Der Frankfurter Weg in der Drogenpolitik
Mit mehr als 1000 Drogenabhängigen, die sich täglich in der Taunusanlage aufhielten und offen konsumierten, hatte das Drogenproblem Ende der 80er-, Anfang der 90er Jahre seinen Höhepunkt erreicht. Besonders unter dem Druck der zunehmenden HIV-Infektionen und Drogentodesfälle wurde in Frankfurt ein pragmatischer und akzeptierender drogenpolitischer Ansatz ausgearbeitet. Pragmatisch heißt, dass sich alle Verantwortlichen von Drogenhilfe über Stadt bis Polizei und Justiz von dem illusorischen Ziel verabschiedet haben, es könne eine Lösung für die gesamte Drogenproblematik geben. Der Fokus richtete stattdessen darauf, aktuelle Probleme zu lindern. Mit diesem Ansatz zur Schadensminimierng wurde der "Frankfurter Weg in der Drogenpolitik" zum drogenpolitischen Vorbild für viele Kommunen im In- und Ausland.
Der Frankfurter Weg will die gesamte Stadtgesellschaft entlasten: die Suchtkranken von den schädlichen Folgen und Begleiterscheinungen ihres Konsums und die übrigen Bürgerinnen und Bürgern von Drogenszene und Drogenkriminalität. Repressive Schritte, die sich ausschließlich gegen den Handel mit illegalen Drogen, nicht gegen die Drogenkonsumierenden selbst richten, laufen abgestimmt mit gesundheits- und sozialpolitischen Hilfeangeboten für die Drogenkonsumierenden.
Einen wesentlichen Stellenwert haben darüber hinaus umfangreiche Angebote zur Suchtprävention und Frühintervention, die das Drogenreferat auf Grundlage eines jährlichen Drogenmonitorings entwickelt und bedarfsgerecht aktualisiert und weiterentwickelt.
Einblicke in die vielfältigen Angebote des Frankfurter Wegs gewährt folgende Kurzfilmreihe. External Link