An Heiligabend lockt das Große Stadtgeläute in die Innenstadt
19.12.2024, 13:59 Uhr
Insgesamt 50 Glocken von zehn Kirchen erklingen
Alle Jahre
wieder: Für etliche Frankfurterinnen und Frankfurter sowie Gäste beginnt
Weihnachten traditionell mit dem Besuch des Großen Stadtgeläutes an
Heiligabend. Das einzigartige Glockenkonzert lockt regelmäßig viele
Besucherinnen und Besucher zu einem Spaziergang durch die Innenstadt. Die
insgesamt 50 Glocken von zehn Innenstadtkirchen ertönen am Dienstag, 24.
Dezember, von 17 Uhr bis 17.30 Uhr.
„Es ist eine schöne Frankfurter Tradition, als Einstimmung auf Weihnachten
durch die Innenstadt zu spazieren und dem einzigartigen Glockenkonzert zu
lauschen“, sagt der für die Dotationskirchen zuständige Stadtkämmerer Bastian
Bergerhoff. „Die feierliche und andächtige Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes
und vermittelt eine einmalige Stimmung. Das gemeinsame Erlebnis bietet für
viele auch ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht in schwierigen Zeiten.“
Den Auftakt zum Großen Stadtgeläute macht die Bürgerglocke der Paulskirche,
ganz am Ende läutet die Gloriosa im Dom. Zu den beliebtesten Standorten zum
Zuhören zählen der Römerberg, der Liebfrauenberg, die Hauptwache, der
Paulsplatz und der Eiserne Steg. Einen speziellen Ort, um am besten zu hören,
gibt es aber nicht: Um das Klangerlebnis aktiv mitzuerleben, bietet sich ein
Rundgang durch das Stadtzentrum an. Die Glockenkomposition lässt sich – als
Ergänzung oder Alternative – auch online anhören: Auf der Website der StadtFrankfurtInternal Link wird an Heiligabend eine entsprechende Audiodatei
freigeschaltet.
Das Klangerlebnis findet lediglich viermal im Jahr statt: außer an Heiligabend
jeweils an den Samstagen vor dem ersten Advent, vor Ostern und vor Pfingsten.
Das erste Läuten aller Frankfurter Glocken ist bereits im Jahr 1347 belegt, zur
Begräbnisfeier von Kaiser Ludwig IV. Daraus entstand eine lange Tradition: Auch
bei Anlässen wie den Wahlen von Königen und Kaisern oder Goethes
100. Geburtstag ließ man die Kirchenglocken läuten. 1856 beschloss der
Senat der Freien Stadt Frankfurt dann, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein
Geläute zu veranstalten. Das heutige Klangbild hat der Mainzer
Glockensachverständige Professor Paul Smets im Jahr 1954 konzipiert.