Kindergesundheit in Frankfurt am Main (2002-2014) - Ergänzungsbericht 2015-2016
Mit dem vorliegenden Bericht erhalten Sie aktuelle Daten zur Kindergesundheit in Frankfurt am Main. Es handelt sich dabei um eine Aktualisierung des umfangreichen Kindergesundheitsberichts aus den Jahren 2002-2014, der im Dezember 2015 veröffentlicht wurde.
Angesichts des großen Interesses an diesen Erhebungen, hat das Gesundheitsamt beschlossen, kurzfristig die Untersuchungsdaten
der Einschulungsuntersuchungen 2015 und 2016 auszuwerten und als Ergänzung dem Bericht 2002-2014 hinzugefügt.
Erfreulich ist, dass die Kinder noch nie so umfangreich voruntersucht und geimpft waren und dass der Anteil der Kinder mit Übergewicht bei der Schuleingangsuntersuchung in den letzten Jahren nicht weiter zunimmt. Das heißt allerdings nicht, dass wir in den Bestrebungen, die Impfraten weiter zu steigern und Impflücken zu schließen, nachlassen dürfen.
Die zeitgleich mit der Drucklegung dieses Berichts aufgetretenen Masernfälle an einem großen Gymnasium in Frankfurt, die umfangreiche
Schulbesuchsverbote und weitere Maßnahmen des Gesundheitsamtes erforderlich machten, zeigen, wie wichtig Impfungen sind. Dies betrifft nicht nur, aber ganz besonders die Impfung gegen Masern,
deren weltweite Ausrottung – nach Pocken und bald auch Polio – ein wichtiges Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) darstellt.
Neu ist die Zunahme von Sehstörungen bei den Einschulungsuntersuchungen. Die Ursachen sind noch nicht klar. Als Hypothesen werden einerseits das ganz offenbar zunehmende Spielen mit Smartphones und anderen kleinen, in der Hand zu haltenden elektronischen Geräten und andererseits ein zu geringer Aufenthalt der Kinder im Freien diskutiert. Das Gesundheitsamt wird hierzu weitere Untersuchungen durchführen.
Der Bericht zeigt auch, dass bei Kindern mit Migrationshintergrund insbesondere mangelnde Deutschkenntnisse zunehmen. Um diesen Kindern auch einen guten Start in die Schule zu ermöglichen, gilt es, rechtzeitig entsprechende Angebote für diese Familien zu machen. Das reicht vom Projekt „Mama lernt Deutsch“ bis hin zu ausreichenden Angeboten für Kindergartenplätze, gerade auch für neu aus dem Ausland zugezogene Familien.