Gemeinsam für Prävention und Gewaltschutz von Frauen und Mädchen in Frankfurt
24.05.2024, 15:24 Uhr
Frauendezernentin Heilig leitet gemeinsam mit dem Frauenreferat den Beteiligungsprozess zur Umsetzung der Istanbul-Konvention ein
„Frankfurt ist eine der ersten deutschen Städte, die
eine Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention ins Leben
gerufen haben. Als Kommune werden wir alles tun, um Frauen und Mädchen vor
allen Formen vor Gewalt zu bewahren und zu schützen. Dieses Ziel verfolgen wir
mit allen uns dafür zur Verfügung stehenden Mitteln und gemeinsam mit vielen
Institutionen“, betonte Frauendezernentin Rosemarie Heilig anlässlich der
Auftaktveranstaltung zur Umsetzung der Istanbul-Konvention am Mittwoch, 22. Mai,
im Dominikanerkloster und sagte: „Die Grundlagen für unsere gemeinsame Arbeit
mit vielen Akteuer:innen aus Polizei, Verwaltung, Justiz und Zivilgesellschaft
haben wir bereits gelegt. Ab jetzt werden wir gemeinsam daran arbeiten, die
Artikel der Istanbul-Konvention umzusetzen und damit den Kampf gegen Gewalt an
Frauen und Mädchen weiter voranbringen.“
An der Auftaktveranstaltung nahmen über 100 Expertinnen und Experten von
Polizei, Justiz, Politik, Verwaltung, Beratungsstellen und Frauenhäusern teil.
Ziel war es, die bestehenden Handlungsempfehlungen aus der Bestandsaufname zu
ergänzen, um bestehende Angebotslücken beim Gewaltschutz in Frankfurt zu
schließen und ein gewaltfreies Leben von Frauen und Mädchen sicherzustellen.
Auch Gabriele Wenner, Leiterin des Frauenreferates, stellte fest: „Die
Auftaktveranstaltung hat wieder gezeigt, dass wir in Frankfurt auf langjähriger
Netzwerkarbeit und bewährten Kooperationen aufbauen können. Das ist eine gute
Basis für diese Gemeinschaftsaufgabe.“
Über die Umsetzung der Istanbul-Konvention auf Bundesebene informierte Müşerref
Tanrıverdi, Leiterin der Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische
Gewalt im Deutschen Institut für Menschenrechte, in einem Impulsvortrag.
Grundlage des Beteiligungsprozesses ist der kürzlich von der im Frauenreferat
angesiedelten Koordinierungsstelle vorgestellte 1. Bericht zur Umsetzung der
Istanbul-Konvention in Frankfurt. Die Bestandsaufnahme zeigt in neun Schritten,
welche Lücken im städtischen Hilfssystem als erstes geschlossen werden müssen,
um Anforderungen der Istanbul-Konvention zu erfüllen und besonders
marginalisierte Gruppen von Frauen besser vor Gewalt zu schützen. Der Bericht
ist zum Download als PDF-Dokument online unter der Website des Frauenreferats verfügbar.
Gemeinsam arbeiteten die Teilnehmenden an konkreten Themenschwerpunkten wie den
besonderen Schutzbedürfnissen von Frauen und Mädchen mit Behinderung,
drogengebrauchenden und wohnsitzlosen Frauen,als auch von Kindern und
Jugendlichen. Ebenso wurde unter anderem der Umgang mit digitaler Gewalt, die
Arbeit mit Tätern und Täterinnen und die Zusammenhänge mit Flucht und Asyl
behandelt.
Der Beteiligungsprozess wird ab Herbst 2024 fortgesetzt. In einem ersten
Schritt sind Arbeitsgruppen mit Expertinnen und Experten zu Prävention, Schutz
und Unterstützung geplant. Außerdem soll ein Fachtag zu Gewalt gegen
drogenabhängige und wohnsitzlose Frauen stattfinden, der sich an Interessierte
und Fachkreise wendet.