Frankfurter Mobilitätsplan im Fokus
20.06.2024, 12:24 Uhr
Masterplan Mobilität Frankfurt erhält auf NaKoMo-Jahreskonferenz im Bundesverkehrsministerium Berlin eine Bühne – Fortschreibung der Mobilitätsstrategie wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert
Mit dem Masterplan Mobilität hat der Magistrat der Stadt Frankfurt 2023 eine ganzheitliche Strategie erstellt, welche die Ziele der Mobilitätsplanung für die Stadt festlegt. Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Menschen und damit alle Verkehrsarten vom Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehr bis zum ÖPNV. Dabei immer im Blick: die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte. Ziel einer solchen nachhaltigen Mobilitätsstrategie, „Sustainable Urban Mobility Plan“ (SUMP) genannt, ist ein einheitliches Leitbild, mit dem die Stadt die Mobilität der Zukunft vor Ort schlüssig und effizient gestalten kann. Die Einführung von SUMPs hatte die EU 2013 mit dem „Urban Mobility Package“ initiiert und mit Förderprogrammen unterstützt. Zehn Jahre später hat Frankfurt mit seinem Masterplan als eine der ersten deutschen Städte eine umfassende Strategie veröffentlicht, die alle maßgeblichen Kriterien eines professionellen SUMP erfüllt.
Vom Verkehrsplan zum
Mobilitätsplan: Frankfurter Masterplan Mobilität auf NaKoMo-Jahreskonferenz im
Fokus
Aufgrund der hohen Qualität des Masterplans wurde die Stadt Frankfurt
eingeladen, die Strategie auf der sechsten NaKoMo-Jahreskonferenz, einer
Veranstaltung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) am
Donnerstag, 20., und Freitag, 21. Juni, vorzustellen. Auf der Konferenz, die sich
an Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Kommunen richtet, standen
herausragende Beispiele der „Sustainable Urban Mobility Plans“ deutscher
Kommunen im Fokus. Das Motto der Konferenz lautete: „nachhaltig. mobil. Planen.
Für lebenswerte und leistungsfähige Städte und Kommunen“. In diesem Rahmen
erhielt der Masterplan der Stadt Frankfurt eine Bühne – mit einem eigens vom
BMDV produzierten Film und einem Podiumsbeitrag von Heiko Nickel, dem Leiter
der strategischen Verkehrsplanung der Stadt Frankfurt.
Thema des Podiumsgesprächs war „SUMP in deutschen Städten: Mehr
Lebensqualität durch nachhaltige Mobilität“. Der Tenor der Podiumsdiskussion
mit Sibylle Keupen, Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetags und
Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, Andreas Buskes, Erster Bürgermeister der
Stadt Weinheim, und Jürgen Kettner, Referent Urbane Mobilität von der
Generaldirektion Mobilität und Verkehr: Positive Zielbilder sind eine wichtige
Voraussetzung für die Veränderung des Mobilitätsverhaltens hin zu umweltfreundlicheren
Verkehrsmitteln. Und ohne Einbindung aller Stakeholder, insbesondere der
Bürgerinnen und Bürger, lässt sich die Mobilitätswende nicht umsetzen. Die
Panelgäste unterstreichen auch die Notwendigkeit, die Bedürfnisse der
Stadtbesucherinnen und Stadtbesucher sowie Pendlerinnen und Pendler von
außerhalb zu berücksichtigen, um langfristig funktionierende Mobilitätspläne zu
erstellen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Vernetzung der Städte mit
den umliegenden Kommunen.
Nickel betont die Bedeutung des Masterplans für die Wirtschaft und sagt: „Für
das Wirtschaftswachstum in Frankfurt ist der Masterplan eine wesentliche
Grundlage, weil er ökonomische Vorhaben verkehrlich unterstützt. Wenn wir zum
Beispiel die Stadt weiter verdichten und Hochhäuser bauen, können wir eine
sichere und reibungslose Mobilität in Frankfurt nur unter Berücksichtigung der
Maßnahmen aus dem Masterplan gewährleisten.“
Bundesverkehrsministerium
fördert Weiterentwicklung und Ausarbeitung des Masterplans
Am Montag, 1. Juli, beginnt nun die Umsetzungs- und Evaluierungsphase des
Masterplans Mobilität. Bei einem Projektvolumen von rund 300.000 Euro fördert
das BMDV diese letzte Phase mit 80 Prozent, also knapp 238.000 Euro. „Über die
Förderung für die Weiterentwicklung des Masterplans freuen wir uns sehr. Das
übergreifende Leitbild ist hilfreich, um wirklich alle Aspekte der urbanen
Mobilität ständig im Blick zu behalten“, sagt Mobilitätsdezernent Wolfgang
Siefert und fährt fort: „Mobilität ist ein komplexes Thema, das alle Menschen und
die Wirtschaft betrifft, unterschiedliche Anforderungen befriedigen muss und
damit – gerade in einer dicht bebauten, verkehrsreichen Stadt wie Frankfurt –
viele Abhängigkeiten mit sich bringt. Dass wir den Masterplan nun mit
finanzieller Unterstützung weiterentwickeln können, zeigt, dass wir auf dem
richtigen Weg sind.“
Bei der Fortschreibung des Masterplans geht es unter anderem darum, die
Teilstrategien mit wirksamen Maßnahmen auszuarbeiten. Dazu gehören eine neue
Fußverkehrsstrategie und die Umsetzung der Logistikstrategie. Eine
Teilstrategie für die intermodale und regionale Vernetzung gehört dazu, die im
Dialog mit den Kommunen um Frankfurt herum erarbeitet werden wird. „Mit der
Entwicklung des Masterplans hat ein grundlegender Paradigmenwechsel stattgefunden:
Früher haben wir uns unsere Verkehrspläne sowie die vorhandene
Infrastruktur angeschaut und daraus kleinteilige Maßnahmen abgeleitet“,
erläutert Nickel und betont: „Im Masterplan stellen wir den Menschen von Beginn
an in den Vordergrund. Wir analysieren die Verkehrsträger vom Bedarf ausgehend
– und erst daraus resultieren Verkehre. In der Umsetzungs- und Evaluationsphase
werden wir analysieren, ob wir unsere Ziele erreichen.“