Aktives Leerstandmanagement der Wirtschaftsförderung schafft Raum für neue Ideen
16.10.2024, 14:44 Uhr
Zur
Belebung der Innenstadt betreibt die Wirtschaftsförderung seit Ende 2023 ein
strategisches Leerstandsmanagement. Dabei spielen verschiedene Lösungsansätze
und neue Nutzungskonzepte eine entscheidende Rolle. Nun sind die Bürger und
Immobilieneigentümer dazu aufgerufen, ihre Ideen miteinzubringen.
Wie in vielen anderen Städten erlebt die Frankfurter Einzelhandelslandschaft
einen tiefgreifenden strukturellen Wandel, der für die Bürger spürbar ist:
Schon seit Jahren prägt dabei das Thema der Digitalisierung den Einzelhandel.
Gleichzeitig verändern sich Haupteinkaufsstraßen wie die Zeil nachdrücklich.
Ein hoher Filialisierungsgrad und die dadurch wahrgenommene Eintönigkeit der
Innenstadt stehen einem wachsenden Wunsch nach Erlebnis-Shopping sowie dem
Bedürfnis nach Abwechslung, Zerstreuung und Inspiration entgegen. Eine Folge
dieser veränderten Anforderungen an Innenstädte können unter anderem
Ladenschließungen, wachsende Herausforderungen bei Neuvermietungen und letzten
Endes leerstehende Gewerbeflächen sein.
Wirtschaftsförderung stärkt strategisches Leerstandsmanagement
Vor diesem Hintergrund hat die Wirtschaftsförderung Frankfurt im Dezember 2023
begonnen, das bisherige konventionelle Leerstandsmanagement in ein
strategisches Leerstandmanagement weiterzuentwickeln. „Die Frankfurter
Innenstadt ist hoch attraktiv und eine der frequenzstärksten deutschlandweit.
Unsere Stadtteilstraßen haben einen besonderen Charme und sind relevant für die
Struktur und Nahversorgung in der jeweiligen Nachbarschaft oder auch darüber
hinaus. Leerstände sollten so gut es geht vermeidbar sein, hier stellt sich die
Wirtschaftsförderung neu auf. Der strategische Ansatz ermöglicht uns eine viel
bessere Erreichbarkeit für Eigentümer und Gewerbetreibende mit dem Ziel, gut
und schnell Nachmieter für eine frei werdende Fläche oder andersrum die
richtige Gewerbefläche zu finden. Das funktioniert mit einer grundlegenden
Strategie, bei der zum einen Angebot und Nachfrage bekannt sind und zum anderen
beide Seiten gut zusammengebracht werden“, erklärt Wirtschaftsdezernentin
Stephanie Wüst und ergänzt: „Wir sind davon überzeugt, dass die
Frankfurter Innenstadt und die Einkaufsstraßen davon profitieren werden.“
Seit Jahresbeginn ist Yannick Helgers für das strategische Leerstandsmanagement
bei der Wirtschaftsförderung verantwortlich. Im Rahmen dessen werden
Hintergründe und Ursachen von Leerstand sowie dessen Einflussfaktoren
analysiert. Darauf aufbauend soll eine Strategie zur Mobilisierung von
Leerständen entwickelt werden. Gemeinsam mit Immobilieneigentümern und
potenziellen Nutzern können dabei maßgeschneiderte Konzepte für Nachnutzungen
erarbeitet und auf diese Weise Leerstände in Erdgeschosszonen reaktiviert
werden.
Mit dem strategischen Leerstandsmanagement der Wirtschaftsförderung kann
Leerständen in der Frankfurter Innenstadt und in zentralen Einkaufslagen noch
aktiver entgegenwirkt werden. Es sollen neue Konzepte zur Zwischen- oder
Nachnutzung leerstehender Ladenflächen getestet werden. Dabei gehen
Überlegungen und Planspiele ganz bewusst über klassische Einzelhandels- oder
Gastronomielösungen hinaus. Vielmehr geht es auch darum, Inhalte und Bedarfe
zukünftig besser und aktiver miteinander zu verbinden. Interessierte, die
spannende Ideen zur Bespielung einer Fläche haben, finden bei der
Wirtschaftsförderung Frankfurt nun einen entsprechenden Ansprechpartner und
können dort auch in Erfahrung bringen, welche Orte nutzbar sind.
Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sagt: „Bei
unserem Leerstandsmanagement suchen wir vor allem die Konzepte, die nicht –
oder noch nicht – in den zentralen Lagen vertreten sind. Das könnten klassische
Showrooms sein, in denen Unternehmen ihre Marken oder ihre Produkte
inszenieren. Aber auch andere Zwischennutzungen sind grundsätzlich möglich. Es
ist an der Zeit, kreativ in alle Richtungen zu denken.“
Entstehende Mehrwerte für die Innenstadtbelebung nutzen
Aktives Leerstandsmanagement kann vielfältige Mehrwerte bieten: Bei
Innenstadtbesuchern dürfte sich eine wachsende Vielfalt an attraktiven
Geschäften, (handwerksnahen) Dienstleistern, Restaurants, kulturellen
Einrichtungen und Freizeitangeboten in einer höheren Aufenthaltsqualität
niederschlagen. Die zu erwartende Kundenfrequenzsteigerung über weite Teile des
Tages könnte das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen, für mehr Sichtbarkeit
sorgen und letztlich Umsatzpotenziale steigern. Darüber hinaus dürften
Immobilieneigentümer von einem sinkenden Leerstandsrisiko profitieren.
Die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema Leerstand ist ein wichtiger
Hebel, um aktuellen Herausforderungen der Innenstädte zu begegnen. Zentrale
Einkaufslagen in einer Großstadt wie Frankfurt kennzeichnen sich durch ein
entsprechendes Mietpreisniveau. Über einen systematischen Eigentümerdialog
möchte man sich diesem Thema aktiv annehmen. Die Wirtschaftsförderung strebt
an, mit dem strategischen Leerstandsmanagement die Innenstadt proaktiv
mitzugestalten, alternative Nutzungen und Nutzungsmischung zu ermöglichen und
dabei auf die veränderten Ansprüche von Innenstadtbesuchern einzugehen. Ziel
ist es, eine resiliente und attraktive Stadt mit starken Zentren zu schaffen,
die von Menschen aus vielerlei Gründen gerne aufgesucht und weiterempfohlen
wird.
Wer Räume für Ideen sucht, der kann die Wirtschaftsförderung
kontaktieren
Für ein funktionierendes und aktives Leerstandsmanagement sind vor allem auch
die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Ansprechpartner bei der Wirtschaftsförderung
ist Yannick Helgers. Er ist unter Telefon 069/212-36225 Internal Linkund per E-Mail an leerstandsmanagement@frankfurt-business.netInternal Link erreichbar.