Die 4d erklärt die Demokratie
09.10.2024, 14:34 Uhr
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg und Ortsvorsteher Gutmann eröffnen den Pavillon der Demokratie in Bockenheim
Was Demokratie bedeutet, darüber
wissen die Schülerinnen und Schüler von der Klasse 4d der Franckeschule schon
ganz gut Bescheid. „Das ist, wenn nicht einer allein bestimmt.“ „Da darf jeder
seine Meinung sagen.“ „Da muss man keine Angst haben.“ Solche Antworten haben
sie parat auf die Frage von Jutta Shaikh von „Omas gegen rechts“. Im Pavillon
der Demokratie, der am Mittwoch, 9. Oktober, sein Lager am Bockenheimer Depot
aufgeschlagen hat, haben sich die Viertklässler mit den „Omas“ über den Wert
der Demokratie unterhalten.
Was denn wäre, wenn Menschen nichtdeutscher Herkunft kein Bleiberecht in
Deutschland hätten, wollte die Aktivistin Shaikh weiter wissen. Die Antwort der
Schülerinnen und Schüler: „Dann wäre unsere Klasse nur noch halb so groß.“ Die
Kinder der 4d haben unter anderem polnische, pakistanische, ghanaische und
ukrainische Wurzeln.
Bockenheim ist die dritte Station des Pavillons der Demokratie. Zuvor stand er
im Nordend und in Rödelheim. „Wir müssen darum kämpfen, dass niemand uns die
Demokratie wegnimmt“, sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg – die
Initiatorin der Demokratie-Tour durch die Stadtteile – bei der Eröffnung des
zweitägigen Programms. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Pavillon
durch die Stadtteile wandern zu lassen, damit alle Frankfurter:innen die
Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen und unsere Demokratie aktiv
mitzugestalten.“
Programme wie der Pavillon der Demokratie seien „extrem wichtig“, sagte
Ortsvorsteher Thomas Gutmann. Es gehe auch darum, das Vertrauen in die Politik
zurückzugewinnen, die bei vielen Menschen verloren gegangen sei.
Das Pavillon-Programm bietet täglich vier Themenschwerpunkte. Am 9. Oktober
organisierte das Mädchenbüro Milena nach dem Auftritt der Franckeschülerinnen
und -schüler einen Dialog mit geflüchteten Frauen, anschließend beschäftigten
sich das Frauenbüro Bachtale Rom:nja, die Ada Kantine, die Zukunftsinitiative
Bockenheim und das Jugendbüro Lichtblick mit der Frage, wie ein
selbstbestimmtes Leben ohne Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus möglich
werden kann. Im vierten Slot ging es um Inklusion und Gewaltschutz. Darüber
diskutierten die Stabsstelle Inklusion, die Aids-Hilfe Frankfurt und Broken
Rainbow.
Am Donnerstag, 10. Oktober, geht es um 10 Uhr weiter mit einer Debatte über die
Frage: „Was soll ins Haus der Demokratie?“ Mit dabei sind Schülerinnen und
Schüler der Max-Beckmann-Schule sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung
Polytechnische Gesellschaft, des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche und
der Stabsstelle Entwicklung Paulskirche. Einen Workshop zum Thema „Protect the
Protest: Verteidigen wir unser Recht auf Protest“ organisieren Amnesty
International und die Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Weiter gibt es eine Mitmach-Aktion zum Thema Streitkultur und ein vom
türkischen Volkshaus moderiertes Gespräch über kulturelle und soziale Teilhabe
im Stadtteil.
Parallel dazu gibt es Angebote wie einen Mal-Workshop und ein bilinguales Quiz.
Und wie üblich können alle ihre Ideen und Vorschläge für den Stadtteil auf
Zettel schreiben und an eine Wand kleben. Zum Abschluss um 18 Uhr gibt es Musik
des Duos „Ramin und Serra“. Der Eintritt zu allen Angeboten ist frei.
Weitere Infos zum Programm sowie Fotos der bisherigen Veranstaltungen gibt es
unter pavillon-der-demokratie.deExternal Link. Die nächste Station des
Pavillons der Demokratie ist am Donnerstag, 31. Oktober, sowie Freitag, 1.
November, der Ettinghausenplatz in Höchst.