Frankfurt nimmt monatlich 155 Geflüchtete auf
18.07.2024, 13:01 Uhr
Sozialdezernentin Voitl kündigt Ausbau und Errichtung weiterer Unterkünfte an
Frankfurt hat in den ersten beiden Quartalen des Jahres monatlich im
Schnitt 155 Geflüchtete aufgenommen. Damit sind in Hessens größter Stadt
derzeit 5628 geflüchtete und 3708 wohnungslose Menschen untergebracht und
versorgt.
Rund 30 Prozent der Geflüchteten stammen aus Afghanistan, 27 Prozent aus der
Ukraine. Das geht aus der Geflüchtetenstatistik hervor, die Sozial- und
Gesundheitsdezernentin Elke Voitl und die Leiterin der Stabsstelle
Unterbringungsmanagement und Geflüchtete, Katrin Wenzel, vorgestellt haben.
„Aktuell hat sich die Situation ein klein wenig entspannt – aber wir müssen sie
weiterhin sorgfältig im Blick behalten. Denn Fluchtbewegungen sind nicht
berechenbar. Sie sind davon abhängig, wie sich Kriege oder politische
Spannungsfelder entwickeln oder wo Katastrophen neu ausbrechen. Wir tun daher
jetzt alles, um auf mögliche Änderungen der Lage vorbereitet zu sein“, sagte
Voitl während der Präsentation der Auswertung am Donnerstag, 18. Juli.
Der Stadt werden aktuell vom Land Hessen pro Woche 35 geflüchtete Menschen
zugewiesen. Sie leben in 77 Not- und Übergangsunterkünften sowie 24
angemieteten Hotels, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Rund 56
Prozent der Geflüchteten sind der Statistik zufolge männlich. Etwa ein Drittel
aller Untergebrachten ist minderjährig. Seit ihrer Gründung 2015 hat die
Stabsstelle insgesamt 1565 Grundstücke und Gebäude geprüft, ob sie für eine
Unterbringung geeignet sind. Bis zum Jahresende sollen voraussichtlich 700 bis
800 neue Wohnplätze entstehen, im kommenden Jahr weitere 500 bis 600.
„Wir werden weiterhin Unterkünfte errichten oder bestehende umbauen, damit
geflüchtete Menschen unter akzeptablen Bedingungen leben können. Denn sie
müssen oftmals lange in den städtischen Unterkünften bleiben, weil sie auf dem
angespannten Frankfurter Wohnungsmarkt einfach keine eigene Wohnung mit einem
eigenen Mietvertrag finden“, sagte Voitl. „Als Sozialpolitikerin zählt für mich
nicht nur, ob wir unsere gesetzlichen Pflichten zur Aufnahme erfüllen. Für mich
zeigt sich die Standhaftigkeit einer Gesellschaft auch daran, wie sie mit den
Schwächsten umgeht und welches Menschenbild sie von ihnen hat“, erklärte die
Stadträtin.
Alle Hintergründe und Details finden sich unter gefluechtete-frankfurt.deExternal Link.