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Damit Frankfurt auch in Zukunft lebenswert bleibt

24.07.2024, 10:55 Uhr

Kirsten Duggan (l.) und Dr. Anette Christ arbeiten im Gesundheitsamt Frankfurt am Projekt „Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten“
Kirsten Duggan (l.) und Dr. Anette Christ arbeiten im Gesundheitsamt Frankfurt am Projekt „Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten“ © Stadt Frankfurt am Main
Kirsten Duggan und Dr. Anette Christ aus dem Gesundheitsamt Frankfurt arbeiten am Projekt „Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten“

Der Sommer 2024 hat ein wenig auf sich warten lassen. Nun ist er da, mit Sonnenschein und hohen Temperaturen. Für die einen bedeutet das pure Freude, für andere kann es zur Strapaze werden. Denn sobald das Thermometer über 30 Grad klettert, bringt das den menschlichen Körper an seine Grenzen. Besonders belastend sind hohe Temperaturen unter anderem für ältere Menschen über 65 Jahre. Ihnen widmen sich Dr. Anette Christ und Kirsten Duggan aus dem Gesundheitsamt im Rahmen des Projekts „Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten“.

 „Wir erarbeiten eines von zehn Teilprojekten. Unsere Aufgabe ist es, die Vulnerabilität der Bevölkerung im städtischen und ländlichen Bereich zu untersuchen und Vergleiche zu ziehen“, erklärt Duggan. Projektpartner und verantwortlich für die anderen Teilprojekte sind unter anderen die Universität Bayreuth, der Deutsche Wetterdienst, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und das Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

Einige Gesundheitsdaten in Bezug auf Klima und Gesundheit liegen den Gesundheitsämtern und somit auch dem Frankfurter Gesundheitsamt üblicherweise vor, zum Beispiel die der Mortalität und der Morbidität der Bevölkerung während Hitzeperioden. Auch wirksame Maßnahmen wie die Hitzewarnungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen gibt es seit einigen Jahren. Vergangenes Jahr ist zudem die Kühle Orte-Karte hinzugekommen, die Orte aufzeigt, an denen sich an Hitzetagen Abkühlung finden lässt. „Nun wollen wir untersuchen, ob diese Maßnahmen und Angebote den Menschen nützen. Und wir wollen herausfinden, ob wir auch diejenigen erreichen, die zur vulnerablen Gruppe gehören, aber nicht in einem Pflegeheim leben. Und falls nein: Über welche Kanäle wir sie mit Informationen versorgen können“, sagt Christ.

Dazu führen Duggan und Christ mit den Projektpartnern am UKE in Hamburg zunächst eine Vulnerabilitätsanalyse durch und eruierten, an welchen Stellen der Stadt sich die Bevölkerung wie zusammensetzt: Wie ist die Altersstruktur im Stadtteil, wie die soziale Lage, wie ist das Verhältnis zwischen bebauten Flächen und Grün? „Aus den Daten haben wir einen Fragebogen entwickelt, der abfragt, wie es dem einzelnen Menschen im jeweiligen Stadtteil geht“, erklärt Christ.

Ein Entwurf des Fragebogens ist bereits zu Testzwecken im Umlauf. Von allen, die ihn ausfüllen, will das Team in der Pilotierungsphase auch wissen, ob der Fragebogen verständlich ist, ob Fragen oder Antwortmöglichkeiten fehlen, ob er zu kurz ist oder zu lang oder genau richtig. Im kommenden Jahr beginnt dann die Erhebung mit dem finalisierten Fragebogen.

Verbreitet wird der Bogen unter anderem über die Seniorenrathäuser, Quartiersmanager, die Volkshochschule, Vereine und ambulante Pflegedienste. „Es haben auch schon Bürgerinnen und Bürger direkt bei uns einen Fragebogen angefordert, nachdem sie von unserem Projekt erfahren haben“, sagt Duggan. Auch der ländliche Bereich wird bei den Analysen berücksichtigt. Duggan und Christ verteilen die Fragen an gefährdete Gruppen in verschiedenen hessischen Landkreisen, die Vermittlerrolle haben die dortigen Gesundheitsämter.

„All dies soll dazu dienen, evidenzbasierte und somit passgenaue Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu entwickeln. Denn es wird in Zukunft mehr heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad und starker Wärmebelastung geben“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts, und ergänzt: „Als Gesundheitsamt sind wir dafür verantwortlich, die Menschen in der Stadt vor gesundheitlichen Gefahren, in diesem Fall vor den Folgen starker Hitze, zu schützen. Das Projekt ‚Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten‘ hilft uns, zu verstehen, wo es welchen Bedarf gibt. Ob bereits bestehende Maßnahmen einen Mehrwert für die Menschen haben und welche Maßnahmen darüber hinaus wirksam sein könnten.“

Das Projekt „Hitzeresiliente Gesundheitsversorgung in Städten“ wird vom Innnovationsfond des Innovationsausschusses gefördert.

Der Fragebogen kann per E-Mail an 53.20-klimaumweltgesundheit@stadt-frankfurt.deInternal Link angefordert werden.

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