„Bäume sind eine Aufgabe für mehrere Generationen“
25.04.2025, 12:21 Uhr

Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez pflanzt zum Tag des Baumes zwei Amerikanische Rot-Eichen in der Obermainanlage
Ihre Krone kann eine
eindrucksvolle Größe annehmen, ihre Blätter sind eine farbenfrohe Bereicherung
für die Menschen: Die Amerikanische Rot-Eiche (Quercus rubra) ist hierzulande
eine beliebte Baumart, die zum „Baum des Jahres 2025“ gekürt wurde. Pünktlich
zum Tag des Baumes am Freitag, 25. April, hat das Grünflächenamt nun zwei
Exemplare in der Obermainanlage gepflanzt.
„Junge Bäume sind in den ersten Jahren noch zart und verletzlich, sie benötigen
Pflege und eine ordentliche Bewässerung. Wir tun alles dafür, dass die Bäume
gute Chancen haben, gesund heranzuwachsen und prachtvolle Kronen zu bilden, um
hier – direkt am Spielplatz – gerade in den Sommermonaten Schatten zu spenden.
Die Bäume binden CO2 und sorgen für angenehme Temperaturen im Umfeld. Im Herbst
können wir uns dann über die wunderschönen Rottöne des Laubes freuen“,
erläutert Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Der Tag des Baumes
wurde 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen und in Deutschland erstmals
am 25. April 1952 begangen.
Die Amerikanische Rot-Eiche ist, wie der Name deutlich macht, eigentlich in der
östlichen Hälfte Nordamerikas beheimatet. Ihr augenfälligstes Erkennungsmerkmal
sind ihre langstieligen, recht großen, spitz gelappten Blätter, die 20 bis 25,
gelegentlich auch 30 bis 35 Zentimeter lang werden können. Die Blätter bilden
im Herbst eindrucksvolle Rottöne und sind somit maßgeblich an der Farbenpracht
des berühmten Indian Summers beteiligt.
Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung ruft alljährlich eine Baumart zum „Baum des
Jahres“ aus. Sie tut dies auf Grundlage eines Vorschlages ihres Fachbeirates,
des Kuratoriums Baum des Jahres. In dem Gremium sind aktuell 32
Umweltorganisationen, -institutionen, Verbände und Forschungseinrichtungen
Mitglied. Schirmherr ist Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und
Landwirtschaft. Durch die Ausrufung soll ein besonderes Interesse an der
jeweiligen Baumart und gleichzeitig an Bäumen und den Belangen des Natur- und
Umweltschutzes generell geweckt und gefördert werden. Die Rot-Eiche ist in
der Fachwelt nicht komplett unumstritten, da sie in Reinbeständen andere
Waldbaumarten verdrängen kann. Bei einer guten Durchmischung der Fauna
überwiegen aber bei weitem die positiven Effekte.
Vor rund 300 Jahren kam die Rot-Eiche über Frankreich nach Europa und wurde
dort zunächst in Parks, Botanischen Gärten und herrschaftlichen Alleen
angepflanzt. Mittlerweile ist die Rot-Eiche in weiten Teilen Europas heimisch.
In Frankfurt ist die Rot-Eiche sowohl in den Grünanlagen als auch im Stadtwald
anzutreffen. Sofern genug Platz vorhanden ist, können Rot-Eichen eine Höhe von
bis zu 30 Metern erreichen und breite Kronen entwickeln. Sie sind
hitzeverträglich, können genauso aber auch mit Frost zurechtkommen. Zudem
zeigen sie sich recht unempfindlich gegenüber Streusalzen. Im Jahr 2012 hat das
Grünflächenamt die Rot-Eiche in seine Baumliste aufgenommen.
Die Frankfurter BaumlisteInternal Link ist quasi eine Positivliste von Bäumen, die das Stadtbild bereichern und
zugleich mit den Veränderungen im Zuge des Klimawandels besser zurechtkommen.
Die Baumliste wird jährlich überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten
angepasst. „Im Vergleich zu herkömmlichen Eichen wächst die Rot-Eiche schnell
heran. Bäume sind eine Aufgabe für mehrere Generationen. Von dem, was wir heute
pflanzen, werden die Menschen in den kommenden Jahrzehnten profitieren“,
erklärt Zapf-Rodríguez.
Übrigens: Die Rot-Eiche wurde zwar erst im Jahr 2012 in die Baumliste
aufgenommen. Sie kommt aber schon länger in Frankfurt vor. Nach dem Zweiten
Weltkrieg etwa wurden die schnell wachsenden Rot-Eichen im Stadtwald
angepflanzt, um einen Feuerschutzriegel zur Stadt hin zu schaffen. Insgesamt
sind die Bestände der Rot-Eiche aber im Stadtwald gering.
In den städtischen Grünanlagen punktet die Rot-Eiche nicht nur als prima
Schattenspender, sondern auch als hervorragender Lebensraum für Insekten. Rund
400 laubwaldtypische Arten aus den Gruppen Käfer, Wanzen, Netzflügler und
Spinnen sind auf Rot-Eichen zu finden. Höhlenbewohnende Lebewesen wie Specht
oder Fledermaus finden Strukturen im Baum, die sie nutzen können.
Das Grünflächenamt betreut derzeit 1932 Rot-Eichen in Grünanlagen und Parks, an
Straßen, in Friedhöfen und auf weiteren städtischen Flächen.