Ein Zeichen gegen Hass und Gewalt
01.12.2023, 13:36 Uhr
Bei der Abrahamischen Feier von Fraport betonen Jüdinnen und Juden, Christ:innen und Muslim:Innen die gemeinsamen Werte
Diese Feier kam zur rechten Zeit. Vertreter:innen von Judentum, Christentum und Islam haben am Donnerstagabend bei der Abrahamischen Feier von Fraport auf die gemeinsamen Werte der drei Religionen hingewiesen und zur Versöhnung aufgerufen. Die 22. Auflage der Feier im Flughafen-Besucherzentrum stand unter dem Motto „Toleranz und Miteinander“.
Vor 100 Gästen sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg in ihrem Grußwort: „Die Abrahamische Feier setzt ein starkes Zeichen gegen Hass und Gewalt und für ein respektvolles Miteinander. Unsere Waffe ist der Frieden.“ Solidarität sei wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Sie ist aber nicht einfach da, sondern muss immer wieder aufs Neue aufrechterhalten oder hergestellt werden.“
Fraport-Arbeitsdirektorin
Julia Kranenberg nannte den Flughafen einen „Mikrokosmos“, der Menschen aus der
ganzen Welt vereine. „Diese Mannigfaltigkeit macht stark.“ Auch die
Vertreter:innen der drei abrahamischen Religionen wiesen in ihren Beiträgen auf
die gemeinsamen Werte wie Nächstenliebe und Menschlichkeit hin. Schon die
Geschichte von Adam und Eva mache klar, dass man „im Streit nicht auf den
anderen zeigen soll“, sagte Rabbiner Avichai Apel von der Jüdischen Gemeinde
Frankfurt.
„Als Juden, Christen
und Muslime sind wir Brüder und Schwestern. Wer kann sich auf den Schöpfer
berufen und gleichzeitig Dunkelheit verbreiten“, meinten die evangelische Pfarrerin
Bettina Klünemann und der klatholische Pater Axel Bödefeld von der Flughafenseelsorge.
„Gott hat die Menschen mit Würde ausgestattet. Diese Würde des kann man niemandem nehmen, nirgends“, sagte Said Barkan, Vorsitzender des Landesverbands Hessen im Zentralrat der Muslime. Der Koran fordere die Menschen dazu auf, „nach den guten Dingen wettzueifern“.
Die Abrahamische Feier wurde auf Anregung der Flughafenseelsorge 2001 nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center erstmals gefeiert und findet seitdem – nur unterbrochen von einem Coronajahr – jährlich statt.