Magistrat beschließt moderate Erhöhung der Friedhofsgebühren
11.11.2024, 12:13 Uhr
Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez: „Urnengräber, Trauercafé oder Schafweide – Frankfurts Friedhöfe sind vielfältig“
Frankfurts 37 Friedhöfe sind zugleich Bestattungsort und ein starker Halt
in der Trauer für die Hinterbliebenen. Sie sind lebendiges Geschichtsbuch und
kultureller Spiegel der Stadt. Die Friedhöfe sind aber auch 250 Hektar
aktiver Klima- und Naturschutz, indem sie Grünflächen und Lebensräume für eine
Vielzahl von Pflanzen und Tieren bieten.
Zugleich seien sie Zeichen einer ganz neuen Friedhofskultur, sagt Klima-
und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez: „Unsere Friedhöfe zählen zu den
bedeutendsten Grünflächen der Stadt, hier gibt es Leseschränke und Parkbänke,
Blumenwiesen, Wildbienengärten und mobile Trauercafés, hier trifft sich die
Nachbarschaft zu Kaffee und Kuchen und sogar Schafe weiden auf den Flächen“,
erklärt sie.
Grund für diesen Wandel ist der seit vielen Jahren anhaltende Trend hin zu
anderen Bestattungsformen wie pflegearmen Urnengräbern oder den Trauerwald. Die
Folge sind geringere Einnahmen durch Friedhofsgebühren bei gleichzeitig
steigenden Kosten für Personal, Energie, Entsorgung: „Auch auf den Friedhöfen
spüren wir die Folgen der Klimakrise: Wir brauchen mehr Wasser, wir müssen die
Standfestigkeit unserer Bäume prüfen. Die frei gewordenen Grabflächen müssen
gepflegt werden und in die Jahre gekommene Trauerhallen müssen saniert werden.
All das kostet Geld. Gleichzeitig wird das Friedhofswesen in Frankfurt nach und
nach strukturell verbessert, um Kosten langfristig einzusparen. Wo Kühlzellen
nicht mehr gebraucht werden, werden sie abgeschaltet und umfunktioniert,
Grabflächen werden in Kernbereichen zentriert, Arbeitsprozesse optimiert“,
sagt Zapf-Rodríguez.
Wenn ein Kalkulationszeitraum nach zwei bis drei Jahren endet, werden die
Friedhofsgebühren neu bewertet und angepasst. Durch die Neukalkulation sollen
sie durchschnittlich um fünf bis sechs Prozent erhöht werden. Gleichzeitig
wurde die Friedhofsordnung aktualisiert. Der Magistrat hat der von der
Stadträtin vorgelegten Änderung der Friedhofsordnung und der
Friedhofsgebührensatzung am Freitag, 8. November, zugestimmt. Stimmen die Stadtverordneten
zu, treten diese voraussichtlich zum 1. Januar 2025 in Kraft. „Die Gebühren
helfen uns, die Friedhöfe dauerhaft zu erhalten und zu gestalten“, sagt die
Stadträtin, „so bleiben sie auch zukünftig ein Ort des Gedenkens, der Erholung
und des Klima- und Umweltschutzes.“