Eintracht-Mitglieder finanzieren Graffito-Schutz
08.11.2024, 13:09 Uhr
Gedenkort für die Opfer des rassistischen Mordanschlags von Hanau ist wiederhergestellt und gegen Schmierereien geschützt
Das Graffito zum Gedenken der
Opfer des rassistischen Mordanschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau ist
wiederhergestellt und inzwischen auch versiegelt worden. Eine Fachfirma hat das
Kunstwerk unter der Friedensbrücke in den vergangenen Tagen mit einem
permanenten Anti-Graffiti-Schutz versehen. Die Kosten in Höhe von knapp 4000 Euro
übernimmt Semper Aquila, ein Netzwerk lebenslanger Mitglieder von Eintracht
Frankfurt aus allen Teilen der Stadtgesellschaft.
Ende September hatten Unbekannte das Graffito mit rassistischen und
volksverhetzenden Symbolen beschmiert. Eine Polizeistreife entdeckte die
Schmierereien und übermalte die verfassungsfeindlichen Symbole. Die Erschaffer
des Graffito, das „Kollektiv ohne Namen“, forderte daraufhin die
Wiederherstellung. Dies war im Oktober, ebenfalls finanziert von Semper Aquila,
geschehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwas mehr als 5000 Euro.
„Ich bin sehr froh, dass dieser wichtige Gedenkort in relativ kurzer Zeit
repariert und nun auch gegen weitere Schmierereien geschützt werden konnte“,
sagt Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Besonders möchte ich dem
Netzwerk Semper Aquila für seine spontane Hilfsbereitschaft danken. Damit
beweist die Zivilgesellschaft, dass wir in Frankfurt keinen Hass und keinen
Rassismus dulden.“ An jedem Jahrestag des Anschlags von Hanau legen Eskandari-Grünberg
und Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner an dem Graffito einen Kranz
nieder.
Sebastian Krämer-Bach vom Netzwerk Semper Aquila begründet die Bereitschaft zur
Übernahme der Kosten: „Uns geht es darum, klar zu machen, dass wir uns als Frankfurter
Bürgerschaft gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit stellen.“