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Bauaufsicht 2023: Wohnungsbau mit vielen Fertigstellungen und wenigen Genehmigungen

26.06.2024, 12:09 Uhr

Wohnraumschaffung durch Dachausbauten nimmt deutlich zu

Der Frankfurter Wohnungsbau weist im Jahr 2023 eine deutliche Verbesserung bei den Fertigstellungen auf: „Trotz enorm gestiegener Kosten wurden im vergangenen Jahr 3661 Wohnungen in Frankfurt fertiggestellt, das sind 24 Prozent mehr als im Jahr zuvor und liegt etwas über dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre“, stellt Planungsdezernent Marcus Gwechenberger fest. Damit ist die Entwicklung der Fertigstellungen in Frankfurt besser als der Bundes- und der Hessentrend, die beide Rückgänge verzeichnen (-0,3 Prozent beziehungsweise -2,1 Prozent insgesamt).

Die schwache Baukonjunktur beeinflusste aber die Genehmigungen im Wohnungsbau in Frankfurt. Dazu sagt Planungsdezernent Gwechenberger: „Im Jahr 2023 erteilte die Bauaufsicht Frankfurt Baugenehmigungen für 3205 Wohneinheiten. Das sind 30 Prozent weniger als im Jahr zuvor, und es ist der niedrigste Wert seit 2010. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Frankfurt insgesamt über 51.000 Wohnungen genehmigt, derzeit befinden sich über 9000 Wohnungen im Bau. Wir arbeiten aktuell unter anderem an einer Weiterentwicklung der Frankfurter Förderprogramme und an der Ausweisung weiterer Baugebiete. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass trotz der schwierigen Marktlage wieder mehr Wohnungsneubauten beantragt werden.“ Der Wohnungsbau war auch wieder im Jahr 2023 die größte Investitionskategorie, mit 29 Prozent der genehmigten Bausumme.
 
Die Leiterin der Bauaufsicht, Simone Zapke, berichtet Erfreuliches über die Umwandlung in Wohnungen: „Hier wurde fast genau der Vorjahreswert erreicht, im Jahr 2023 stammen 459 der genehmigten Wohnungen aus Büro- und Gewerbeumwandlungen, nutzen also bebaute Flächen und tragen nachhaltig zum Erhalt vorhandener Bausubstanz bei. Der Dachgeschossausbau legte um 19 Prozent zu, sodass 2023 150 Wohneinheiten ohne weitere Flächenversiegelung gewonnen werden konnten.“
 
Auch der Schutz von vorhandenem Wohnraum war erfolgreich: 75 illegal umgenutzte Wohnungen konnte die Bauaufsicht für den Wohnungsmarkt zurückgewinnen. Die Beantragung legaler kurzfristiger Umnutzung von Wohnraum durch Feriengäste zeigte im vergangenen Jahr 112 Anträge, von denen 74 genehmigt wurden: ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr, aber deutlich niedriger als die mehr als doppelt so großen Mengen 2018 und 2019.
 
Genehmigte Bausumme niedrig – Wohnungsbau bleibt größte Investitionskategorie

Die genehmigte Bausumme war 2023 mit 721 Millionen Euro deutlich unterdurchschnittlich. Der Wohnungsbau belegte dennoch wieder den ersten Platz der Investitionskategorien, wenngleich mit nur 212 Millionen Euro. Zweitgrößte Investitionskategorie waren die Rechenzentren mit 151 Millionen Euro. Die Rechenzentren schoben sich somit erstmals auf Rang zwei vor die Investitionskategorie Büro auf drei mit 139 Millionen Euro. Die Kategorie Flughafen erreichte mit 79 Millionen Euro Platz vier und stabilisierte sich so wieder etwas nach dem besonders niedrigen Wert im Jahr 2022 (23 Millionen Euro).

Hoffnung für die Zukunft macht die Entwicklung der insgesamt neu beantragten Bausumme, die den Abwärtstrend stoppen konnte und mit 1,1 Milliarden Euro ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert verzeichnet.
 
Digitalisierung erreicht wichtige Meilensteine
 
Digitalisierung des Bestandsarchivs: Die Bauaufsicht Frankfurt unterhält landesweit das größte Bestandsarchiv mit einem Volumen von rund zehn Kilometern abgeschlossener Bauakten. Bis zum Ende des Jahres wird die komplette Digitalisierung abgeschlossen sein. Aufgrund der Größe und der Komplexität dieses Projekts konnte hier ein Erfolg erzielt werden, der bundesweit Anerkennung findet. Ablesbar ist dies anhand einer Vielzahl von Anfragen anderer Behörden und Institutionen.

Neben dem bemerkenswerten Mengengerüst bestand die besondere Herausforderung in der technischen Umsetzung aufgrund der sehr vielfältigen Papierformate. Zu digitalisieren waren Akteninhalte vom Notizzettel bis zu Planwerken in Teppichgröße.
 
Digitaler Bauantrag

Die Bauaufsicht Frankfurt entwickelt seit geraumer Zeit gemeinsam mit dem Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum und dem Dienstleister ekom21 ein landesweites Portal zur digitalen Bauantragsstellung.

Bereits seit Herbst 2023 werden alle Bauanträge zu Werbeanlagen in Frankfurt ausschließlich digital angenommen und bearbeitet. Auch die Erteilung des Bescheides erfolgt ausnahmslos in digitaler Form.

Noch bis Ende dieses Jahres soll das digitale Verfahren für alle Antragsarten eingeführt werden. Derzeit erfolgen hierzu letzte Tests durch ausgesuchte Architekten und Antragsteller.

Die vollständige digitale medienbruchfreie Umsetzung eines solchen hochkomplexen Verwaltungsverfahrens ist nach Einschätzung der Fachleute echte Pionierarbeit und wird bundesweit beispielgebend sein.
 
Digitale Baulastauskunft

Auch die Online-Auskünfte für Baulasten wurden im Jahr 2023 weiter stark nachgefragt. Die hohe Kundennachfrage und -akzeptanz war Grund, nunmehr alle Auskunftsverfahren zu Baulasten auf digitalem Wege abzuwickeln.
 
Weitere Infos gibt es online unter bauaufsicht-frankfurt.de/ueber-die-bauaufsicht-frankfurt/zahlen-daten-faktenExternal Link.
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