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Da sein, wo die Menschen sind

07.11.2024, 12:27 Uhr

In Talkrunden zogen die Kooperationspartnerinnen und -partner des Pavillon-Projekts eine Bilanz, Foto: Maik Reuß
In Talkrunden zogen die Kooperationspartnerinnen und -partner des Pavillon-Projekts eine Bilanz © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß

Mit einem stimmungsvollen Abend in der Paulskirche feierten 300 Gäste den Jahresabschluss des Pavillons der Demokratie

Ganz am Ende, nach Grußworten, Keynotes, Musik und zwei Talkrunden, brachte Schülerin Talia Caliskan von der Liebigschule die Stimmung auf den Punkt: „Wir sollten einfach fortfahren damit“, sagte sie auf die Frage von Moderatorin Aisha Camara, wie es denn mit dem Pavillon der Demokratie 2025 weitergehen solle. Die Gäste in der Paulskirche applaudierten.

Mehr als 300 Menschen waren der Einladung von Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg zum Saison-Abschluss des neuen Projekts gefolgt. Die meisten von ihnen hatten an den fünf Auftritten des Pavillons der Demokratie auf dem Paulsplatz, in Bornheim, Rödelheim, Bockenheim und Höchst mitgearbeitet: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Vereine, Initiativen und Ortsbeiräte. Und drei der Musikgruppen, die im Pavillon aufgetreten waren.

Eskandari-Grünberg, die das Projekt initiiert hat, zog ein positives Fazit des ersten Jahres: „Alle gesellschaftlichen Gruppen waren beteiligt, wir hatten 36 Einzelveranstaltungen mit mehr als 80 Kooperationspartner:innen. Mit dem Pavillon der Demokratie schreiben wir die Demokratie-Geschichte weiter, die wir beim Paulskirchenjubiläum 2023 gestartet haben. Es geht darum, da zu sein, wo die Menschen sind.“ Gerade nach der US-Wahl und dem Bruch der Ampel-Koalition seien solche Programme enorm wichtig. Ihr Büro arbeite gerade am Konzept für den Pavillon der Demokratie 2025.

Bertan Tufan, Lehrer an der Carlo-Mierrendorf-Schule in Preungesheim, pflichtete bei: „Wir müssen Räume bieten für dialogische Formen, die sozialen Medien wie Tiktok etwas entgegensetzen.“  Schülerin Amira Esposito aus Langen, Trägerin des Beni-Bloch-Preises 2024, plädierte für „aktive Demokratiebildung“ in den Schulen. „Demokratie muss etwas sein, das wir täglich erleben, nicht nur als theoretisches Wissen.“

Ein Filmteam aus ukrainischen Geflüchteten führte einen zehnminütigen Film vor, der die Höhepunkte der vier Pavillon-Veranstaltungen zusammenfasst. Poetry Slams zu den Themen Rassismus und Frauenrechte präsentierten Erine Nsila Landu und Talia Caliskan, beide Elftklässlerinnen der Liebigschule.

In zwei Talkrunden bilanzierten Vertrerinnen und Vertreter von Vereinen, Initiativen und Schulen das Pavillon-Programm. Von einer „reichen Ernte“ sprach etwa Heiko Lüßmann von der Gruppe „Rödelheim gegen Rassismus“. „Wir haben jetzt eine engere Vernetzung im Stadtteil.“ Es seien mehr solcher niedrigschwelliger Angebote notwendig, sagte die Kinderbuchautorin Najima El Hadouchi. Und Jutta Sheikh von „Omas gegen rechts“ konstatierte: „Wir müssen weitertragen, dass Demokratie Freude macht.“

Mit dem „Demokratielied“ ging der Abend schließlich stimmungsvoll zu Ende. Den selbst komponierten Song trug der Musiker Ali Reza vor, der erst vor wenigen Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflohen ist.

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