetzt werden. Außerdem plant Mainova den Bau neuer
Windparks und das Repowering bestehender Anlagen.
Darüber hinaus investiert der regionale Energieversorger in Erzeugungsanlagen,
die wasserstoff-ready sind. Das Heizkraftwerk West wird, sobald grüner
Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, Frankfurt Kohlenstoffdioxid-neutral
mit Wärme und Strom versorgen. Auch das Gemeinschaftskraftwerk Hanau, das
Mainova zusammen mit den Stadtwerken Hanau baut, wird wasserstoff-ready sein.
Damit dies gelingt, setzt sich Mainova intensiv für den Aufbau einer
Wasserstoff-Versorgung der Rhein-Main-Region ein.
Neben ausreichendem Kapital braucht es mehr für die Umsetzung der Energiewende.
Die Politik ist dabei weiter gefordert: „Wir benötigen verlässliche
Rahmenbedingungen für die notwendigen Investitionen in Technologien, Netze und
Erzeugungsanlagen. Dafür müssen wieder mehr Marktmechanismen Einzug halten“,
sagte Maxelon und betonte: „Zum Gelingen der Energiewende ist eine noch
engere und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie ein übergreifendes Denken
von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich.“
Ausblick für 2024
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand ein bereinigtes EBT in etwa
auf Vorjahresniveau.
Die Präsentation der Mainova Bilanz-Pressekonferenz und der Mainova
Geschäftsbericht zum Geschäftsjahr 2023 sind zum Download als PDF-Dateien
beigefügt.
Bild oben v.l.n.r.: Der
Mainova-Vorstand Peter Arnold, Diana Rauhut, Dr. Michael Maxelon (Vorsitzender)
und Martin Giehl sowie Mainova-Bereichsleiter Finanzen und zwischenzeitliches
Vorstandsmitglied Uwe Kettner, Copyright: Mainova