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Bestand, Gemeinwohl und Nutzungsmischung – Dreiklang für den Gutleuthafen, der zum Produktiven Stadtquartier werden soll

09.07.2024, 15:36 Uhr

Blick auf den Gutleuthafen, Foto: Stadtplanungsamt
Blick auf den Gutleuthafen © Stadtplanungsamt, Foto: Chris Silva Photography
Das vom Magistrat verabschiedete Konzept für den Gutleuthafen ist die Basis für das dort vorgesehene gemeinwohlorientierte, nutzungsgemischte und nachhaltige Quartier.

Im Mai startete vor Ort ein innovatives Beteiligungsformat, das bereits auf große Zustimmung der lokalen Stakeholder stieß. Nun steht der Stadtverordnetenbeschluss am Donnerstag, 11. Juli, auf der Tagesordnung.

Seit vielen Jahres ist klar, dass der Gutleuthafen als Schwerpunktraum weiterentwickelt werden soll. Das sieht seit 2019 das Stadtentwicklungskonzepts iSTEK 2030 vor und wurde 2021 konkretisiert. Leitbild dafür ist eine bestandsorientierte Weiterentwicklung mit Fokus auf einer Mischung aus Gewerbe und Wohnungsbau. Der Magistrat hat diese Ziele konkretisiert, den weiteren Prozess skizziert und legt das Konzept nun den Stadtverordneten vor.

„Wichtiger Leitgedanke ist an dieser Stelle, aus der Perspektive des Vorhandenen innovative Ideen für die Zukunft zu erarbeiten. Wir wollen mit den lokalen Akteuren die vorhandene Nutzungsstruktur zukunftsgerecht weiterentwickeln. Im Prozess wird es Veränderung geben, dies bedeutet aber nicht, dass lokale Gewerbetreibende vertrieben werden und vor allem wird niemandem kurzfristig ein Pachtvertrag gekündigt“, betont Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen. Er fügt an: „Uns ist es wichtig, die vorhandene Struktur in die zukünftige Entwicklung einzubinden. Es soll ein innovatives Quartier, in welchem Wohnen, Arbeiten, Lernen und Naherholung neben- und übereinander funktionieren, entstehen. Mit Frankfurts erstem Produktiven Stadtquartier möchten wir zeigen, wie ein gemeinwohlorientiertes urbanes Quartier koproduktiv entstehen kann.“

Im Zuge der Neuordnung des Gebiets soll auch der Mainuferweg aus dem Westhafen über den Sommerhoffpark weitergeführt werden. Dadurch entsteht eine wichtige, bisher fehlende Grünverbindung in den Westen der Stadt. Den stadteigenen Grundstücken des alten Gutleuthafens kommt bei der Entwicklung eine wichtige Rolle zu, sie sollen im Konzeptverfahren gemeinwohlorientiert vergeben werden, auch dies wird eine wichtige Form der Beteiligung zu einem späteren Zeitpunkt darstellen.

„Wir freuen uns, über diesen innovativen Weg, gemeinsam mit den Menschen, an dieser zentralen Stelle Frankfurts ein Stück Produktive Stadt zu entwickeln. Die Leipzig Charta aus dem Jahr 2020 bietet uns dafür eine wichtige Basis“, führt Stadtrat Gwechenberger weiter aus.

Der koproduktive Planungsprozess startete bereits im Mai dieses Jahres. Ein wichtiger Akteur in dieser frühen Beteiligung ist ein Gebietsbeirat, der sich aus Anwohnerinnen und Anwohnern, Gewerbetreibenden und Angehörigen der sozialen Einrichtungen vor Ort zusammensetzt. Diese werden mithilfe von zwei Planungsbüros und unter Moderation des Büros Yalla Yalla aus Mannheim gemeinsam Szenarien und erste städtebauliche Leitideen entwickeln. Die Ergebnisse werden anschließend in einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb einfließen. Dieser wiederum ist die Basis für die Entwicklung des Bebauungsplans. Im Anschluss an diese vorgelagerte Beteiligung steht im Rahmen des Wettbewerbs und des Bauleitplanverfahrens die allgemeine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Beschlüsse der städtischen Gremien an. Gebaut wird im Gutleuthafen voraussichtlich ab 2028.
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