Hanau-Graffito geschändet
30.09.2024, 12:23 Uhr
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg fassungslos über rassistische Schmierereien am Gedenkort unter der Friedensbrücke
Das Graffito zum Gedenken des
rassistischen Mordanschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau ist mit rassistischen
und volksverhetzenden Symbolen beschmiert worden. Polizeibeamtinnen und -beamte
hatten die Schmierereien an dem Kunstwerk unter der Friedensbrücke am
Wochenende entdeckt und die verfassungsfeindlichen Symbole übermalt.
„Es macht mich fassungslos und wütend, dass Menschen den Erinnerungsort des
Gedenkens an Hanau schänden“, sagte Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin
Nargess Eskandari-Grünberg. „Deshalb biete ich dem Künstlerkollektiv meine
Unterstützung bei der Wiederherstellung des Graffitos an.“
Das Graffito eines Frankfurter Künstlerkollektivs zeigt die Gesichter der Opfer
des Hanauer Anschlags: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili
Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz
und Gökhan Gültekin sowie den Spruch „Rassismus tötet“. Am 19. Februar
2020 hatte ein Attentäter neun Menschen mit ausländischen Wurzeln aus
rassistischen Motiven erschossen. Anschließend tötete der 43 Jahre alte Täter
seine Mutter und sich selbst.
An jedem Jahrestag des Anschlags legen Stadtverordnetenvorsteherin Hilime
Arslaner und Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg an dem Graffito unter der
Frriedensbrücke einen Kranz nieder.
Sie sei der Polizei dankbar für ihr schnelles Handeln, sagte
Eskandari-Grünberg. „Es ist wohltuend, dass dieser Erinnerungsort auch von den
Ordnungsbehörden in den Blick genommen wird. Damit er dauerhaft bleibt, müssen
Politik, Zivilgesellschaft und Polizei geschlossen handeln und deutlich machen,
dass Rassismus und Hass nicht geduldet werden.“