Zensus 2022: Frankfurt wächst weiter
25.06.2024, 11:48 Uhr
Stadträtin O‘Sullivan stellt Ausgabe der „Frankfurt STATISTIK.AKTUELL“ zu den Ergebnissen des Zensus 2022 für Frankfurt vor
Am Dienstag, 25. Juni, wurden die durch den Zensus 2022
ermittelten Bevölkerungszahlen für Bund, Länder und Kommunen durch die
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder veröffentlicht. „Die Ergebnisse
des Zensus 2022 sind insbesondere als Berechnungsgrundlage des kommunalen Finanzausgleichs
von großer Bedeutung für Frankfurt“, sagt Eileen O’Sullivan, die für die
Frankfurter Statistikstelle zuständige Dezernentin.
Seit dem Zensusstichtag wächst Frankfurts Bevölkerung. Zum Stichtag am 15.
Mai 2022 lebten laut Zensus 743.318 Frankfurterinnen und Frankfurter mit
Hauptwohnung in der Stadt. Bis zum 31. Dezember 2023 stieg die
Bevölkerungszahl im Melderegister auf 770.166 an, was einem Zuwachs von
26.848 Einwohnerinnen und Einwohnern beziehungsweise 3,6 Prozent
entspricht. „Das kontinuierliche Wachstum unterstreicht die Attraktivität der
Stadt Frankfurt“, führt O’Sullivan aus.
Mit einer Haushaltsstichprobe von etwa zehn Prozent der Bevölkerung setzte
der Zensus 2022 als registergestützte Erhebung auf Melderegisterdaten auf.
Die Qualität und Aktualität des Melderegisters wird in Frankfurt durch
fortlaufende Bereinigungen sichergestellt, bei denen nicht mehr in Frankfurt
wohnhafte Personen abgemeldet werden. „Dadurch können wir stets verlässliche
Daten über die Einwohner:innenzahl und -struktur unserer Stadt
gewährleisten“, hebt O’Sullivan hervor, die auch für das Meldewesen zuständig
ist.
Für die Durchführung des Zensus 2022 wurde in Frankfurt am Main eine eigene
Zensuserhebungsstelle aufgebaut. Rund ein Jahr lang widmete sich das Team der
aufwendigen Erhebung im Auftrag des Hessischen Statistischen Landesamtes.
Geplant und koordiniert von einem Leitungsteam aus der Kommunalen
Statistikstelle führten insgesamt 39 eigens dafür eingestellte Mitarbeitende
das Großprojekt durch, zeitweise unterstützt von 16 Studierenden aus der
Stadtverwaltung. 419 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte wurden für die
Haushaltsbefragung und die Erhebung an Anschriften mit Sonderbereichen
verpflichtet und in 21 Präsenzschulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet.
Der Erhebungszeitraum begann mit dem Stichtag des Zensus am 15. Mai 2022 und
erstreckte sich bis zum 18. Oktober 2022. Während dieser Zeit wurden 77.950
auskunftspflichtige Personen von den Erhebungsbeauftragten besucht und
befragt. Daraus entstanden rund 136.000 Seiten ausgefüllter Fragebögen, die
von den Mitarbeitenden der Erhebungsstelle in das
Erhebungsunterstützungssystem des Statistischen Bundesamtes einzupflegen
waren.
„Ich möchte der gesamten Mannschaft der Zensuserhebungsstelle meinen
herzlichen Dank aussprechen“, sagt O‘Sullivan und fügt an: „Ihre
sorgfältige Arbeit hat maßgeblich zur Erhebung dieser wichtigen Daten
beigetragen.“
Die Zensusergebnisse sind nicht zuletzt essenziell für den kommunalen
Finanzausgleich. Die Verteilung der finanziellen Mittel richtet sich nach den
im Zensus erhobenen Bevölkerungszahlen, sodass alle Regionen die
entsprechenden Ressourcen für öffentliche Dienstleistungen wie Schulen,
Straßen und Krankenhäuser erhalten. Auf Basis der Zensusdaten soll
sichergestellt werden, dass Mittel bedarfsgerecht verteilt werden und zur
Förderung einer ausgewogenen regionalen Entwicklung beitragen.
Für die im Jahr 2031 geplante nächste Zensusrunde plant Deutschland, den
traditionellen Zensus durch einen Registerzensus abzulösen. Dieser Ansatz
nutzt vorhandene Verwaltungsdaten wie Melderegister, Steuerdaten oder auch
Arbeitsmarkt- und Sozialversicherungsinformationen, um die zentrale
Zusammenstellung der Daten effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
Umfangreiche persönliche Befragungen entfallen, was sowohl den Aufwand für
die Bürgerinnen und Bürger als auch die Verwaltungskosten senkt.
„Diese Entwicklung hin zu einem Registerzensus stellt einen wichtigen Schritt
dar, um die Datenerhebung in Deutschland zukunftsfähig zu machen und die
Grundlage für eine moderne, datengetriebene Politikgestaltung zu schaffen.
Durch kontinuierlich aktualisierte Registerdaten können wir zukünftig auf
präzisere und aktuellere demografische Informationen aus der amtlichen
Statistik zurückgreifen, die für die Planung und Gestaltung unserer Stadt von
Bedeutung sind“, sagt O’Sullivan.
„Frankfurt STATISTIK.AKTUELL“ 10/2024 ist online unter statistikportal.frankfurt.deExternal Link abrufbar.