Bildungsdezernentin Weber lädt ein zum Anne Frank Tag 2024
04.06.2024, 15:34 Uhr
Zum 95. Geburtstag Anne Franks am 12. Juni richtet ihre Geburtsstadt eine ganze Woche mit Veranstaltungen aus / Das Programm steht unter dem Motto: „Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“
Am
Mittwoch, 12. Juni, wäre Anne Frank 95 Jahre alt geworden. Mit zahlreichen
beteiligten Institutionen und Kooperationspartnerinnen und –partnern
veranstalten die Stadt Frankfurt und die Bildungsstätte Anne Frank seit 2017
jährlich den Anne Frank Tag. Anne Franks halbrunden Geburtstag begeht ihre
Geburtsstadt nun mit einer ganzen Woche voller Veranstaltungen zu ihren Ehren,
die einladen zur Auseinandersetzung mit ihrem Leben, ihrem Schreiben und den
Themen, die sie in ihrem weltberühmt gewordenen Tagebuch festhielt. Ihre Worte
„Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“, die sie am 3.
Mai 1944 in ihrem Tagebuch notierte, lassen als Motto des diesjährigen Anne
Frank Tages zahlreiche Bezüge zu gegenwärtigen Themen zu. Mit Blick auf das
aktuelle Weltgeschehen, andauernde Kriege und Konflikte, setzen die
Veranstalterinnen und Veranstalter im Europawahljahr 2024 ihre Hoffnung in den
Frieden und eine demokratische Gemeinschaft, die ihre Werte aktiv gegen Hass
und Menschenfeindlichkeit verteidigt.
„Wir müssen wachsam sein. Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich. Wir
müssen ein Auge auf sie haben, uns mit ihren Bedrohungen auseinandersetzen und
sie verteidigen mit aller Kraft“, betont Bildungsdezernentin Sylvia Weber.
„Das Vermächtnis von Anne Frank, eine der berühmtesten Töchter der Stadt, ist
ein Auftrag an uns alle, unsere friedvolle und offene Gesellschaft zu
beschützen. Dies tun wir mit einer lebendigen Erinnerungskultur – und dazu
haben wir den Anne Frank Tag ins Leben gerufen. In der Paulskirchenstadt
erheben wir gemeinsam unsere Stimme und machen deutlich, was die
Nationalsozialisten Anne Frank, ihrer Familie und der ganzen Welt angetan
haben. Der Anne Frank Tag ist aktueller denn je und ich bin sehr dankbar dafür,
dass sich viele Menschen Jahr für Jahr uns anschließen.“
„Wir erleben aktuell, mehr denn je, wie sich in der Gesellschaft Fronten
verhärten und Gräben vertiefen – dem wollen wir mit unserem Bildungs- und
Veranstaltungsprogramm entgegenwirken, ganz besonders rund um den Anne Frank
Tag“, sagt Prof. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. „Die von
Anne Frank während des laufenden NS-Vernichtungskriegs notierte Frage nach der
Möglichkeit von Frieden, treibt auch heute wieder viele Menschen um. Sei es mit
Blick auf den Nahostkonflikt oder andere Kriege etwa in der Ukraine, aber auch
mit Blick auf die innergesellschaftlich bei uns verlaufenden Konfliktlinien und
die Gefährdung des innergesellschaftlichen Friedens durch Antisemitismus, Rassismus
und andere Formen der Menschenfeindlichkeit.“
Das Programm des Anne Frank Tages erstreckt sich dieses Jahr über die ganze
Woche ihres Geburtstages von Montag, 10. Juni, bis Sonntag, 16. Juni.
Zahlreiche Institutionen beteiligen sich mit Workshops, Podiumsdiskussionen,
Museums- und Synagogenführungen, Ausstellungen und einem Filmabend, Konzerten
und Preisverleihungen – darunter die Jüdische Gemeinde Frankfurt, das Jüdische
Museum, der Zentralrat der Juden in Deutschland, die VHS Frankfurt, der Frankfurter
Jugendring, das Evangelische Dekanat Frankfurt und Offenbach, das Fritz Bauer
Institut, der DGB und die Musikschule Frankfurt.
Mehr als ein Dutzend Veranstaltungen haben die Partnerinnen und Partner
organisiert, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten und eine breite
Themenvielfalt aufgreifen. So diskutiert zum Auftakt am Montag, 10. Juni, ab 18
Uhr ein hochkarätig besetztes Podium auf Einladung des Fritz Bauer Instituts
und der VHS hochpolitische Fragen rund um den Nahostkonflikt und Deeskalationschancen.
Direkt im Anschluss geht es ab 20 Uhr in der Evangelischen Akademie weiter.
Unter dem Titel „Einsamkeit und Widerhall“ dreht sich die Podiumsdiskussion
mehrerer Kooperationspartnerinnen und -partner um die jüdische Perspektive auf
den 7. Oktober, der dunkle Erinnerungen hervorgerufen und die Lebenswelt
nachhaltig verändert hat.
Auch der Frankfurter Schulpreis wird in diesem Jahr wieder im Rahmen des Anne
Frank Tags verliehen. Unter dem Motto „Frieden mit mir, mit dir, mit allen“
wurden zehn Schulen nominiert und mit Startgeldern in Höhe von jeweils 2000
Euro ausgestattet. Die vielfältigen Ansätze reichen von Projekten, die den
sorgsamen Umgang mit sich selbst und die Kommunikation mit anderen einüben, bis
hin zu Themen wie gruppenübergreifendem Zusammenhalt und Zivilcourage gegen
queerfeindliche Diskriminierung. Die besten drei Schulen werden bei der
Preisverleihung am Mittwoch, 12. Juni, in der Paulskirche mit zusätzlichen
Geldpreisen ausgezeichnet.
Das vollständige Programm findet sich auf der Homepageder Bildungsstätte Anne FrankExternal Link, die den Tag gemeinsam mit dem Dezernat für
Bildung, Immobilien und Neues Bauen federführend organisiert. Alle
Interessierten sind zum Besuch der Veranstaltungen eingeladen.
Anmeldemöglichkeiten finden sich im Programm. Der Flyer zum Anne Frank Tag 2024
ist zum Download als PDF-Dokument beigefügt.
Bild oben, v.l.: Gunter
Volz, Franziska Krah, Jan Pasternack, Theresa Benfer, Sabena
Donath, Sylvia Weber, Tobias Freimüller und Prof. Meron Mendel, Copyright:
Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß