Andrea Löw mit „Deportiert: ‚Immer mit einem Fuß im Grab‘ – Erfahrungen deutscher Juden“ bei der Lesungsreihe „Frankfurter Premieren“
25.06.2024, 15:53 Uhr
Buchvorstellung am 27. Juni in der Historischen Villa Metzler
Die vom Kulturamt organisierte Lesungsreihe „Frankfurter Premieren“
stellt neue Bücher mit Frankfurt-Bezug vor. Am Donnerstag, 27. Juni, ist Andrea
Löw um 19 Uhr zu Gast und wird mit Pitt von Bebenburg über ihr neues Sachbuch
„Deportiert. ‚Immer mit einem Fuß im Grab‘ – Erfahrungen deutscher Juden“,
erschienen bei S. Fischer, sprechen.
1941 begann die systematische Deportation der deutschen Jüdinnen und Juden in
die Ghettos und Vernichtungslager im Osten. Damit legten die Nazis den
Grundstein für den industriellen Massenmord an Millionen von Menschen. Viele
Gesamtstudien über den Holocaust richten ihr Augenmerk auf das Handeln der
Täter und ihre antisemitische Ideologie. Löw lässt hingegen die Opfer zu Wort
kommen und von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, von ihren Ängsten, Sorgen und
Hoffnungen berichten und fragt: „Wird je ein Mensch der Nachwelt sagen können,
wie wir hier gelebt haben und gestorben sind?“
Hunderte Zeugnisse, Quellen und Aufzeichnungen hat die Historikerin
ausgewertet. Sie dokumentieren erschütternde individuelle Schicksale, die Löw
zu einer kollektiven Leidensgeschichte verwebt.
Löw war von 2004 bis 2007 an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der
Universität Gießen tätig. Seit 2007 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Zeitgeschichte, seit 2013 stellvertretende Leiterin des
Zentrums für Holocaust-Studien. 2006 erschien ihr Buch „Juden im Getto
Litzmannstadt. Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten“, erschienen bei
Wallstein, 2013 publizierte sie zusammen mit Markus Roth „Das Warschauer
Getto. Alltag und Widerstand im Angesicht der Vernichtung“, erschienen bei C.H.
Beck.
Pitt von Bebenburg ist Chefreporter der Frankfurter Rundschau.
Die Plätze sind begrenzt, um eine Anmeldung per E-Mail an kulturportal@stadt-frankfurt.deInternal Link wird gebeten.