Damit alle wohlbehalten leben können
01.11.2024, 12:17 Uhr
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg richtet Grüße an die Bahá’í-Gläubigen zu deren wichtigsten Feiertagen
Weltweit gehören knapp acht
Millionen Menschen dem Bahá’í-Glauben an. In Deutschland leben etwa 6000 Bahá’í,
davon rund 300 in Frankfurt. Am Samstag, 2., und Sonntag, 3.
November, begehen sie ihre wichtigsten Feiertage: Sie ehren die Geburtstage der
beiden zentralen Personen ihrer Religion – Bahá‘u’lláh, Stifter des
Bahá’í-Glaubens, und Báb, der ihn zuvor ankündigte.
Die Anfänge der Bahá’í-Religion liegen im Jahr 1844 in Persien. In weniger als
200 Jahren entstand daraus eine Weltreligion. Die Bahá'í sehen die Menschheit
als eine Einheit, die alle einschließt, unabhängig von Herkunft und Biografie.
Sie möchten, dass sich alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten,
Eigenschaften und Hintergründen zusammenschließen. Sie sollen friedlich
miteinander leben, die Natur bewahren und gemeinsam daran mitwirken, dass alle
Lebewesen auf der Erde wohlbehalten leben können.
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg richtet herzliche Glückwünsche an
alle Gläubigen: „Dem Einheitsgedanken und dem Streben nach Frieden,
Gleichberechtigung und Bildung fühlen sich die Gläubigen in ihrem Wirken
verpflichtet. Dieses globale Bewusstsein zeigt sich in Frankfurt in einem
vielfältigen lokalen Engagement. Für dieses Engagement und die zahlreichen
wertvollen Beiträge der Frankfurter Bahá’í-Gemeinschaft für unsere Stadt möchte
ich mich herzlich bedanken.“
An den Feiertagen lesen die Gläubigen aus den Heiligen Schriften der
Bahá’í-Religion. Sie stammen aus der Feder des Stifters Bahá’u’lláhs, der darin
die göttliche Offenbarung verkündete. Die Feiertage werden sowohl mit der
Familie und Freunden begangen, als auch in Gemeinschaft bei größeren
Veranstaltungen.
Die Geschichte der Bahá’í-Gemeinschaft ist auch eine Geschichte von Ausgrenzung
und Verfolgung. 1937 wurde die Bahá’í-Gemeinschaft von den Nationalsozialisten
verboten. In der DDR war die freie Religionsausübung ebenso nicht möglich. Die
Bahá’í-Gemeinschaft teilt also die Geschichte dieses Landes. Umso erfreulicher
ist es, dass sich die Gemeinde in Frankfurt nach 1945 neu formierte. 1964 wurde
das Europäische Haus der Andacht in Hofheim-Langenhain errichtet, einer der weltweit
acht kontinentalen Bahá’í-Tempel. Im Europäischen Haus der Andacht und im
nahegelegenen nationalen Bahá’í-Zentrum finden regelmäßig Andachten,
Meditationen und Veranstaltungen statt.
Die Bahá’í-Gemeinde ist Gründungsmitglied des Rates der Religionen Frankfurt.
Sie ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und damit den großen
christlichen Kirchen rechtlich gleichgestellt.