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Frankfurt plant Studie zum legalen Verkauf von Cannabis

30.10.2024, 12:22 Uhr

Unterzeichnung der Absichtserklärung zum Modellprojekt, Foto: Chris Christes
Unterzeichnung der Absichtserklärung zum Modellprojekt © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes

Gesundheitsdezernentin Voitl bringt angekündigtes Modellprojekt auf den Weg 

Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, hat das im Koalitionsvertrag angekündigte Modellprojekt zur regulierten Abgabe von Cannabis auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit dem Leiter des Drogenreferats, Dr. Artur Schroers, unterschrieb sie eine entsprechende Absichtserklärung der Stadt. Damit kann die geplante Studie sofort beantragt werden, sobald der Bund die Zuständigkeiten geklärt hat. „Wir gehen damit einen wichtigen Schritt. Denn die regulierte Abgabe von Cannabis hat in vielerlei Hinsicht großes Potenzial. Sie kann Verbraucher*innen schützen, die Justiz entlasten und den illegalen Drogenhandel reduzieren. Frankfurt ist bereit. Frankfurt ist soweit“, sagte die Stadträtin bei der Unterzeichnung am Mittwoch, 30. Oktober.
 
Für die Studie sollen registrierte Probandinnen und Probanden fünf Jahre lang in eigens errichteten Fachgeschäften legal Cannabisblüten und andere Tetrahydrocannabinol(THC)-haltige Produkte kaufen können. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen in Frankfurt wohnen, volljährig und gesund sein sowie an regelmäßigen Befragungen und Untersuchungen teilnehmen. Andere Menschen dürfen in den Geschäften nicht einkaufen. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind unter anderem schwangere oder stillende Frauen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Minderjährige. Medizinisch überwacht wird die Studie von einem Facharzt. Die Zahl der Teilnehmenden ist zunächst nicht begrenzt.
 
Die Umsetzung des Modellprojekts erfolgt durch die Sanity Group. Das Unternehmen betreibt bereits in der Schweiz für ein ähnliches Forschungsprojekt vergleichbare Fachgeschäfte. Schroers erwartet deshalb eine reibungslose organisatorische Abwicklung der Studie. Profitieren werde davon in erster Line der Gesundheitsschutz. „Wir erhoffen uns mehr Schadensminderung für Cannabiskonsumierende und eine bessere Integration von Personen mit riskantem Konsum in das Hilfesystem“, sagte er.
 
Wissenschaftlich begleitet wird in Frankfurt die Untersuchung von Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences. „Eine der zentralen Fragen der wissenschaftlichen Begleitung beschäftigt sich mit den Auswirkungen eines legalen Erwerbs von Cannabis – einschließlich Beratungsmöglichkeit – auf das eigene Gesundheitsverhalten der Klient*innen. Daraus können Schlüsse nicht nur für die Prävention, sondern auch für die zukünftige Gestaltung des Zugangs zu Cannabis gezogen werden“, sagte Stöver.


Weitere Informationen zum Bild: 

v.l.) Finn Hänsel, Gründer und Geschäftsführer der Sanity Group, Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, Dr. Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats, Prof. Dr. Heino Stöver, Frankfurt University of Applied Sciences, bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zum Modellprojekt

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